15.

347 12 2
                                    

{Hannes Sicht}
Sofort reagierte ich, und versuchte ihm die Waffe wegzuschlagen, als Stefanie angerannt kam, und schrie "nicht Hannes", doch es war zu spät. Ein Schuss löste sich, und traf Thomas Bein. Voller Wut stieß ich den anderen Kerl um, und sah nur noch im Augenwinkel, wie Thomas hintenüber kippte, und auf den Boden fiel. Schreiend lief Stefanie auf Thomas zu, hob seinen Kopf an, und ließ ihre Tränen auf seine Brust tropfen. "Stefanie, ruf einen Krankenwagen", brüllte ich wie in Trance. Mit zitternden Händen nahm sie das Handy, und ruf einen Krankenwagen an. Sie kauerte vor ihm auf dem Boden, und begann furchtbar zu schluchzen. Ich war selbst viel zu gelähmt, als das ich hätte irgendwas machen können. Ich setzte mich einfach nur neben Stefanie, und strich ihr über den Kopf. "Ich will nicht, das er stirbt", weint sie zitternd, und haucht ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich wollte das nicht. Es tut mir leid Thomas. Ich wusste nicht, das du nicht du bist. Bitte verzeih mir". Der Krankenwagen kam endlich angerückt, und steuerten sofort auf Thomas und uns zu. "Wer ist der Verletzte"? fragen sie. Stefanies zitternde Hand deutet auf Thomas. "Streifschuss", wimmert sie. "Und sie sind die Kloß, Stefanie Kloß". Ich setzte für sie ein, da sie aufgrund ihrer Tränen und ihrem Zittern in der Stimme nicht mehr richtig sprechen konnte. "Bitte", flehte sie. "Machen sie ihn wieder gesund. Bitte". Sie rüttelte heftig an der Hand des Sanitäters. "Frau Kloß, wir werden alles versuchen, was in unserer Macht steht. Wir werden ihn jetzt ins Krankenhaus fahren, und dort wird er weiter versorgt". Sie nickte nur schweigend. "Dürfen wir mitkommen"? fragte ich die Sanitäter. Sie nickten, legten Thomas auf eine Trage, und verfrachten ihn in den Krankenwagen. Ich nahm Steff auf den Arm, ging mit ihr ebenfalls zum Krankenwagen, und setzte sie auf meinen Schoß. Immer wieder krallten sich ihre Hände schmerzhaft in meine Brust. "Er wird wieder gesund", flüsterte ich Steff zu, und strich ihr durch die Haare. "Ich hab alles falsch gemacht", weinte sie. "Um Gottes Willen nein Steff, du hast nichts falsch gemacht. Es konnte doch niemand ahnen, das er eine Waffe bei sich hat. Wir fahren jetzt erstmal mit ins Krankenhaus, und dann werden wir sehen, was passiert". Sie nickte. Der Krankenwagen fuhr zügig zum Krankenhaus, lud Thomas aus, und fuhr ihn mit der Trage zum Krankenhaus. Dort empfing ihn gleich ein behandelnder Arzt. Er unterhielt sich kurz mit dem Sanitäter, und kam dann auf uns zu. "So wie es aussieht, müssen wir ihn gleich auf die Intensivstation bringen. Die Kugel hat sich tief in sein Bein gebohrt, und wichtige Organe verletzt". "Wird er jemals wieder gesund"? fragte Stefanie. "Sind sie die Angehörigen von Herrn Stolle"? "Ja", schluchzte Stefanie. "Ich bin seine Freundin, und das ist sein Bruder." Der Arzt begann ein klein wenig zu lächeln. "Ja, ich kann ihnen versichern, das er wieder komplett gesund wird. Es braucht einfach nur ein bisschen Zeit. Und wenn sie ihm zu verstehen geben, das sie bei ihm sind, wird der Heilungsprozess deutlich schneller voranschreiten". In Stefanies Augen begann es ein wenig zu leuchten. "Ja, das werden wir auf jeden Fall machen. Dürfen wir jetzt zu ihm"?

Gibt es einen Weg?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt