VIOLA

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Das Meer weckte mich diesen Morgen. Ich öffne meine Augen bemerke wie meine Schwägerin alle Kleidung aus meinem Schrank, in meinen Koffer wirft.
>>Was tust du da?<< fragte ich müde und verwirrt.
Sie drehte sich zu mir und atmete gestresst ein und aus.
>>Ich packe deine Sachen, Viola!<< sagte sie genervt.
Sie war die Schwester meines Mannes, eine nette und zugleich verklemmte Frau. Sie hatte schulterlanges braunes Haar mit zarten Oma Locken. Ich richtete mich auf kniff mir die Augen zu. Seit dem Massaker in unserem Haus, hat Berta mich und meine Tochter bei ihr aufgenommen. Ich schlief in einem ihrer Gästezimmer. Es war weiß und hatte ein elegantes weißes Bett mit Lederverzierztem Rand. Ihre Bettwäsche war immer frischgewaschen und duftete nach Lavender. Ich streckte mich und schlüpfte aus der Decke heraus. Meine nackten Füße berührten den hellen Parkettboden. Einen Moment lang fragte ich mich, warum Berta meine Sachen packte, aber dann fiel mir ein, dass heute der Tag ist.
>>Scheiße.<< entfiel aus meinem Mund.
Berta drehte ihren Kopf in meine Richtung packte dabei weiter.
>>Was?<< fragte sie.
Ich drückte meine Hand gegen meine Stirn und hoffte dass ich Fieber habe. Ich stöhnte und weinte verzweifelt in mich hinein, als dem nicht so war.
Es war der Tag andem ich mit Christina ausziehen müsste. Das wusste ich nun. Es war der Tag andem wir in das Haus meines verstorbenen Mannes ziehen würden, und seine Tochter aus der Paychiatrie abholen würden.
>>Ich kann nicht in dieses Haus zurück!<< sagte ich zu Berta.
Sie kramte nach meiner Unterwäsche und warf mir ein Slip und den dazu passenden BH auf das Bett.
>>Du musst.<< sagte sie.
>>Annabelle wird heute entlassen und sie braucht ihr typisches Umfeld um sich.<<
Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen.
Würde Berta uns noch ein wenig hier wohnen lassen, wenn ich sie lieb fragen würde? Fragte ich mich.
Würde sie Ja sagen?
Sie muss. Dachte ich.
>>Berta...<< fing ich an, als ich unterbrochen wurde.
>>Nein, Viola! Du und Christina müssen gehen! Annabell braucht euch! Und sie braucht ihr Haus!<< meinte Berta.
>>Du bist Psychiaterin, Berta?<< spottete ich.
>>Ich denke Annabelle ist nicht so scharf darauf, in das Haus zurückzukehren, indem ihre halbe Familie abgeschlachtet wurde!<<
Berta atmete aus.
>>Dein Eltern. Deine Brüder Berta!<<
Erinnerte ich sie vorwurfsvoll, als träge sie schuld daran. Berta stand auf und zeigte nervös mit dem Finger auf mich. Mit meiner weißen Calvin Klein unterwäsche stand ich vor ihr und kreuzte meine Beine, richtete mir mein BH.
>>Hör mir mal zu, Viola!<< sagte sie.
>>Ich habe mein Familie in diesem Haus verloren und habe euch trotzdem ohne zu zögern bei mir aufgenommen, als ihr es brauchtet. Ich bin eine Frau von 45 Jahren die mit einer anderen Frau und deren Tochter zusammenlebt. Wie sieht dass den aus? Ich brauche einen Mann, und meine Privatsphäre. Verstehst du das?<<
Ich ließ meine verschränkten Hände fallen.
>>Natürlich. Wir sind dir so dankbar was du für uns getan Hast berta! Wir werden dir das nie vergessen!<< beruhigte ich sie.
Ihr ernstes Gesicht zückte ein Lächeln hervor und sie richtete sich ihre Schürze. Sie war eine richtige Hausfrau.
Wir unarmten uns und waren den Tränen nahe.
>>Vergesst mich nicht! Und meldet euch wannimmer ihr etwas braucht!<< bat Berta.
>>Machen wir.<< versprach ich ihr.
>>Danke für alles!<<
Sie lächelte mir zu und packte anschließend den Rest meiner Kleidung in den Koffer. Sie warf mir frischgebügelte unterwäsche auf das Bett. Auf der Treppe ertönten rennense Schritte. Weibliche zarte Schritte tapten dem Zimmer immer näher. >>Christina?<< fragte ich mit natürlicher selbstverständlichkeit.
Ich drehte mich zur Tür und da streckte sie ihren Kopf hinter dem Türrahmen hervor.
>>Ja?<< antwortete sie.
Ich blickte sie mit stolz an wie ihh es immer mit ihr tat. Sie war ohne zweifel das hübscheste Mädchen auf der Welt. Das meinte ich nichtnur weil ich ihre Mutter bin, nein, sie war perfektion in einer Person. Ihre braungrünen Augen strahlen in mein Gesicht wie die Sonne am Strand. Ihr rabenschwarzes Haar spielte mit dem Wind welcher durch das offene Fenster zog. Ihre zarten Grübchen lachten mir entgegen, und es machte mich nichts mehr stolz, als sie anderen als meine Tochter vorstellen zu dürfen. Sie war das beste was ich je erschaffen habe. Ihr aussehen hatte sie von ihrem Vater, doch ihre Art, hatte sie wie meine entzückende Mutter.
>>Hast du fertig gepackt?<< fragte ich sie obwohl ich die antwort kannte. Sie zeigte ihren ganzen Körper im Türrahmen. Sie trug ein schwarzes sommertop und eine blasse jeans mit ihren schwarzen Stiefeln. Sie zeigte mir ihren Koffer und ihre Tasche.
>>Fertig.<< präsentierte sie sich. Berta drehte sich zu ihr und lächelte.
>>Wahnsinn. Ein so hübsches Mädchen und dann noch einen so wundervollen Modegeschmack. << geschmeichelt lockte sie ihr Haar und strahlte. Strahlte wie sie es immer tat. Strahlend wie eine Sonne.
Berta erschrak.
>>Aber die Schuhe!<< keuchte sie.
>>Du weißt....<<

>>Keine schuhe im Haus!<< mängelten sie gleichzeitig. Ich verdrehte die augen lachend und Christina lachte mit.
>>Ich will euch beide nochmal drücken!<< bat Berta.
Christina setzte ihre Tasche auf den Boden und trat wartend zwischen mich und Berta.
Sie sahen mich mit wartenden blicken an.
>>Was?<< fragte ich.
Berta warf mir ein gelbes Kleid vor die Beine.
>>Würdest du dich bitte noch anziehen?<< bat mich Berta.
Ich kniete auf den Boden und zog mir das Kleid über den Körper, wie ein Pullover.
>>Besser.<< meinte Berta.
Christina kaute lachend auf ihrer Unterlippe und unarmte mich und Berta gleichzeitig.
>>Und jetzt los!<< drängte Berta plötzlich und klatschte dabei in die Hände. Ich schnappte mir mein Gepäck und warf meine Sachen aus dem Badezimmer in das fordere Fach meines Rollis.

Christina wartete schon im Auto und kaute einen Kaugummi.
Ich schleppte meine Sachen über die Stufen vor dem Haus und verfrachtete sie im Kofferraum. Ich blickte zu Berta und ertappte sie dabei wie sie meine Tochter mit ernstem Blick ansah.
>>Sieh sie dir an!<< befahl sie mir.
Ich drehte mich zu dem Autofenster und sah meiner Tochter beim kauen und dem entwickeln ihres Kopfhörer kabels zu.
>>Sie kaut sogar diesen Kaugummi wie eine Göttin.<< meinte Berta fast schon genervt.
Ich fiel in lautes gelächter und verabscheidete mich von Berta.
Küsschen links und küsschen rechts.
Sie trich mir über die Schulter und sah mirbzu wie ich ins auto stieg. Ich klatschte die Autotüre zu und stratege den Wagen.
Ich atmete entspannt durch die Nase ein.
Bevor ich christina fragen Konnte ob sie bereit ist, wie ich es immer tue, sagte sie als hätte sie es geahnt:
>>Bereit.<<
>>Okay..<< murmelte ich trat auf das Gaspedal.

AnNaBeLlEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt