4. Kapitel

200 15 2
                                    

Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich nun hier und ging die Worte, die er gesagt hatte immer wieder durch. Was meinte er damit, dass ich ihm gehöre? Oder, dass wir füreinander bestimmt wären? Mein Kopf konnte dafür einfach keine plausible Lösung finden. Plötzlich hörte ich Luisa laut " Hanna! " rufen und schnell eilte ich zu ihr. Natürlich hatte sie sich Sorgen gemacht und hat mich überall gesucht. Ihr Gesicht wurde schon ganz rot und ich stoppte sie, indem ich ihr sagte, dass ich ihr alles zu Hause erklären würde. Und so setzten wir uns unsere Helme auf und fuhren nach Hause.

Als wir zu Hause ankamen, war es schon dunkel, denn die Fahrt hatte etwas länger gedauert als beabsichtigt. Mitten im Wald hatte es einen Wildunfall gegeben, bei dem allerdings niemand verletzt wurde. Da wir um die Leute besorgt waren, hatten wir unsere Hilfe angeboten, die auch dankend angenommen wurde. Also waren wir ein paar Stunden später zuhause, als eigentlich geplant war. Schnell gingen wir hinein und dann direkt in mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin kamen wir an dem Zimmer meines Bruders entlang. Ich öffnete kurz die Tür und fing schon an zu sprechen: " Zac, wir sind wieder zuhause..." Doch er saß an seinem Laptop auf dem Bett und klappte in ruckartig zu, als ich rein kam. Fragend guckte ich ihn nur verwirrt an: " Was hast du da gerade gemacht?" Er guckte mich aber nur perplex an und antwortete dann: " Nichts!" Ich wusste, dass er irgendetwas im Schilde führte, doch dieses Gefühl ignorierte ich, da ich jetzt Luisa noch alles erzählen wollte. Also schlug ich die Tür mit einem lauten 'Gute Nacht' hinter mir zu. Schnell eilte ich in Richtung meines Zimmer, denn Luisa war schon voraus gegangen. Ich holte noch ein paar Süßigkeiten und Getränke und so konnte die Nacht beginnen.

Als ich in mein Zimmer kam, hatte Luisa sich schon umgezogen und lag nun mit ihrem Handy auf dem Bett. Ich ging in mein Badezimmer und schlüpfte nun auch aus meinen Sachen in etwas Bequemeres. Einen unordentlichen Dutt, noch schnell Zähne putzen und schon war ich fertig. Ich schmiss mich geschafft von dem ganzen Tag auf mein Bett und zog so Luisas Aufmerksamkeit auf mich. "Nun erzähl schon, was ist passiert?", fragte sie mich besorgt. Sofort kamen Erinnerungen an den Fremden wieder hoch, wie konnte ich mich nur so beschützt bei ihm fühlen, er war doch nur ein Fremder? Und diese Augen, sie waren so wunderschön, aber gleichzeitig auch so leblos. Auf einmal bemerkte ich, dass Luisa jetzt mit ihren Fingern vor meinem Gesicht herum schnipste und bemerkte, dass ich gerade total mit meinen Gedanken nur bei diesem Fremden war. Die Erinnerung an ihn verschwand vor meinem inneren Auge und ich guckte Luisa nun direkt in die Augen. Ich begann zu erzählen und ließ auch kein einziges Detail aus, Luisa saß die ganze Zeit aufmerksam vor mir und hörte sich meine ganze Geschichte an. Ab und zu schüttelte sie den Kopf und murmelte irgendetwas wie: "Das kann doch nicht sein." Aber als ich dann auch noch zu dem Part mit der Mondgöttin und den Mates kam, guckte sie mich nur verzweifelt an und sagte dann zu meinem Entsetzen: "Ich muss dir was wichtiges erzählen..."

You are my mate *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt