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P.o.v Louis

Das Training mit Harry ist anstrengend gewesen. Noch heute, zwei Tage danach, habe ich unglaublichen Muskelkater.
,,Mensch, Louis. Du läufst immer noch geduckt. Wurdest du ausgepeitscht oder was ist?" Fragt mich Niall verwundert.
,,Ich habe trainiert", sage ich und gehe weiter die Straße entlang.
,,Oh, das brauchst du doch gar nicht. Du bist so niedlich mit deinem kleinen Bauch", kichert Liam und umarmt mich von hinten.
Leise muss ich Lachen. Harry sagt das auch immer.

Ein lautes Hupen lässt mich zusammenzucken und Liam löst sich schnell von mir. Wir gucken nach rechts und ich weiß genau, zu wem der schwarze Range Rover gehört.
Die getönten Scheibe fährt runter und Harry kommt zum Vorschein. Seine Haare werden durch seine Sonnenbrille aus seinem Gesicht gehalten.

,,Louis. Steig doch ein", sagt er mit einer ungewöhnlich kühlen Stimme.
Schnell nicke ich, verabschiede mich von meinen Freunden und lasse mich auf den Beifahrersitz fallen.
,,Wer war das?" Fragt er mich sofort.
,,Der Blonde, das ist  Niall und der mit den kurzen Haaren ist Liam. Meine besten Freunde", antworte ich ehrlich.
,,Aha...."
Harry wirkt abwesend.
,,Also wo fahren wir hin? Weißt du, wo ich wohne?" Versuche ich das Thema zu wechseln.
,,Wir können entweder zu mir oder zu dir", sagt er. Das Schmunzeln in seinen Worten kann ich hören ohne hinzusehen.
,,Du weißt ganz genau, wie zweideutig sich das anhört, Harry", lache ich.
,,Aber wenn du schon so fragst, dann zu dir. Ich gehe doch davon aus, dass du kochst. Nach der Schule hab ich echt hunger."
Er bricht im lauten Gelächter aus und ich stimme mit ein.
,,Ja, Kleiner. Ich war gerade einkaufen. Ich koche etwas und du machst Hausaufgaben oder so. Danach machen wir Unterricht."
,,Ja, Mama." wieder lachen wir.

Harry kocht Brokkoli-Auflauf. Das ich nicht auf Gemüse stehe, weiß er zwar aber ich erwähne es nicht noch einmal.
Meine Hausaufgaben habe ich auch alle erledigt.
,,Harry? Wann können wir mit dem Singen anfangen? Also nicht nur die Basic-Übungen. Ich will meine Familie mit Straßenmusik unterstützen und in Musik muss ich auch etwas praktisches machen", frage ich ihn vorsichtig.
,,Naja theoretisch können wir sofort das neu gelernte mit der Praxis verbinden und legen dann immer eine Theoriestunde ein und zwei Stunden Praxis."
Ich nicke aufgeregt. Das hört sich toll an. Endlich darf ich singen.
Später sind wir im Musikzimmer. Harry spielt Klavier und wir singen ein Duett dazu.
Wir haben uns das Lied '9 Crimes' ausgesucht.
(Hör' ich gerade, höhö)
Zugegeben, es läuft besser als gedacht.
Ich finde es wundervoll ein Duett mit Harry zu singen.
Er übernimmt den Männer-Part und ich den der Frau.
Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Stimmen so gut zusammen passen, weil seine so tief ist und meine hoch und kratzig. Vorallem bei den hohen Tönen hört man das Kratzende.
Als wir fertig sind und das Piano verstummt ist, guckt mich Harry prüfend an.
,,Louis, rauchst du?" Fragt er mich sehr ernst.
Ich starre ihn mit großen Augen an. Er kommt näher und fasst mich fest an den Schultern.
,,Rauchst du?!"
Seine Stimme ist nun etwas strenger. Seine grünen Augen fixieren mich.
,,Naja vielleicht ab und zu. Zuerst hab ich das gemacht, weil ich gehört habe, dass es gegen Stress hilft und dann ging das zu einer Routine über", gebe ich kleinlaut von mir.
,,Du musst damit aufhören. Ab heute packst du keine Zigarette mehr an. Verstanden?"
,,Aber warum denn? Ich bekomm vielleicht Krebs? Na und?" Langsam werde ich sauer. Er ist vielleivt mein Gesangslehrer, hat abernoch lange nicht über mein Leben zu bestimmen. ,,Damit ist nicht zu spaßen. Wenn man mal von den ganzen körperlichen Krankheiten wie Krebs oder sowas absieht, weißt du, was das mit deiner Stimme anstellt?

Du hast von natur aus eine etwas kratzige Stimme. Wenn das natürlich ist, ist das auch gesund, aber wenn das vom rauchen kommt, zeugt es davon, dass deine Stimmbänder und Stimmlippen extrem belastet sind. Wenn nicht sogar kaputt.
Nenn mir eine Berühmtheit die raucht.
Da sind nicht viele. Du musst aufhören! Du bist 16 Jahre alt, verdammt."

Harry  ist außer sich. Während seiner kleinen Rede, ist er immer lauter geworden und läuft, nun sich die Haare raufend, durch das Zimmer.
Ich wusste nicht, dass das so gefährlich ist. Also klar man bekommt überall mit, dass Zigaretten und ähnliches schädlich sind. Aber so sehr?
,,Okay. Ich werde aufhören", sage ich schließlich.
,,Das hoffe ich. Ich unterrichte keine Dummen, die sich ihre Karierre verbauen und sich kaputt machen. Hast du Zigaretten?"
,,I-n meinem Rucksack", antworte ich unsicher.
Harry nickt und geht aus dem Zimmer. Ich folge ihm und er fischt die Packung aus meinem Schulranzen.
,,So geh jetzt. Wir sehen uns übermorgen."
Etwas traurig nicke ich. Harry ist so wütend. Auch wenn er versucht es zu überspielen. Ich merke es.

Etwas verunsichert durch den plötzlichen Rauswurf, sammele ich meine Sachen zusammen. Harry steht weiterhin im Wohnzimmer und beobachtet mich.
Als ich alles habe, mache ich mich auf den Weg zu Tür. Er bewegt sich nicht.
Unentschlossen stehe ich da. So verabschiedet man sich nicht. Das hat mir meine Mutter schon früher beigebracht.
Man weiß nie, ob etwas passiert.
Auch wenn ich meine Schuhe schon anhabe, gehe ich auf Harry zu.

Als ich direkt vor ihm stehe, schaue ich schüchtern nach oben. Etwas kühles und verletztes liegt in seinen Augen. Ich weiß nicht genau was es ist, aber ich weiß, dass ich etwas falsches gemacht habe, was mehr als nur ein paar Glimmstängel zu rauchen ist.
Und es tut mir Leid.

Ich schließe meine Arme um seinen Torso und kralle mich etwas an seinem Shirt fest.
Meinen Kopf lege ich auf sein Schlüsselbein. Ich höre sein Herz schlagen. Etwas schneller, als es normal ist.
Etwa 30 Sekunden stehe ich so da und warte auf eine Reaktion von ihm. Ich will mich wieder lösen, als ich seine Arme um mich spüre, die mich näher ziehen.
,,Es tut mir Leid", nuschel ich endlich.
,,Oh, mein Kleiner. Es ist alles gut. Sei doch bloß nicht so leichtsinnig."
Seine Stimme ist so ruhig wie immer.
Ich nicke als Bestätigung und er begleitet mich zur Tür.
Er gibt mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Dann bleibt er an meinem Ohr hängen.

,,Nächste Stunde ist Vertiefung angesagt. Freu dich schon einmal."

Ich verlasse sein Haus mit einem großen Grinsen.

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Puh. Ich hab jetzt endlich Ferien und muss, wie sollte es anders sein, für mein Abi lernen...
yey

Raise up your voice - larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt