I Don't Want To

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Jaebum schob mich zu sich und so schnell es ging suchte Yugyeom mit BamBam das weite.
Yongguk sah Jaebum aus dunklen und unentschlüsselbaren braunen Augen an.
An seinem Gesicht konnte man jedoch erkennen, dass sich die Freude Jaebum zu sehen nur gering hielt.
"Kirae richtig?" richtete er sich an mich.
Ich erschauderte.
Woher kannte er meinen Namen?
Jaebaum hatte ihn ihm gegenüber nie erwähnt, dass hatte er mir versichert.
Kalt lachte er auf meine Reaktion und wandte sich wieder an den neben mir, der mich schützend hinter sich hielt und Yongguk wohl jeden Moment an die Gurgel springen würde.
"Deine Eltern haben einen süßen kleinen Laden in einem Dorf vor Andong."
Meine Hände begannen zu zittern und Jaebum baute sich vor mir auf.
Jedoch war er noch immer nicht so groß wie Yongguk und wirkte auch nicht so angriffslustig und gerissen wie er.

"Sie hat damit rein gar nichts zu tun." fauchte Jaebum.
Yongguk lachte tief und wenig belustigt. "Und du weißt, dass mir das egal ist.
Du hast gedacht, dass du einfach so unseren kleinen Deal auflösen kannst, in dem du mit deiner Leibwächterbrigarde bei mir eingeritten kommst und ein paar meiner Männer verletzt?
Da hast du dir den falschen gesucht.
Ich lasse mich nicht so einfach weg drücken und weiß schon genau, wie ich dir deine kleine Denkschelle geben kann." gab Yongguk mit seiner in den Ohren dröhnenden tiefen, unheimlichen Stimme bekannt.
"Fässt du sie an, dreh..."
Der vor uns unterbrach Jaebum mit einem weiterem lachen.
"Ich habe nicht gesagt, dass ich ihr weh tun werde, oder dass ich ihr etwas antun kann. Körperlicher schmerz ist nicht mein Ding. Ich stehe mehr auf Psychoterror und die naive Seele deiner kleinen Freundin wäre so einfach zu brechen, dass es schon wieder lustig ist." spottete er über mich und sah mich mit einem fiesen, listigen glänzen in den Augen an, in dem auch eine Menge Rache mit schwamm.
"Du wirst ihr nichts antun. Spiel deine dummen Spielchen mit mir, aber nicht mit ihr.
Sie ist komplett unschuldig." machte Jaebum ihm klar und in seiner sonst so sicheren Stimme schwang nun das erste mal verzweifeln mit, was sich so dringlich noch nie von ihm gehört hatte.

Yongguks Antwort war ein düsteres Kopfschütteln.
"Sie weiß durch dich alles, ich will doch nicht, dass sie unser kleines Geheimnis ausplaudert. Das werde ich wohl noch in den nächsten Tagen voller ehre an deinen Vater tragen. Wer weiß, wie er darauf reagieren wird?"
Yongguk lief einer der Stewardessen mit einem Tablett voller Weingläser elegant hinter her und nahm sich eines von ihnen, bevor er sich, ohne nochmal zu uns zu sehen, zu einer anderen Gruppe an anwesenden stellte.

"Ich bring ihn um, reiße ihm jedes Organ eigenhändig aus dem Leib." drohte Jaebum und plüsterte sich erneut auf.
Ich griff nach seinen Händen und sah ihn seelenruhig an, versuchte es zumindest, aber nach dem eben geschehenen war das nicht einfach.
Yongguk hatte es auf mich genauso abgesehen, wie auf Jaebum und ich hatte keinen Plan was mich hier die nächsten Tage erwarten würde, aber von Angst wäre ich nun wohl mit am meisten geplagt.
"Das wirst du nicht.
Egal was er versuchen wird, du wirst einen kühlen Kopf behalten, so wie immer. Wir beide werden ihn irgendwie wieder los." flüsterte ich ihm zu und küsste ihn auf die Wange.
Er legte mir eine Hand an meine und sah mich unbeirrt an.
"Ich kenne Menschen, die haben wegen seinem Terror Selbstmord begangen, weil sie es nicht mehr ausgehalten haben, von ihm so gequält zu werden.
Er tut dir nichts an, aber er sticht deine Seele mit einem Messer mental ab und zieht sie dir durch die Nase heraus, bis du nichts mehr als den Tod um dich fühlen willst." versuchte er mir zu erklären.

Ich schluckte, aber versuchte Jaebum dennoch davon zu überzeugen, dass wir das beide schaffen würden.
Niemand könnte uns trennen, keiner konnte einen Keil zwischen uns treiben.
Wir waren unzertrennlich, wir würden Yongguk die Stirn bieten, egal was er sich einfallen lassen würde, um uns zu zerstören.

"Wir werden nicht zu den Verleihungen gehen." legte Jaebum fest, als wir drei Stunden später in einem Taxi zu einer seiner Wohnungen in Hong Kong fuhren und ich ihn entgeistert und empört anstarrte, da er mich eben dabei gestört hatte das unglaubliche Panorama der Stadt vor meinen Augen zu betrachten.
"Wieso nicht?" harkte ich entsetzt nach und rümpfte meine Stirn.
Er seufzte.
"Kann dir das nicht klar sein, Kirae? Ich kann mir gut vorstellen, dass er bei den Awards nicht davor zurückschrecken würde, mit seinem Terror einen Anfang zu setzen." malte Jaebum sich aus.
Ich schüttelte den Kopf.
"Das ist genau das was er wollen würde. Eines meiner Fächer was ich für Jura belegen muss, ist Psychologie.
Wenn du jetzt kneifst, hat seine Drohung schon gewirkt und er weiß, dass er zumindest dich wie eine Schachfigur herumschubsen wird, denn ich werde gehen und mich gegen ihn stellen.
Und ich weiß, wenn ich gehe, wirst du mich nicht alleine lassen." trug ich ihm vor.
"Ich kann dir auch genauso gut Jackson und Ravi an die Seite stellen." murrte er.
"Die können uns zu unserem Schutz meinetwegen den ganzen Abend über am Arsch kleben.
Aber ich bin nicht mitten im kalten Winter nach Hong Kong gekommen, um hier trüb in deiner Wohnung zu sitzen und angst zu haben jeden Moment durchzudrehen." machte ich ihm klar.

Jaebum lachte und griff nach meiner Hand.
"Man merkt, dass du auf dem Weg bist Anwältin zu werden, so wie du reden kannst. Das ermutigt und überzeugt einen wirklich." Lachte er.
Ich lächelte stolz.
"Dann wirst du ohne Widerworte morgen Abend mitkommen, oder ich schleife dich am Ohr hinter her." drohte ich ihm lachend und lehnte mich gegen ihn.

Jaebums Wohnung in Hong Kong war einfach gehalten und in einem normalen Hochbau.
Die Einrichtung erinnerte an eine dieser Jungendunterkünfte.
Es war alles drin was man brauchte und hatte dennoch seinen ganz eigenen Charme, welches die Wohnung wieder zu etwas besonderem machen ließ.
Mal nicht in all dem Luxus zu schwimmen, den Jaebum sonst immer hatte, tat zur Abwechslung mal ganz gut und würde mir auch hoffentlich gut tun.
Der einzige Luxus den ich dennoch mit mir mit hatte, war das Kleid, was Jaebum mir ausgesucht und gezahlt hatte.

"Wie wärs, wenn wir es uns jetzt gemütlich machen und einen Film schauen, dann etwas zum Abend essen gehen und uns die Stadt bei Nacht ansehen.
Morgen machen wir so ne nervige Touristentourfahrt mit und am Abend setzen wir uns in die Awards und zeigen Yongguk, dass wir uns von nichts und niemandem einschüchtern lassen." bot er mir säuselnd an und schlang seine Arme um mich.
Stolz darauf, dass er nun wieder wie er selber klang und sich wohl nicht wie ein kleines Kind verstecken wollen würde, nickte ich.
"Können wir so machen." willigte zufrieden und glücklich ein und wusste noch nicht, was mich an diesem Wochenende noch herausfordern würde. 

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