5.

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[Hannes Sicht]
Geschockt starrte ich meinen jüngeren Bruder an. Der sah mir nur kühl ins Gesicht. "Warum das denn nicht"? Ich verstand es nicht. Sie waren doch immer ein Herz und eine Seele gewesen, und er wollte das jetzt einfach so zerstören. "Es ist einfach so", sagte er, und zuckte bloß mit den Schultern. "Ich empfinde keine Nähe mehr zu ihr, ich liebe sie nicht mehr". Fassungslos sah ich ihn an. "Dann musst du jetzt zu ihr hin, und Klarheit schaffen Thomas, denn das ist das mindeste, was sie verdient. Aber ich hoffe doch, das dir klar ist, das sie daran zerbrechen wird, ihre heile Welt wird einstürzen"! "Ja und? Das ist nicht mein Problem"! blaffte er weiter. Fassungslos fasste ich mir an den Kopf. Was ist bloß mit ihm passiert? Ich war einfach nur so unfassbar wütend, und gekränkt, wie er mit Steff  umsprang. Auf einmal sprang er auf, und rannte wie ein besenkter Irrer zur Tür heraus. Ich sprang auf, und rannte ihm hinterher. Womöglich begang er eine Dummheit, und ich musste ihn davor bewahren. In Windeseile lief ich zurück in den Proberaum zurück, wo ich eine noch schlimmer weinende Steff sah, als zuvor. Ihre Augen waren rot und ausgequollen, ihre Haut grau, und verlebt. "Scheiße", murmelte ich, setzte mich zu ihr, und nahm sie in den Arm. "Er hat es dir schon gesagt oder"? fragte ich vorsichtig. Laut schluchzte sie auf, legte ihren Kopf auf meine Brust, und krallte sich in meine Arme. Ich strich ihr über den Kopf. "Thomas hat dich nicht verdient", knurrte ich wütend. "Du wirst einen besseren finden, Kleines glaub mir, Thomas hat sich nicht verdient"! "Ich will aber niemand anderen", weinte sie. "Ich will Thomas"! "Nur Thomas verdammt", schrie sie, und ihre Tränen flossen auf mein Shirt. "Sag mir was ist bloß um uns geschehen", murmelte sie.

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