Anything Else

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Auch zwei Tage später war ich noch immer nicht damit fertig geworden, dass mein bester Freund etwas für mich empfand, was über Freundschaft hinausging und Jaebum, ich wusste nicht als was ich ihn für mich bezeichnen sollte, sich in die Universität geschlichen hatte, nur um zu sehen, ob ich angekommen war.
Und er hatte mich geküsst und das vor Jennie, die definitiv der Meinung war, dass er etwas von mir wollte, was ich abstritt, da das völliger Bullshit ist.
Ich bin keineswegs interessant und hatte noch nie sowas wie eine feste Beziehung, dass würde nicht gut gehen, außerdem wusste ich nichtmal wie ich zu ihm stehen sollte, oder er zu mir stand.
Das meine Mutter dann auch noch beim Abendbrot in dem Restaurant, in dem ich mit meinen Eltern saß, darauf pochte meinen 'Liebhaber' kennen zulernen, ließ meine Motivation, wie ich Jaebum sehen sollte, auch sinken.
Unmöglich konnte ich ihr stolz präsentieren, dass ich mit dem Geschlafen hatte, über den sie am Frühstückstisch wohl noch zu gerne lästerte.
Eigentlich über alles was Jaebums Familie betraf und das wollte ich beiden Seiten nicht antun.

Mit Jaebum jedoch hatte ich mir in den letzten achtundvierzig Stunden wirklich viel geschrieben.
Er schien endlich mal ein paar Tage ruhe in seinem stressigen Job zu haben, nur ungern würde ich mit dem was er tat tauschen wollen, denn musikalisch war ich eine Null.
Als wir gestern sogar telefoniert hatten und ich ihn dies wissen ließ, meinte er, dass er mir wenigstens ein einfaches Klavierstück beibringen könnte, damit ich mir in seiner Gegenwart nicht ganz so unmusikalisch vorkam, da er mir ein Demo von einem Song vorgespielt hatte, an dem er bereits eine Weile saß.
Jaebums Stimme glitt wie warme Butter durch die Ohren und klang wie die eines Engels.
Würde ich sterben und im Himmel mit einer solchen Stimme begrüßt werden, hätte sich mein Tod sicherlich gelohnt.
Für ihn selber war seine Stimme keine große Sache und ich hatte sie in einem Song auf YouTube bereits schonmal gehört, jedoch war er da wesentlich jünger, noch halb im Stimmbruch und er hatte den Song mit seinem ungeliebtem Halbbruder Jinyoung.

"Huch. Dein Freund muss dir wirklich die rosarote Brille auf die Nase gesetzt haben, wenn du sogar verpeillst, dass dein Essen seit fünf Minuten vor dir steht."
Holte Eomma mich aus meinen Gedanken und lachte.
Mir dagegen war nicht nach lachen zu mute, sondern ich spürte mein Gesicht nur rot werden.
"Eomma!" zischte ich leise. "Wir sind nicht zusammen." nörgelnd erstach ich meinen Reiß mit meinen Stäbchen und rollte mit den Augen.
Mein Vater lachte brummend.
"Das sagt sie zum hundersten Mal in der letzten Viertelstunde." richtete er sich an meine Mutter, die nur die Nase rümpfte.
"Weil ich mit ihm nicht zusammen bin. Das ist nichts festes und wird auch nichts, weil ich doch überhaupt nicht sein Typ bin."
Das so auszusprechen zwickte irgendwie ziemlich an meinem Ego und in meinem Herzen, aber dabei war es doch nur die Wahrheit.
Jaebum stand doch bestimmt auf so reiche Großstadtschepfen, die massig Geld in der Tasche hatten, so wie er.
Und die dazu noch im Bett wesentlich erfahrener waren als ich.
Nicht dass ich ihm erzählt hatte, das er mein erster war.
Gott das wäre noch peinlicher, als meiner Mutter auszureden, dass ich keinen Freund hatte und sie mich damit dennoch immer und immer wieder aufzog, oder als Jaebums Bruder und sein bester Freund uns beim ziemlich heftigem Rumknutschen erwischt hatten.

Was Jaebum wirklich von mir hielt wusste ich nicht, aber es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er mich wegstecken und sich die nächste nehmen würde.
So waren Typen wie er nämlich normalerweise drauf.
Aber wenn er doch so drauf war, wieso bestand er dann auf Kontakt mit mir?
Klar das gelabere mit dem Ruhepol, aber das konnte er auch zu anderen vor mir gesäuselt haben, damit sie sich besonders fühlten.
Der Stich in meinem Herzen ging tiefer und ein seufzen zu verstecken war mir unmöglich.
Der Appetit war mir vergangen und mit wenig noch vorhandenem Hunger piekste ich in meinem Reis herum.

"Wie läuft dein Studium bis jetzt?" lenkte Appa das Thema weg, wofür ich ihm wirklich dankbar war.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Es ist ziemlich stressig. Aber ich denke ich schlage mich bis jetzt ganz gut durch." lachte ich leise und aß schließlich doch einen Happen.
Es wäre unhöflich meinen Teller unangerührt hier zurück zu lassen und meine Eltern hatten mich ordentlich und höflich erzogen.
"Jennie, meine Mitbewohnerin, dagegen nimmt alles total easy und schlendert mal mit Kaffeebechern gelassen mitten in eine Vorlesung."
erzählte ich meinen Eltern, die nur lachend den Kopf schütteln konnte.
"Sie macht es richtig. Genieße das Studentenleben, Kirae. Du bist nicht ewig jung und die nächsten drei Jahre können entscheiden, wie du dein späteres Leben lebst.
Bist du angespannt, lässt dich stressen, wird es anstrengend einen Job für dich zu finden, bei dem du zur Ruhe kommst.
Bleibst du ruhig und gelassen, steht dir die Welt mit all ihren Türen und Möglichkeiten offen."
Gab mein Vater mir auf den Weg.
Ich ließ seinen Rat auf mich wirken und nickte langsam und bedacht.
"Da hat dein alter Herr recht, stresst du dich zu sehr, machst du dich selber Kaputt und das ist nicht gut für die Gesundheit." setzte meine Mutter nach.
Wieder folgte nur ein langsames Nicken meinerseits und ein seufzen, was mir grundlos entwich.

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