Wegen mir hätte der ganze Tag ewig so bleiben können.
Den ganzen Tag hätte ich zu gerne mit Jaebum im Pool verbracht und nichts weiter getan, außer zu reden, eine Wasserschlacht zu starten oder herumzuknutschen.
Seit langem war dies ein Vormittag und ein Nachmittag an dem ich mich selten so erholt hatte.
Der gestrige Abend schien nun völlig vergessen zu sein und ganz ehrlich, darüber wollte ich auch erstmal nicht reden, geschweige denn nachdenken.
Jaebum hatte seine Gründe sich in soetwas rein zu reiten und am Ende wäre es nicht meine Sache, wie er da wieder heraussprang und seine Ziele erreichte.
Was mich allerdings etwas anging, war die Tatsache, dass er wohl darauf aus war irgendwann, wenn bei ihm alles grade laufen würde, mit mir zusammen zu sein.
So genau hatte ich mir um so etwas noch keine Gedanken gemacht, da ich Jaebum immer nur als flüchtig und nicht lang andauernd in Augenschein nahm, aber er hatte mir klar gemacht, dass er nicht wollte, dass sich unsere Wege irgendwann verlieren.Noch nie hatte ich so etwas in meinem Leben.
Bis jetzt war ich auch nur ein einziges mal verliebt, obwohl das nicht zählen konnte, da ich damals fast zehn Jahre alt war und das gewesene auch nur eine typische und sinnlose Kindergartenbeziehung war.
Dennoch konnte ich mich daran erinnern, dass Jin bei dem Typen, nachdem er mich mit unserem Puppenkind sitzengelassen hatte, fast seinen Arm gebrochen hatte.
Würde Jaebum mich irgendwann mal sitzen lassen wollte ich mir gar nicht vorstellen, was Jin dann mit ihm machen würde, würde ich mich je dazu entschließen meinem besten Freund von Jaebum zu erzählen, was ich bis jetzt noch ganz weit weg von mir drängte.Apropos Jin. Er hatte mich den halben Tag über versucht zu erreichen, was ich erst merkte, als ich mein Handy auf dem Sofa in Jaebums Penthouse wieder gefunden hatte.
Sämtliche Anrufe von ihm in Abwesenheit und dazu noch tausende Nachrichten, die zwar alle fein säuberlich anders formuliert waren, aber alle das gleiche aussagten.
Er wollte wissen wo ich war und was mir einfiel ohne ein Wort zu ihm zu verschwinden.
Mir war bewusst, dass ich wieder einen streit herauf beschwören würde, würde ich ihn nur anlügen, aber ich konnte ihm noch nicht die Wahrheit sagen, jetzt wo ich wusste, wie er für mich empfand, wie er mich sah."Kirae." Jaebum holte mich aus den Gedanken und fuchtelte mit einer Hand vor meinen Augen herum.
Ich blinzelte und hing noch immer dem Frühstück im Pool heute morgen nach.
Noch nie hatte ich in achtundvierzig Stunden so viel um mich erlebt, wie dieses Wochenende in Tokyo.
Es war als würde ich, nun da ich wieder im Jet saß, grausam in die Realität geholt werden und mich wieder an ein völlig neues Leben gewöhnen.
"Du wirkst, als wärst du auf einem völlig anderen Planeten." scherzte der neben mir und lächelte mich amüsiert an.
Ich seufzte und warf einen Blick auf den nächtlichen Ausblick zu meiner anderen Seite.
"Ich bin noch immer in Gedanken in Tokyo." murmelte ich und sah wieder zu ihm, um sein Lächeln zu erwidern.
Leise lachte er.
"Das kann ich dir glauben. Als ich das erste mal in Tokyo war, wollte ich auch nicht weg.
Nur lag es bei mir daran, dass ich mit zehn die ganzen Spieleautomaten nicht alleine zurücklassen konnte."
In Erinnerungen hängend neigte er den Kopf und schloss die Augen halb.
"Meine Mutter hatte mühe mich aus der Spielehalle zu bekommen, damit wir pünktlich wieder zurückfliegen konnten." erzählte er mir und seine Augen bekamen auf einmal einen traurigen Ausdruck.
Youngjae hatte mir erzählt, dass seine Mutter an einem Herzinfarkt starb und Jaebum selber sie auch noch so sah.
Auch wenn er auf den ersten Blick nicht so wirkte, Jaebum hatte in seinem Leben eine Menge durchgemacht.Jaebum legte einen Arm um meine Schultern und legte meinen Kopf auf seinem ab.
Youngjae und Mark hatten sich je in ein Zimmer verzogen und schliefen.
Sie hatten die Nacht in diesem Parkhaus durchgemacht und sind dicht mit einem Taxi in ihr Hotel zurückgefahren, dass die beiden nun einen gewaltigen Kater hatten wunderte mich da wenig.
"Wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann ich in deinen ersten Semesterferien mit nach Dubai nehmen.
Ein Freund von mir hat die Ehre, dass einer seiner Songs dort auf diesen Fontänen läuft." ließ er mich wissen.
"Ich hoffe nur mein Vater hat Verständnis dafür, dass ich meinem guten Freund gerne zur Seite stehen will und haut mir da nichts rein, was mir die Reise versaut." grummelte er und strich mit seiner Hand sachte über meinen Arm.
Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter und versuchte mir die Wüste vorzustellen, all die hohen Gebäude Dubais und die völlig andere Kultur.
"Nach Hong Kong kannst du mich auch begleiten, wenn du willst. Wenn es einen Ort gibt, den du unbedingt sehen willst, lass es mich ruhig wissen.
Du verdienst es die Welt zu sehen, Kirae." flüsterte er mir in aller Ruhe zu.
