Kapitel 18❤

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"Mach das nicht nochmal! Ich warne dich, nächstes mal hol ich Drago!"
Ich verstumme, stehe auf und klopfe mir notdürftig den Staub von meinen Klamotten. "Mist. Und jetzt?" "Ganz einfach Schwesterchen" Sie zieht eine Augenbraue hoch und durchbohrt mich geradezu mit ihrem Blick. "Und was ist so einfach?" "Hier rauszukommen natürlich" Sie zieht ihre zweite Augenbraue hoch, guckt skeptisch und ich kassiere einen fragenden Blick von Taff. "Und wie, wenn ich fragen dürfte, Liebes?" "Hiermit. Wie denn sonst?" Ich halte einen silbernen Schlüssel hoch. "Warte, ich hab grad ein Deja . So weit waren wir doch schon mal" "Ja. Seid einfach leise, ja? Und Taff, warum nennst du mich seit Jahren Liebes?" " Ach, ist einfach eine Angewohnheit, Liebes. Sowas wie ein Kosename, obwohl wir nicht zusammen sind. Du weißt, was ich mein, oder?" "Ja" Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und bete, dass die Tür leise aufgeht. Das tut sie tatsächlich und wir schleichen uns zu acht von hinten an die Wache ran. Rotzbacke, er hat über die Jahre an Muskeln zugenommen, hält ihm Mund und Nase zu und wartet, bis er zusammensackt. Dann noch etwa zwei Minuten mit seiner Hand auf dem Gesicht der Wache, bis wir leise unsere Drachen befreien. Raff schleicht sich die Treppe hoch, um zu schauen, ob wir hochkommen können. "Alles klar, kommt hoch" Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. "Ich...ich störe ja nur ungern, aber ich hab keinen Drachen" "Du fliegst einfach bei mir auf Haley mit" Es wundert mich ein bisschen, dass Astrid ihren drachen freiwillig mit anderen teilt. Was soll's, hauptsache, wir können los. Wir heben ab und fliegen auf unseren Drachen der untergehenden Sonne entgegen.
"Ich hab Hunger" "Ich auch" "Heidrun, Liebes, hast du noch welche von den wunderbaren Yaksteaks, die du daheim immer machst?" Ich durchsuche kurz die Taschen, die hinter mir an Windfangs Hals hängen, und schüttle dann bedauernd meinen Kopf. "Nope, tut mir leid. Ich hätte noch ein kleines bisschen Hühnchen und eine Axt" "Dann lasst uns auf der Insel da vorne landen und uns  Essen suchen. Außerdem brauchen wir sowieso einen Schlafplatz. Mir nach" Hicks manövriert Ohnezahn geschickt durch einige Felstürme, die meterhoch aus dem Meer ragen, und die beiden landen als Erste am Strand der Insel. Wir Restlichen folgen seinem Beispiel, mit dem Unterschied, dass wir nicht durch, sondern über die Felsen fliegen. Kurz darauf laufen wir quer über die kleine Insel auf der Suche nach Essen, Brennholz und Futter für unsere Drachen. Ich hab mittlerweile schon eine große Menge Holz gesammelt, die ich jetzt zurück zu den anderen zum Strand trage. Wir waren nämlich schon seit einer guten halben Stunde verabredet und wer kommt mal wieder zu spät? Ich. Typisch. "Leute? Ich hab hier Holz gesammelt..... Leute?" Ich drehe mich suchend im Kreis. "Wo seid ihr? Ist nicht witzig, ihr könnt wieder rauskommen" Es raschelt und ich drehe mich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. "Heidrun?" "Astrid! Was machst du da im Gebüsch?" Ich gehe vorsichtig auf sie zu und bedeute Windfang, eine Fackel, die ich aus einer ihrer Taschen habe, zu entzünden. Sie lodert auf und auch durch das nur schwache Licht erkenne ich, wie meine Schwester zitternd, mit Wunden am ganzen Körper und großen Augen zu mir aufschaut. "Kannst du aufstehen?" Sie hievt sich mühsam hoch, wäre aber wieder zusammengebrochen , wenn ich sie nicht festgehalten hätte. Sie zischt scharf, da ich versehentlich beim Stützen auf eine tiefe Stichwunde an ihrem Arm gedrückt hab. Ich lasse sie vorsichtig und langsam los, doch sie schwankt. Wie aus dem Nichts erscheint Haley hinter ihr und so sackt die blonde Frau nur gegen ihre Drachendame und nicht zurück auf den Boden. "Was ist passiert?" "Dagur, er..." Bevor sie allerdings weiterreden kann, unterbreche ich sie. "Dagur wie Dagur der Durchgeknallte? Der Berserker?" "Ja, der Dagur. Also, er kam mit unzähligen Schiffen hier an und hat nach dir gesucht. Er meinte, damit du zu ihm gehst, muss er eine Geisel nehmen. Die Berserker haben Fischbein" Mein Drache legt ihren Kopf auf meine Schulter und ich streichle sie gedankenverloren. "Und ... die anderen? Ich meine Raff, Taff, Rotz-" "Die suchen noch nach dir. Hoffe ich, wenn nicht, hat Dagur sie auch" "Wie ist das alles passiert?" Ich hebe ihre rechte Hand hoch und betrachte die Kratzer genauer. Mir springen kleine Partikel Dreck und Spuren von Blättern ins Auge. "Ich bin gestolpert" "Worüber, wie viele Leute haben dich dabei gesehen und wer waren sie?" "Woher- ? Nein, ich frag lieber nicht. Ich bin nur über einen Stacheldraht gestolpert, halb so wild. Mich hat auch eigentlich niemand gesehen" "Und uneigentlich?" "Dagurs gesamte Besatzung, als ich versucht habe, die gefangenen Drachen freizulassen. Aber die müssen ja unbedingt so einen Lärm machen, dass ich schneller umzingelt war als man bis drei zählen kann. Ich hab das Dümmste gemacht, was man halt tun kann: ich bin weggerannt. Sie haben mit Pfeilen auf mich geschossen und sie haben mich teilweise auch erwischt. Aber es ist gar nicht so schlimm" Ich schaue sie bestürzt an, fasse mich aber nach kurzer Zeit wieder. "Du musst nicht so tun, als würde es nicht wehtun. Es ist okay. Wo ist Dagur plus Anhang jetzt?" "Keine Ahnung, aber ich hab vorhin gesehen, wie sie wieder weggefahren sind. Suchen wir die restlichen?" "Erst versorge ich so gut es geht deine Wunden. Ich hab auf der Suche nach Holz einen klaren Bach gesehen, damit können wir sie reinigen" Sie nickt zögerlich und setzt sich umständlich auf Haleys Rücken. Ich laufe vor den beiden, Windfang hinter ihnen. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Bach und ich stecke die Fackel am Ufer in den weichen Boden. "Leg dich irgendwie so auf den Rücken, dass es am Besten nicht wehtut. Also nur, wenn es geht" Sie gleitet von ihrem Knochenräuber und legt sich ganz vorsichtig auf den Boden. Als Kissen schiebt sie ein bisschen Schnee unter ihren Kopf. Ich halbiere und schneide so lange an einer Kokosnuss herum, bis nur noch zwei Hälften, die bloß aus Schale bestehen, übrig sind. Mit der einen gebe ich ihr langsam etwas zu trinken, mit der anderen wasche ich erst ihre Arme und Beine und das alles, bis ich achtsam ihre Wunden säubere. Sie hält ab und zu die Luft an, versichert mir aber dann, dass alles in Ordnung ist. Bei der Stichwunde an ihrem Arm entdecke ich etwas, was uns ziemlich ungelegen kommt. "Astrid, dein Arm, er...

Na Schnuffels, mieser Cut? Bald kommt ein neues Kapitel!❤ Und ich muss noch was loswerden: 1,93k Reads? Seid ihr verrückt? Omgosh ich liebe euch so❤ fühlt euch geknuddelt und was auch immer❤❤❤❤
Lg *-*

Hiccstrid ~ Herzen sind wie Magneten💖  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt