I Do Not Talk About It

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"Fassen wir das mal zusammen. Du kommst viel zu spät zur ersten Vorlesung und hast noch halbnasse Haare, du musst wieder bei Mr. X gewesen sein." stellte Lisa fest überzeugt von ihrer Theorie fest.
Ich sah Jins wenig begeisterten Blick und seufzend wandte er sich Namjoon zu, um ihn über Zutaten, die sich in seiner Pizza befanden, in Kenntnis zu setzen.
"Sie hätte aber auch einfach verschlafen haben können und ich wollte sie nicht wecken." stärkte meine Mitbewohnerin mir den Rücken.
BamBam und Jungkook lachten gleichzeitig auf.
"Und den blauen Fleck da, hat sie als sie mit dem Hals gegen den Handtuchständer gelaufen ist bekommen?" bemerkte der rothaarige Thailänder und sah mich aus gleichen Augen an, wie seine Zwillingsschwester.
"Genau. Kirae, ist total schusselig." verteidigte Jennie mich weiter.
"Ich bin nicht der Typ, der sowas analysiert, aber Kirae, du warst nicht über Nacht hier." mischte sich nun Jungkook ein und legte den Kopf schief.
"Gut ich war bei ihm... Aber das hat euch nichts anzugehen." gestand ich ein und war erleichtert darüber, dass sich Jin so in Hefepilze und Schweinemassenhaltung gesteigert hatte, dass er unser Gesprächsthema am Mittagstisch in der Kantine der Uni nicht mehr mitbekam.
"Und was ihr da gemacht habt, müssen wir dich wohl auch nicht fragen." grinste Lisa gerissen und zuckte mit ihren Augenbrauen.
"Deshalb war sie den ganzen Tag auch so entspannt." murmelte Jennie und lachte.

Namjoon, der direkt neben Jin saß, hatte sein Stück Pizza aus der Hand gelegt und schien das nächste mal wohl zweimal zu überlegen, bevor er sich eine Pizza aus der Kantine holen würde.
Jimin dagegen, der gegenüber von Namjoon saß stocherte in seinem Salat herum und fand für sich tausende Gründe, wieso er auf vegetarisch umgestiegen war.
"Hat es wenigstens spaß gemacht?" sprach BamBam nun auf meine nächtliche Abwesenheit an und holte mich mit dem Blick weg von dem hinteren Teil unseres großen Tisches.
"Selbst wenn sie Vorspiel, Akt und Orgasmus vor dir ausrollen würde, was würde die das bringen, Bhuwakul?" kam es von Jennie die mit ihrer Gabel auf BamBam zeigte und mir stumm wies, dass mein Liebesleben, wenn ich es so nennen konnte, niemanden etwas anzugehen hatte.
"Würden hier nur Mädchen sitzen, hätte sie es ausgerollt. Außerdem zählt mich mit zu Mädchen.
Mr. X  ist anscheinend extrem gut aussehend, sexy um genau zu sein, da würde ich doch wohl auch mal wissen dürfen, wie er kleine hübsche Mädchen um den Verstand bringt."
Halt mal.
Ich hatte das Gefühl Lisas Bruder anzusehen, als wäre er eben vom Himmel gefallen und meinte er sei Gott höchstpersönlich.
"Ja wir stehen beide auf Kerle und? Mein Bruder ist ein bisschen eigen." klärte Lisa ohne mit der Wimper zu zucken auf und sah mich schulterzuckend an.

Wow. Das BamBam schwul war überraschte mich ernsthaft ein wenig.
Ich meine er sah schon nicht ganz dicht aus und gab sich schon ein wenig zu zickig und feminin, aber dass er wirklich andersherum war, verblüffte mich dennoch.
Aber dagegen hatte ich überhaupt nichts. Wieso auch? An BamBam hatte sich nach diesem Satz aus Lisas Mund nichts geändert und es würde sich auch nichts ändern.

"Ist immer ein verdammtes Drama, wenn wir mal alleine feiern gehen, ich nen tollen Typen sehe und am Ende Bam ihn abbekommt, weil er anscheinend jeden Kerl dazu bewegen kann seine Orientierung mit einem seiner Augenaufschläge zu wechseln." grummelte sie, während ihr Bruder nur amüsiert grinste und ich froh war, dass mein Ausflug wohl abgeharkt war, da ich wirklich nicht über ihn reden wollte, seit mich Youngjaes Cousin nur in eine Decke eingewickelt gesehen hatte.
Es war schon peinlich, dass Youngjae und Jinyoung Jaebum und mich beim herumknutschen erwischt hatten, aber die Angelegenheit mit der Decke und Mark heute morgen war noch eine ganze Spur extremer gewesen, zumal Mark eine komische Ausstrahlung hatte, die nicht sonderlich die grundgehende Gutheit versprach.

Nach dem Mittag zog ich mich in Jennies und mein Zimmer zurück und zückte mein Handy.
Jaebum hatte mich angerufen, aber ich hatte im Moment nicht die Nerven zurück zu rufen.
Ich hatte mich wieder von ihm um den Finger wickeln lassen und war wieder mit ihm im Bett gelandet, was ich nicht wollte.
Aber Jaebum müsste nur mit den Fingern schnippen und ich würde ihm augenblicklich verfallen.
Eine solche Macht sollte er nicht über mich haben.
Er, mit einem halben Leben in der Öffentlichkeit sollte sich zu beherrschen und zu kontrollieren wissen, aber das schien nicht in seiner Absicht zu liegen.
Seine Absichten allgemein waren mir mehr als nur unklar.
Wie stand er zu mir, was waren wir, bis auf gute bekannte, die mittlerweile drei mal mit einander geschlafen hatten, ohne auch nur einen Punkt weiter gekommen zu sein.
Dass er mehr wollte stritt ich ab, obwohl er mich zu Begrüßung geküsst hatte und er so auch kein Blatt vor den Mund nahm, wenn es das küssen oder mehr betraf.
Er gefiel mit, keine Frage, wer würde bei so einem wie Jaebum denn bitte nicht ablehnen ihn in seiner Nähe haben zu wollen, aber es gingen so viele Geheimnisse von ihm aus.
Die Sache mit seinem Halbbruder und aus was für einen Mist er ihn ziehen musste, ging mir dabei ganz sicherlich nicht aus dem Kopf.
Meine Gedanken schafften es dann doch tatsächlich sich so zu verrennen, dass ich eingenickt war.

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