Ich wollte nicht zu gierig wirken, wollte nicht das er anfing von mir zu denken, dass ich doch nur hinter seinem Geld her war, was garantiert nicht stimmte, also sagte ich nichts.
Jaebum wusste wo ich unbedingt mal hin wollte, hatte es sich gemerkt.
"Das musst du nicht machen." murmelte ich und hob meinen Kopf wieder.
"Aber ich will." beharrte er.
"Ich kann dir aber nicht das gleiche bieten. Ich bin nicht steinreich, kann mir keine Jetflüge nach Tokyo leisten und auch keinen verdammten Versace Bikini." schleuderte ich ihm ein wenig zu aufgebracht entgegen.Sachte küsste er mich und sah mir in seiner üblichen Seelenruhe in die Augen.
"Und das musst du auch nicht, weil ich weiß, dass man dich nicht mit Geld glücklich machen kann.
Geschenke sind toll, aber die kann dir jeder machen.
Du musst mir keine teuren Sachen kaufen, um dich mir gegenüber zu beweisen. Kirae, deine blanke Anwesenheit ist mir Geschenk genug.
Ich will nur, dass glitzern in deinen Augen sehen, dir ermöglichen über deine Grenzen hinaus zu sehen.
Nie hätte ich einen solchen Aufwand betrieben, wenn du mir nicht wichtig wärst.
Es ist mir egal, ob du dir Gucci oder so einen Mist leisten kannst oder nicht. Mir ist wichtig, dass dieses für dich unbemerkte Lächeln auf deinen Lippen, wenn du mich anblickst bleibt, dass das hier zwischen uns bleibt und dass ich dir deine Wünsche erfüllen will, weil du es verdienst."
Sprach er mir zu und küsste mich erneut federleicht.
"Es ist noch viel zu früh um zu sagen, dass ich dich Liebe, aber was auch immer ich in deiner Nähe fühle, es kommt in meinem Empfinden schon verdammt nahe an das heran."
Wieder ruhten seine Lippen auf meinen, regten sich nicht, aber dennoch kitzelte und krabbelte es mir am ganzen Körper.
"Du musst mich dennoch nicht überall hin mitnehmen..."
Ich konnte meinen Gedanken gar nicht weiterführen, als er mich mit einem weiteren Kuss unterbrach, in den wir uns beide fallen ließen.
"Doch weil es ohne dich langweilig werden würde, jetzt wo ich dich hab. Weil du mir die Ruhe gibst, nach der ich mein ganzes Leben schon gesucht habe." begründete er und liebkoste mit seinen schmalen Lippen meinen Hals hauchzart.
Ich lehnte meine Stirn gegen seine Schulter und ließ die Berührung seiner Lippen an meiner Haut und seinen Händen an meinen Seiten zu."Kirae du weißt gar nicht, wie schwer es mir fällt bei dir standhaft zu bleiben, du machst mich mit einer Leichtigkeit schwach, die du nichtmal mitbekommst, hast mich in deiner Kontrolle und merkst es nichtmal." hauchte er gegen meine Haut und ich wettete innerlich dass genau an der Stelle, an der er grade hing ein gewaltiger Fleck bleiben würde, den ich die nächste Zeit verstecken müsste.
"Sollte dich je ein anderer so anfassen, wie ich es tu, würde ich keine Sekunde zögern und seinem Leben ein Ende setzen.
Du gehörst mir." gurrte er weiter und schien wohl nicht zu wissen, wie einfach er mich schwach machen konnte.
"Nur dir." murmelte ich wie benommen und unter seinen Berührungen und vernahm ein leises und tiefes Lachen von ihm.
"Wir sind nicht zusammen, aber dennoch halte ich dich mir solange warm, bis wir es eines Tages sein können."
Er sah wieder zu mir auf und in seinen Augen lag neben einer deutlichen besitzergreifenden Haltung auch noch unglaublich viel Zuversicht.
Zuversicht bei der ich mir nicht sicher war, ob ich sie mit ihm teilen konnte.
Ich war seins und er meins, aber noch immer stellten sich Zweifel in mir auf.
Was wäre wenn das nicht für immer andauern würde, wenn er irgendwann wirklich eine andere finden würde, die seinen Standards mehr entsprach, als ich es je würde.
Dann würde er all diese Worte ihr entgegengurren und nicht mehr mir.
Eifersucht keimte miteinmal in mir auf und ich wusste nicht anders sie zu verdrängen, als Jaebum einfach so besitzergreifend zu küssen, wie er mich angesehen hatte.
Nie hatte ich jemandem gegenüber so große Verlustängste entwickelt, als bei ihm.
Mir war bewusst, dass ich so normal nie für ihn gefühlt hätte, wäre er mir egal, was mir klar machte, dass meine Gefühle für ihn doch so viel tiefer saßen, als ich mir am Anfang eingeredet hatte.
Wenn ich nun daran denken würde ihn nie wieder vor mir zu haben, würde ich mich am liebsten in eine Ecke verziehen und nie wieder rauskommen.
Jaebum hatte recht.
Zwischen uns war es noch zu früh 'Ich liebe dich' zu sagen, aber was wir füreinander übrig hatten, würde irgendwann einmal zu diesem Punkt führen, es sei denn ich würde ihm bis dahin zu gewöhnlich erscheinen und er würde sich eine andere suchen.
DU LIEST GERADE
Badlands
Fanfiction"Tut mir Leid, aber ich muss was klären, bevor wir zu mir fahren, da ich echt kein Bock auf stress habe." entschuldigte er sich bei mir und zog den Schlüssel aus dem Wagen. Ein wenig verwundert sah ich ihn an. Was hatte er in einer solchen Straße zu...