6. Kapitel

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Ihre Worte trafen mich, wie ein Schlag in die Magengrube und ich war sprachlos. Ich wollte nur raus aus dem gesamten Gebäude mit der Person, von der ich gedacht hätte sie wäre meine beste Freundin und ich wüsste alles über sie. Ich stand einfach nur auf, guckte Luisa kein einziges Mal mehr an und lief aus dem Haus hinaus, direkt in den angrenzenden Wald.

Mein Zeitgefühl ging verloren und ich rannte ohne Orientierung immer weiter. Heiße Tränen brannten auf meinen Wangen, aber sie bremsten mich nicht. Mein über großes T-Shirt wehte im Wind als ich stehen blieb und bemerkte, dass ich schon an einer Hauptstraße angelangt war. Ich hörte bereits in der Ferne Motoren aufheulen und vernahm schon nach kurzer Zeit Licht in meinem linken Blickwinkel. Es war eine Motorrad-Gang, die direkt vor meinen Füßen stehen blieb. Insgesamt waren es fünf Motorräder mit je einem Fahrer. Nach und nach nahmen alle ihre Helme ab und klemmten sie sich unter den Arm. Der Blick des einen hatte etwas Lüsternes an sich, doch ein anderer sprach mich an: "Na Süße, was machst du so spät Abends noch hier draußen?" Sein Geruch nach Zigaretten und Alkohol stieg mir in die Nase und ich verzog angewidert das Gesicht. Mein Herz klopfte so schnell, dass ich dachte, er würde es hören.

Gerade, als er meinen Arm packen wollte und wer weiß was mit mir anstellen wollte, drehte ich mich noch rechtzeitig um und lief wieder in den Wald hinein. Ich hörte Schritte hinter mir, die mir folgten und immer näher kamen, aber davon ließ ich mich nicht beirren. Der Boden des Waldes war nass und durchgeweicht, weshalb ich immer wieder ausrutschte. Trotzdem lief ich immer weiter, denn ich wollte mir nicht ausmalen, was wäre, wenn er mich in die Finger bekommen würde.

Als ich mich gerade umdrehte, um nach meinem Verfolger Ausschau zu halten, bemerkte ich ein Loch im Boden nicht und rutschte volle Kanne direkt mit meinem Bein hinein. Ich stöhnte vor Schmerzen auf, da ein höllischer Schmerz in meinen Fuß schoss. Mein Bein konnte ich nicht mehr bewegen und mit meinem Fuß würde ich sowieso nicht weit kommen. Schnelle Schritte kamen immer näher, bis sie mich erreicht hatten. Schon wieder stand dieser ekelige Kerl vor mir und guckte gierig auf mich herab. Seine Beute wohl wissend in der Falle zu haben, machte er sich keine Eile mich aus diesem Loch heraus zubekommen. Er ging in die Hocke und gerade als er meinen Körper mit seinen schmutzigen Händen begrabschen  wollte, wurde er mit einer übermenschlichen Kraft von mir weggeschleudert. Ich hörte ein dumpfes Aufprallen und danach ein Stöhnen. Im Inneren dachte ich mir 'das geschieht dem Dreckskerl recht, doch wer hatte mich gerettet? War es noch einer von der Motorrad-Gang, der der mich so Lüstern angeguckt hat, was wenn er mich für sich haben will? All diese Gedanken schwirrten durch meinen Kopf und schon wieder bekam ich Panik.

You are my mate *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt