Kapitel 11

20 2 0
                                    

//Luke//
Schweigend beobachtete ich meinen Bruder, während er kläglich dabei scheiterte einen der Welpen zu Boden zu bringen. Genau genommen waren die Auszubildenden mit 16 bereits keine Welpen mehr, aber solange sie nicht ihren ersten Kampf erlebt hatten wurden sie weiterhin so genannt.
Als Farwen taumelnd zu Boden ging und dabei den Staub der trockenen Übungsfläche aufwirbelte erhob ich mich seufzend von meinem Platz am Rand der Menge und ging auf.

„In der Verfassung würdest du sogar gegen eine blinde Katze verlieren", kommentierte ich das traurige Spektakel und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie der zuvor noch stolze Junge neben Farwen nun etwas enttäuscht auf den im Staub liegenden Alpha blickte. „Was ist los mit dir?", fragte ich nun etwas sanfter und kniete mich zu meinem Bruder runter, welcher sich frustriert aufsetzte und den restlichen Sand aus seinem Haar schüttelte, auf meine Frage bekam ich allerdings keine weitere Antwort als ein Schnauben.

Kurz sah ich mich um, bevor ich mich erhob und mich zum Rest der Gruppe wandte „Wir machen für heute Schluss, ihr könnt nach Hause gehen", zu meiner Erleichterung widersprach keiner und schließlich waren ich und Farwen allein.

„Also, willst du mir erzählen was los ist? Streit mit Max?", ich lehnte mich gegen einen Baum und betrachtete den verdreckten Jungen vor mir, welcher bei meinen Worten zusammenzuckte. Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch „Also doch? Ich dachte ihr seid perfekt für einander geschaffen?"
Auch wenn die beiden anstrengend und nervig sein konnten, so hatte ich die beiden dennoch für ihre starke Liebe zueinander bewundert, oder hatte ich mich da vielleicht geirrt.

„Es geht nicht um Max...nicht wirklich", meldete sich Farwen zu Wort, wobei ich ihn ohne meinen verbesserten Gehörsinn wohl nicht verstanden hätte. Nun hob der Blonde den Kopf und sah mich mit einer Unsicherheit in den Augen an, welche ich bei ihm zuvor noch nie gesehen hatte.

"Hey was ist los?", fragte ich nun besorgt und musterte ihn, so eine Schwäche seinerseits war mir völlig neu, obwohl ich ihn schon sein ganzes Leben lang kannte. Farwen sah wieder zu Boden und seufzte "Ich liebe ihn...wirklich. Ich bin mir sicher wir sind füreinander bestimmt aber...Ich...Ich weiß auch nicht...Ich habe so etwas noch nie gefühlt...", verwirrt hörte ich meinen Bruder zu "Hey ganz ruhig, worum genau geht es?"

Farwen antwortete erst nicht, als schien er mit sich selbst zu ringen ob er seine Gedanken aussprechen sollte. "Ich fühle mich zu jemand Anderem hingezogen. Ein neuer Schüler er...Ich kenne ihn nicht mal aber ich kann nur noch an ihn denken, sein Geruch ist so unglaublich anziehend als wäre er..." "...Dein Gefährte?", beendete ich seinen Satz vorsichtig, woraufhin Farwen zusammen zuckte und weg sah "Er kann es nicht sein, ich meine ich...", plötzlich stoppte er und sah wieder zu mir "Dieser Geruch, ich glaube Max hat ihn auch wahrgenommen."

"Was?", fragte ich nunvöllig verwundert, doch Farwen schien plötzlich wieder voller Energie "Max meinte gestern das dieser neue ihm auch merkwürdig vorkam...bestimmt hängt das zusammen, vielleicht hat er einfach diesen speziellen Geruch"

Farwen sprang auf und nickte energisch "so muss es sein, das Ganze hat nichts zu bedeuten!"

Zweifelnd sah ich den Jüngeren an, auch wenn es stimmte was er sagte, Max schien bei Weitem nicht so aufgebracht durch diesen Jungen wie mein Bruder.

//Elias//

Nervös betrachtete ich mich in dem großen Wandspiegel.
Für gewöhnlich war ich nicht so nervös, doch ich könnte nur noch ans Wochenende denken.

Wieder fuhr ein Kribbeln durch meinen Körper, Sephirius hatte mich zu einer Verabredung eingeladen, zu einem richtigen Date...oder?

Plötzlich kamen mir Zweifel, sah er das zwischen uns nur freundschaftlich? Interpretierte ich zu viel hinein?

Ein Klopfen an der Kabinentür ließ mich zusammen zucken, bevor ich die Stimme meiner Mutter vernahm „Ich habe gerade einen Anruf bekommen ich muss noch mal kurz ins Labor, kommst du alleine zurecht Schatz?"
Ich seufzte und atmete kurz durch um mich von dem Schreck zu erholen, bevor ich meinen Kopf aus der Umkleide steckte „Ja um alles gut, wir treffen uns dann zuhause?"

Sie nickte lächelnd und gab mir noch einen Kuss „Viel Glück noch!"
Ich nickte und sah ihr nach, dann widmete ich mich wieder mir selbst. Ich war nun schon seit 3 Stunden in der Stadt und hatte immer noch keine guten Klamotten für Freitag gefunden, ich mutierte wohl langsam zu einem Mädchen.

Schließlich verließ ich den Laden mit noch immer leeren Taschen, lief auf der Straße allerdings sofort in jemanden rein, wodurch wir Beide zu Boden fielen.

What am I? (Boyxboy) !wird Überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt