VIOLA

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Christina:
Ich habe Anni gefunden. Ihr geht es gut. Wir kommen nachhause.

Die Nachricht erleichterte mich. Einen Augenblick lang, hielt ich den Atem an und wurde langsamer. Das Geräusch meines langsamer werdenden Wagens beruhigte mich. Ich klammerte meine Hände fester an das Lenkrad und fuhr weiter, um schließlich irgendeine gelegenheit zum wenden zu finden. Die vielen verschiedenen Grüntöne der Bäume weckten die naturfreundliche seite in mir. Trotz der scheinenden Sonne, hatte der Wald eine misteriöse Art. Die Blätter bewegten sich kaum und auch die dicken braunen Stämme waren fest in ihrem Boden verankert. Ich hatte bereits die Brücke überqueert, welche zum Anfang des Waldes führte. Der Hinmel verzog sich, wurde langsam schwärzer. Die Wolken wurden dicker und drängten sich vor die Sonne. Plötzlich, als ich einen Fleck zum wenden vorfand, stoppte die Musik in meinem Auto. Die verbindung zu meinem Spotify konto wurde getrennt. Ich erhaschte einen Schnellen blick auf das Display und musste mich damit abfinden, dass der Akku meines Handys leer war. Kurz darauf, war der Benzin auch alle. Das Auto gab ein wiederholtes piepsen von sich, bis es schlussendlich bei dem Wendepunkt, den Geist aufgab.
>>Verdammt!<< flichte ich und schlug wütend gegen das Lenkrad, was das Geräusch meiner Hupe ertönen ließ.
>>AAAArGH!<< stöhnte ich wütend während mein stöhnen ruhig anfing und agressiv endete. Ich schnallte mich ab und knallte anschließend wütend die Autotür zu. Schon der Morgen verriet mir, wie sehr ich diesen Tag hassen durfte. Was für ein unüblicher Tag für eine Fau mittleren alters. wer kann denn schon von sich behaupten dass man sich vormittags von einem Arzt, nach vergewaltigungdspuhren absuchen ließ, und dann anschließend von der Besten Freundin zu Therapiestunden verdonnert wurde? -Warscheinlich niemand.
Ich hatte keine Ahnung wie schwer es sein musste, vergewaltigtvzu werden. Schwer war allerdings einzuschlafen ohne zu wissen was mit einem am Vorabend passiert ist. Es ist ein Gefühl, von Verlust. Kontrollverlust. Ich habe die Kontrolle über meinen Körper verloren. Noch Schlimmer war die Tatsache dass Speichel in meiner Vaginalschleimhaut gefunden wurde. Ob sie von Tommen Vlander war,....
Nein. Ich wollte nichtmehr darüber nachdenken. Die Polizei wird versuchen Vlanders Speichel aufzutreiben um es dann mit der aus meinen Schleimhäuten zu vergleichen. Ich fühlte mich in meinem eigenen Haus nichtmehr sicher. Die Tatsache dass ich ohne funktionierendes Handy und Auto im wald stehe und um hilfe bettle, beruhigt mich nicht sonderlich. Ich versuchte ruhig zu bleiben, doch dann fiel mir ein dass die Mädchen allein zu Hause sind. Dem Haus, andem ein ekelhafter Psychopath sich bereits zweimal zutritt verschafft hatte. Plötzlich überkam mich wieder dieses Gefühl. Das Gefühl von Kontrollverlust und der immer größer werdenden hilfslosigkeit. Ich wollte nurnoch hier weg. Nur Nachhause zu meinen Mädchen. Der Duft von Kiefern und Nadelbäumen sog sich in Meine Nase. Meine Augen juckten und der Luft ließ mich langsam frösteln. Raben krächzten und Spätze sangen. Gemeinsam sangen sie gegenwinander an. >Möge der Bessere Sänger gewinnen<dachte ich, als das Vogelgeschrei plötzlich nachließ, und Schritte aus dem Hintergund immer lauter wurden. Die Schritte wurden immer schneller.

Jemand rannte auf mich zu.

AnNaBeLlEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt