15. Kapitel

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Ich rieb mir müde die Augen, bevor ich überhaupt mitbekam, wo ich die Nacht über verbracht hatte. Verwirrt setzte ich mich auf und schaute auf den leeren Platz neben mir. Er musste wohl schon aufgestanden sein. Ich schwang meine Beine über den Rand der Hängematte und stand auf.
Verschlafen suchte ich den Weg in das Haus und tapste in Richtung Küche, da ich in diesem Moment ein lautes Scheppern aus der Richtung hörte. Als ich endlich den Weg dorthin gefunden hatte, sah ich Ethan auf dem Boden kniend und Töpfe wieder aufheben. Ein belustigtes Lachen stieg in meiner Kehle empor und ich ließ es hinaus. Als ich meinen Blick jedoch von Ethan abwendet, sah ich, dass er aus der Küche ein Schlachtfeld gemacht hatte. Überall lag Mehl verstreut auf der Arbeitsplatte und mischte sich mit Eiern und Milch, die aus einer Schüssel hinaus tropften. Mein Lachen wurde nur noch lauter, weswegen mich schließlich auch Ethan entdeckte. Beschämt guckte er auf den Boden und ich sah, dass seine Wangen leicht rot wurden. "Ich hab hier alles unter Kontrolle." versuchte er die Situation zu retten. "Ja, dass sehe ich, wie du das hier alles unter 'Kontrolle' hast. Was wolltest du denn machen?" fragte ich ihn mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Pancakes, aber dass kann ich jetzt ja vergessen. Ich hab es versaut" murmelte er leise vor sich hin. Ohne zu zögern ging ich auf ihn zu, nahm seine Hände in meine und schaute ihm tief in die Augen. "Du machst doch nicht alles falsch. Es ist doch nicht schlimm, wenn du keine Pancakes machen kannst, dafür liegen deine Stärken bei etwas anderem. Und wenn du willst, machen wir das hier alles schnell sauber und fangen nochmal zusammen an. Wir haben doch sowieso noch Zeit, bis die Schule anfängt und Luisa und Grayson freuen sich bestimmt." Ein Funkeln erschien in seinen Augen und nun grinste auch er. "Okay, so machen wir es."

Zusammen machten wir alles erstmal sauber und fingen danach an den Teig vorzubereiten. Nebenbei alberten wir noch süß herum und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Wenn wir zusammen waren, war alles gleich viel schöner, man konnte es gar nicht in Worte fassen, so unbeschreiblich glücklich war ich in diesem Moment. Ich hoffte, irgendwie, dass es noch mehr solche Momente geben wird in der Zukunft.
Nach einiger Zeit saßen wir beide alleine am großen Tisch im Esszimmer und warteten auf die anderen. "Du, wegen heute Nacht wollte ich mich entschuldigen ich habe selber gesagt, dass ich es langsam angehen wollte und nun habe ich meine eigene Regel gebrochen. Ich hoffe nur, dass du es nicht schlimm fandest. Hoffentlich habe ich nicht geschnarcht oder sowas." Das musste ich einfach loswerden, denn ich hatte mir schon die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht und nun war es raus. "Hanna, ich habe gestern nicht bei dir geschlafen. Nachdem du eingeschlafen bist, habe ich eine Decke geholt und dich zugedeckt. Ich habe im Gästezimmer geschlafen. Also musst du dir keine Sorgen machen, dass ich dich schnarchen gehört haben könnte." während er das sagte, schaute er mir tief in die Augen. Daran hatte ich natürlich überhaupt nicht gedacht, wie dumm ich doch war. Natürlich hatte er nicht neben mir geschlafen.
Gott sei Dank wurde die Situation unterbrochen, indem Luisa und Grayson herein kamen. Ich war dankbar dafür, denn das wäre echt peinlich geworden.

You are my mate *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt