12.

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{Stefanies Sicht}
Mit Tränen in den Augen lief ich einfach nur stur geradeaus, und hoffte, irgendwann zu Hause anzukommen. Ich wollte es immer noch nicht wahrhaben, das Thomas nicht mein Thomas war, sondern irgend so ein Doppelgänger. Wie konnte man auch so blöd sein, und das nicht merken? Ich hätte es doch schon viel früher merken müssen. Jetzt war es auf jeden Fall zu spät, und ich musste was unternehmen. Ich war so unendlich froh, das Hannes an meiner Seite war, und mir beistand. Sonst wäre ich schon längst an meiner Trauer kaputt gegangen. Ich steuerte geradewegs auf meine Wohnung zu, schloss mit zitternden Händen die Tür auf, und ging rein. Ich ließ die Tür ins Schloss fallen, und glitt langsam an ihr hinunter. Mein Kopf dröhnte, und diese furchtbaren Vorstellungen wollten meinen Kopf einfach nicht verlassen. Es war wie ein furchtbarer Albtraum, der nie zu enden schien. Seufzend ging ich in die Küche, und machte mir was zu essen. Ich aß schnell, denn eigentlich hatte ich keinen Nerv mehr dazu. Danach stiefelte ich ins Badezimmer, schaute in den Spiegel, und sah ein furchtbar verheultes, und verschmiertes Gesicht. Wütend griff ich nach meinen Abschminktüchern, und wischte mir die ganze Scheiße von den letzten Stunden aus dem Gesicht. Jetzt ging es mir deutlich besser. Ich hoffte so sehr, das der Thomas, wenn er denn nach Hause kommen sollte, mich einfach in Ruhe lässt. Mehr Ärger, Stress, Frustration, und Konfrontation, würde ich nicht durchstehen. "Du schaffst das Steff", murmelte ich. Und schon wieder hatte ich mich in ein Selbstgespräch verwickelt. Das ging die letzte Zeit öfter so. Und mein Spiegelbild lachte über mich. Energisch schüttelte ich den Kopf, zog mir schnell Schlafklamotten an, ging ins Schlafzimmer, und stieg ins Bett. Hier fühlte ich mich einigermaßen wohl. Ich stellte den Wecker um 8:00, und schlief ein.

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