Kapitel 23❤️

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Als ich mir sicher war, dass er schläft - der Kerl schnarcht wie ein Sägewerk - schleiche ich mich zu Astrid.
"Astrid? Aufwachen!" Sie schlägt blinzelnd ihre blauen Augen auf und starrt mich an. "Hicks! Was ist passiert?" "Psst, Frederik schläft noch. Ich erzähl dir später alles, aber wir müssen erst mal hier weg, bevor er uns erwischt, okay?"
Sie nickt und ich beginne, ihre Fesseln zu lösen. Es ist nicht grade einfach - die Knoten sitzen sehr stramm und wir haben keine Waffen da - aber nach kurzer Zeit habe ich ihre Hände befreit und wir machen uns an ihren Fußfesseln zu schaffen.
Bald sind auch diese gelöst und sie umarmt mich glücklich. "Danke, Hicks. Für alles. Und jetzt sollten wir schleunigst abhauen, ja?" "Natürlich."
Wir schleichen aus dem Raum und ich höre ... nichts. "Er ist wach! Versteck dich!" Sie verschwindet von meiner Seite und ich gehe in die Küche.
Dort stand er, mit grimmiger Miene und verschränkten Armen. "Wo warst du?" "Das klingt so, als hätte ich etwas verbrochen." "Und? Hast du?" "Nein, ich war nur ein bisschen draußen. Ich liebe die Nacht."
Ob er mir glaubt? Wahrscheinlich, denn er zuckt nur mit den Schultern, grinst und geht wieder nach oben. "Du solltest wieder schlafen gehen." "Gleich."
Sobald ich sein durchdringendes Schnarchen höre, atme ich erleichtert auf. "Astrid? Wo bist du?" Sie taucht neben mir auf und lächelt matt. "Ich dachte schon, er hat uns erwischt." "Ich auch, aber es ist zum Glück alles gut gegangen."
Sie nickt und ich legte meine Arme um sie. Sanft ziehe ich sie enger an mich und küsse sie. Astrid erwidere den Kuss und ihre Hände wandern in meinen Nacken, wo ihre Finger mit meinen Haaren spielen.
Kurz drauf löse ich mich von ihr und nehme ihre warme Hand in meine. "Wir sollten jetzt wirklich lieber gehen." "Du hast recht. Komm."
Leise tapsen wir aus dem Haus und sehen uns um. "Und wie kommen wir jetzt nach Berk zurück?" Ich grinse und deute auf den schlafenden Drachen. "Wir fliegen natürlich."
Ich wecke Jade Snapper auf, der - Thor sei Dank - keinen Mucks von sich gibt, als Astrid und ich auf seinen Rücken klettern. Dann hebt er ab und wir fliegen zurück nach Berk.

Nach einer halben Ewigkeit kommen wir im Morgengrauen endlich zu Hause an. Mit schmerzendem Rücken steige ich von dem Drachen, helfe Astrid auch runter und strecke mich ausgiebig, wobei meine Gelenke laut knacksen. Meine Frau lacht leise und streicht mit ihren Fingern über meine Wirbelsäule.
"Du wirst alt, Schatz." Ich verdrehe nur grinsend meine Augen und drücke ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Was machen wir jetzt wegen Fred und Jade?" Sie scheint mit der Situation zufrieden zu sein, denn sie murmelt verschlafen: "Passt doch, Jade bleibt hier und Fred kann auf der Insel schmoren."
Langsam nicke ich. "Du bist müde, geh schon mal rein. Ich komm gleich nach." Ihr fallen sowieso schon die Augen zu und sie stolpert auf unser Haus zu. Ich schaue ihr nach, bis ich sicher bin, dass sie auch heil dort ankommt.
Dann drehe ich mich zu dem Drachen vor mir und kraule ihn leicht am Kinn. "Was machen wir jetzt mit dir? Willst du hier bleiben?" Als hätte er mich verstanden, schaut er mich mit glänzenden Augen an und hopst aufgeregt auf der Stelle. "Ich nehme das als ein ja." Er kuschelt sich an mich und ich bleibe noch etwas bei ihm.
Schließlich führe ich ihn zum riesigen Stall, in dem Dutzende Drachen Platz haben. Kurz schnuppert er am Holz, scheint aber dann zufrieden damit zu sein und trottet hinein, wo er sich am Boden einrollt.
Nachdenklich mache ich mich auf den Weg zu unserem Haus und der Tag spielt sich nochmals im Schnelldurchlauf in meinem Kopf ab.
Wie schnell ein harmloser Ausflug doch schief gehen kann. Ich hätte nie gedacht, Fred je wiederzusehen. Er ... ich habe ihn sterben sehen. Wie er überlebt hat, weiß ich nicht. Aber ehrlich gesagt, ist es mir auch egal. Jetzt versauert er auf dieser Insel und solange niemand dort vorbeikommt, wird er auch da bleiben. Gut so. Dann lässt er wenigstens Astrid und mich in Ruhe. Das hoffe ich zumindest.
Langsam gehe ich zum Haus zurück, streife oben angekommen  Schuhe, Hose, Jacke und Hemd ab und kuschle mich an meine Frau.
"Wo warst du so lang?" "Du bist noch wach?" Sie dreht sich zu mir um. "Ja. Ich kann ohne dich nicht gut schlafen." Das bringt mich zum Lächeln und ich lege meine Arme um sie. "Das wirst du auch nie wieder müssen. Versprochen."

Und dieses Versprechen habe ich gehalten. Bis an unser Lebensende.

Und damit findet auch diese Geschichte ihr Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen, danke für die vielen fleißigen reads (3,6k? seid ihr irre? 😍) und die ganzen Votes.
Danke :)

Hiccstrid ~ Herzen sind wie Magneten💖  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt