//Sephire//
Gelangweilt betrachtete ich die weißen, glatt polierten Mamorwände, an denen fein säuberlich Bilder unser Vorfahren aufgereiht waren.
Viele von ihnen waren mittlerweile über tausende Jahre alt, aber irgendwie hatte mich der Gedanke ewig zu leben schon immer etwas beunruhigt.
Wenn man so wie die meisten als Vampir geboren wurde alterte man bis man 18 war, danach begann die Unsterblichkeit sobald man den ersten Tropfen menschlichen Blutes getrunken hatte.
Ich selbst hatte diese Schwelle obwohl ich bereits 18 war noch nicht überschritten, da es bei uns Tradition war bis zu einem Alter zu warten, in welchem man sein aussehen leicht anpassen würde können.
Durch solche Traditionen überlebten wir.
Dennoch erschauderte ich bei den Gedanken das meine Zeit irgendwann anhalten würde, denn nicht nur das Äußere gefror dabei. Viele haben nach der 'Verwandlung' auch innerlich eine Art Stillstand erfahren, man wird kälter und emotionsloser bis man schließlich seine menschliche Seite völlig verliert.
Ich konnte mir nicht erklären was es war aber ich hatte schon immer in gewissem Maße an dieser menschlichen Seite gehangen. Natürlich verachtete ich Menschen, Vampire waren ihnen in jeglicher Hinsicht überlegen, aber etwas in mir sehnte sich nach ihrer Welt.
Wir Vampire waren für die Ewigkeit geschaffen, die Menschen jedoch erwartete ein kurzes, schmerzerfülltes Leben, welches sie trotzdem zu genießen schienen.
Seufzend schüttelte ich den Kopf um diese Gedanken zu verdrängen. Sie spielten ohnehin keine Rolle, ich gehörte nicht in die Welt der Menschen und das würde ich auch nie, das brauchte ich nicht.
Mein Blick richtete sich auf meine beiden Schwestern, die, genau so gelangweilt wie ich, an dem langen, gläsernen Tisch saßen und über irgendwelche Jungs tratschten, wie üblich. Die beiden schienen nie bekümmert wenn es um unsere Abstammung ging, was wahrscheinlich daran lag das sie nicht ständig von Vater daran erinnert wurden, mir entgegen schien er dies allerdings nicht klar genug machen zu können.
Schließlich öffnete sich endlich die schwere Eichenholztür und sofort richtete sich mein Blick auf um meinen Vater zu erblicken, der, ruhig und gefasst wie immer, den Raum betrat.
Schweigend beobachteten wir alle wie er sich auf seinen Stuhl am anderen Ende des Tisches sinken ließ und seinen Blick auf unsere richtete, wobei ich klar und deutlich das schlucken Silvias vernahm.
Der schwarzhaarige Mann schwieg einen Moment, bevor er seine Stimme erhob "Also, was habt ihr zu berichten?", seine Stimme War wie immer ruhig, aber auf eine unerklärliche Weise einschüchternd.
Bevor meine Schwestern ihren Mund aufmachen konnten ergriff ich dahin das Wort "Wir haben ihn gefunden, er geht auf unsere Schule. Genau wie du es gesagt hast", sagte ich völlig gefasst und würde ich atmen wäre ich mir sicher ich hätte in diesem Augenblickdie Luft angehalten.
Der Blick meines Vaters glitt zu Allys, die schweigend auf den Tisch sah, seinem Blick konnte sie noch nie standhalten "Ich habe mich bereits um ihn gekümmert. Er kommt zu meiner Party am Wochenende. Danach gehört er ganz sicher zu uns", meinte sie unterwürfig, worauf mein Vater die Augen zu Schlitzen "Wir sollten diese Sache mit Bedacht angehen, wir müssen vorher vollkommen sicher sein das er auf unserer Seite steht."
Meine Schwester zuckte zusammen.
"Haltet mich auf dem Laufenden", sprach mein Vater einfach weiter. "Und versagt lieber nicht."
Schnell nickten wir alle, weshalb der Mann am anderen Ende des Tisches zufrieden nickte und sich erhob.
"Das wäre alles für heute, geht jetzt auf eure Zimmer", mit diesen Worten verließ er den Raum und ich seufzte.
//Elias//
Braden hatte mich tatsächlich ein wenig in der Stadt herumgeführt und mir erklärt wie die Dinge hier so liefen, wobei er scheinbar zu jedem Ort und jeder Person etwas zu sagen hatte.
"...das hier ist die Stadtbibliothek, steht schon seit der Gründung der Stadt, aber ehrlich gesagt war ich da noch nie drin-", teilte mir der Blonde gerade mit, als plötzlich hinter uns eine fröhliche Stimme ertönte.
"Hey Braden", ein Junge etwa in unserem Alter kam auf uns zugelaufen und lächelte meinen Begleiter fröhlich an, welcher die Begrüßung ebenso freundlich erwiderte.
"Hey Max, hat Mathew dich also doch mal von der Leine gelassen?", bei diesen Worten blitzte etwas provokantes in seinen Augen auf, was ich nicht richtig zuordnen konnte.
Max verdrehte daraufhin die Augen, grinste aber kurz danach wieder "Ich bin nicht sein Schoßhündchen, auch wenn du nicht daran glaubst gibt es durchaus auch Beziehungen die aus echter Liebe entstehen."
"Du bezeichnest euer komisches Wolfsband als Liebe?", erwiderte Braden daraufhin, bevor ihm scheinbar wieder einfiel das ich auch noch da war. "Ach Max, kennst du eigentlich schon Elias? Er ist gerade erst hergezogen", während er das sagte warf er dem anderen einen merkwürdigen Blick zu, welchen dieser scheinbar verstand.
Er setzte nämlich plötzlich ein freundliches lächeln auf und reichte mir seine Hand "Nein ich glaube wir hatten das Vergnügen noch nicht, ich bin Max", stellte er sich vor und sah dann kurz zu Braden "Vergiss am besten was wir eben gesagt haben, Braden redet ständig so wirres Zeug."
Etwas irritiert von dieser Aussage nickte ich nur und musterte Max nun das erste Mal genauer. Er war etwas größer als ich und Braden, gut gebräunt und deutlich trainierter als ich, was mich an die Gruppe vom Sportplatz erinnerte. Ob sie sich wohl kannten? Anders als der Junge der heute morgen meine Aufmerksamkeit erregt hatte hatte Max jedoch kristallblaue Augen, die etwas beruhigendes an sich hatten. Seine Haare trugen ein helles Braun und seine wilden Locken standen zu allen Seiten ab, was mich wundern ließ ob dieser Junge überhaupt schonmal in seinem Leben eine Bürste gesehen hatte.
Dennoch machte Max auf mich einen netten Eindruck, auch wenn er wahrscheinlich stärker als ich und Braden zusammen war konnte ich mir nicht vorstellen das er jemals in der Lage war jemanden ernsthaft zu verletzen.
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What am I? (Boyxboy) !wird Überarbeitet!
ParanormalDurch den Umzug in die Kleinstadt Weynriff taucht der junge Elias in eine völlig neue Welt ein, die Welt des Übernatürlichen - und dort fühlt er sich so gar nicht wohl. Nicht nur das er mit seinem neuen Ich kein bisschen zurechtkommt, auch sind die...