12. Kapitel

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Das konnte doch nicht war sein. Was erlaubte er sich bitte? Wir hatten es doch besprochen und uns geeinigt und jetzt das? Ethan kam durch die geöffnete Tür hindurch und grinste dämlich zu mir hinüber. Ich zeigte ihm die kalte Schulter und drehte mich wieder zu Luisa. So als ob nichts gewesen wäre redete ich einfach weiter, da wo wir aufgehört hatten. Ich hörte, wie er dem Lehrer knapp erklärte, dass er der neue Schüler wäre und nun in diese Klasse gehen würde. Danach wandte er sich an unsere Klasse und stellte sich vor. Ich tat so, als würde ich ihn nicht beachten, doch während Ethan durch den Gang zu seinem Platz ging, bedachte Samantha ihn mit lüsternen Blicken. Was war das was sich in mir regte? Es fühlte sich an, wie Eifersucht?! War ich etwa eifersüchtig, nur weil Samantha Ethan anstarrte? Ohne, dass ich es bemerkte, warf ich ihr Todesblicke zu. Ich wusste noch nicht einmal woher das kam, dieses Gefühl ihn nur für sich haben zu wollen.
In der Zwischenzeit hatte Ethan sich einen Platz gesucht und natürlich musste dieser direkt hinter meinem sein. Ich war sauer auf ihn, weil er sich nicht daran gehalten hatte, was wir abgemacht hatten, doch zugleich war es auch schön ihn um mich herum zu haben. Ich genoss seine Anwesenheit, zeigte es ihm jedoch für den Rest der Stunde nicht. Theoretisch konnte er doch gar nicht in meiner Klasse sein, er war ein Jahr älter als ich und so müsste er, wie gesagt dieses Jahr seinen Abschluss machen. Wieso hatte er sich denn ein Jahr zurück versetzen lassen? Ich wurde nicht schlau aus ihm. Beließ es aber dabei, denn ich wollte hier vor der ganzen Klasse keine Szene machen. Wohl wissend, dass ich sauer auf ihn war, versuchte er die ganze Stunde lang Kontakt mit mir aufzubauen, doch ich reagierte nicht darauf. Das wollte ich mir für nachher lassen.

Als die Klingel dann endlich leutete und das Ende der Stunde signalisierte, rannte ich schon fast aus dem Klassenzimmer. Luisa lief mir hinterher und ich machte nicht halt, bis ich draußen vor der Schule angekommen war. Wieso konnte er mir denn hier nicht meinen Freiraum geben, er hatte mich doch schon überredet bei ihm einzuziehen? Ich glaube ich war einfach noch nicht bereit dafür, dass er ab heute rund um die Uhr bei mir sein würde. In der Schule dachte ich, hätte ich wenigstens ein bisschen Abstand von ihm, aber das war nun vorbei und ich wusste nicht ob das gut oder schlecht sein würde. Weiter zerbrach ich mir den Kopf darüber aber nicht und ging, als ob nichts gewesen wäre wieder in die Schule. Gelassen schlenderten Luisa und ich zur Cafeteria und setzten uns an unseren Stammtisch. Alle saßen schon. Olivia, Nathan und Theo. Wir stellten unsere Taschen ab und setzten uns dazu. Wir unterhielten uns über alles mögliche. Doch plötzlich spürte ich seine Präsenz im Raum und seine Augen, die sich in meinen Rücken brannten. Ich drehte mich nicht um, denn dass wäre genau das was er wollte und blieb entspannt sitzen. Alle Augenpaare schienen auf ihm zu liegen, doch das störte ihn nicht, denn er hatte nur ein Ziel. Mich.
Als er an unserem Tisch ankam, bemerkte ich, dass er zwei Pizzastück in den Händen hielt. Entschuldigend guckte er mich an und man sah die Schuldgefühle in seinen Augen. Er streckte mir den einen Arm mit der Pizza entgegen und guckte mich an. Zu Pizza konnte ich nie nein sagen, also ergriff ich sie nach kurzem Zögern. Als Strafe, dass er aber ohne meine Zustimmung einfach entschieden hat auf meine Schule zu gehen, griff ich auch schnell nach dem anderen Stück und guckte ihn nur schelmisch an. Er gab nur ein tiefes brummen von sich und grinste dann auch zurück. Später müssten wir darüber reden, aber in diesem Moment wollte ich einfach nur meine Pizza genießen. Ethan setzte sich mir gegenüber hin und wir redeten einfach weiter.

Nach einer Weile hatten wir alle aufgegessen und wollten uns erheben. Als sich plötzlich eine Hand von hinten um meine Taille legte. Ich zog scharf die Luft ein und drehte mich schnell um. Natürlich war es kein anderer als Ace Armstrong. Genau deswegen, wollte ich nicht das Ethan auf meine Schule ging. Darf ich vorstellen. Ace Armstrong. Der größte Player der Schule. Er denkt alles gehöre ihm und das er sich alles erlauben könnte. Alle Mädchen wollten etwas von ihm, doch ich nicht. Sein Arm war noch immer um meine Taille geschlungen und ich versuchte mich zu befreien, doch er hielt mich nur fester fest. "Wie wäre es, du und ich heute Abend?", fragte er mich. Wie dreist konnte ein Mensch nur sein? Ich wollte nur weg von ihm und seinen schmutzigen Händen. Gerade wollte ich ihn höflich bitten mich loszulassen und sein Angebot dankend ablehnen, doch da wurde er auch schon gewaltsam von mir weggerissen. Ich konnte nur Ethan sehen, wie er mit vor Wut rot leuchtenden Augen auf Ace zu ging und zu schlug.

You are my mate *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt