CHRISTINA

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Anni hatte sich in ihrer Pfirsichfarbenen Decke, auf der Couch verkrochen und sich einen Kakao gemacht. Beziehungsweise ich. Ich habe ihr einen Kakao gemacht und sie dazu aufgefordert sich zu entspannen. Arme Anni. Von der ferne erkannte man nur diese krüppelige Statur, die zu einem Menschen gehörte, aber unter einer Decke eingehüllt war. Nurnoch ihre Augen waren sichtbar. Sie sah aus als trage sie eine Burka. Es war Annis Art, sich zu verschleiern wenn sie Angst hatte. Als Kinder, wenn wir Angst hatten, verkroch ich mich zu Mom und meinem Stiefdad. Anni hingegeb blieb Tapfer in ihrem eigenen Bett, und stülpte die Decke über ihren ganzen Körper. Wie eine Leiche, lag sie starr unter ihrer Decke. Doch ihr hatte es keine Angst gemacht, dass die Monster, die wir glaubten gesehen zu haben, nichtmehr von ihr gesehen werden konnten. Doch für Anni machte das nichts. Etwas dass sie nicht sehen konte machte ihr keine Angst. Als würde win Monster in ihr zimmer kommen, sie sehen und sich denken:
>Scheisse. Das mädchen ist unter der Decke. Ich kann sie also nicht beißen.< natürlich sagte ich ihr nie was ich davon hielt, und hielt brav meinen Mund, wie ich es warscheinlich von meiner Mutter gelernt hatte.
Noch immer, mit 17 Jahren, verkroch sich Anni unter einer Decke, und lauschte den witzigen Sprüchen der fernseh-Artisten. Noch immer hatte sie Angst vor Monstern. Genauso wie ich und meine Mutter. Seitdem Vorfall, lauben wir wieder an Monster. Doch die Monster, wie wir sie uns als Kind immer ausgemahlt haben, sahen weniger furchteibflößnd aus wie die realen Monster. Denn die echten Monster hatten eine Menschliche Form.

Mit verschränkten Armen, und einer Tasse Tee in der rechten, passte ich auf Anni auf, während ich mich neben sie, gegen die Wand lehnte. Der Schuss Rum, den ich in meinen Tee geschüttet habe, beruhigte mich. Ich hatte eine Wut auf meine Mutter. Sie hatte mich ganz allein mit Anni gelassen, und dass, obwohl wir uns nun alle brauchen. Sie war nicht in der Situation, um feiern zu gehen, während ihre beiden Teenager töchter allein uuhause sitzen und bei jeden knattern des Bodens, verängstigt hinter sich schauen. Aufeinmal senkte sich die Wut in meinem Kopf, und plötzliche brodelte die Angstbin mir. Wie ein Stück dampfendes Steak auf dem Grill, rauchte mein Kopf und ließ meinen ganzen Körper mitfiebern. Mom hatte keine meiner Nachrichten gekriegt. Ihr Handy war also ausgeschaltet. Ein hässliches Bild drängte sich in meinen Kopf. Das Bild meiner halbtoten Mutter, irgendwo im Meer treibend. Von fischen angenagt und von den wellen getragen. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen und stellte meine Tasse auf den Wohnzimmer tisch. Halbwütend, halb besorgt, hetzte ich zu dem Kleiderständer und zog mir meine leichte Jacke, für warme Sommernächte über mein spaghettiträger Shirt. Ich schüttelte meine Haare, sodass sie nicht auf meinem Rücken, unter der Jacke klebten.
>>Wohin gehst du?<< fragte Anni. Sie stand direkt hinter mir und jagte mir einen kleinen Schrecken unter die Haut. Wie kann sie sich nur immwr so leise bewegen?
>>Ich suche Mom.<<
Annis leicht geöffneter Mund schloss sich und ihr Kopf überlegte. Sie biss sich auf die Unterlippe während ich mir meine Schuhe anzog.
>>Ich komme mit.<< sagte sie und schlüpfte unter ihren schwarzen Mantel.
Wir öffneten die Tür, und schlossen sie hinter uns. Anni sperrte ab, als ich auf der Veranda stand, mit verwehten Haaren und zugekniffenen Augen. Ich konnte das Meer riechen. Ich hörte die Wellen und schaute um mi h herum. Die Lichter der Häuser, die ebenfalls auf der Grasfläche bis zum Felsen, der aus dem Wasser ragte, gebaut wurden, leuchteten. Die Sonne ging sehr langsam unter und der Mund wurde immer deutlicher auf dem blauen, mit grauen wolken bezogenen himmel.
Gemeinsam liefen wir los, grüßten unsere Nachbarn die und zuwanken, als wir in richtung der Stadt gingen. Wie zwei Jägerinnen liefen wir an den Häusern vorbei, bis in die Stadt. Der Wind spielte verfphrwrisch gefährlich mit unseren Hasren und wir liefen wie in Zeitlupe.
Wie zwei Jägerinnen,
auf der Suche nach den verletzlichen Reh.

AnNaBeLlEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt