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P.o.v Louis

,,W-was?"
Was hat er jetzt vor? Was will er sich denn genauer anschauen?
,,Louis, wenn du dein Shirt ausziehst, dann kann ich deinen Bauch beim Atmen besser sehen."
Verängstigt schaue ich zu ihm hoch. Ich weiß, dass ich mich für meinen Körper nicht schämen sollte. Aber ich habe nunmal ein kleines Bäuchlein. Das ganze kommt vom Schulstress und zu wenig Bewegung, sagt meine Mum. Aber ich bin noch in der Pubertät und wachse noch. Deswegen wird das schon noch weg gehen. Bloß nicht innerhalb von zehn Sekunden.
Seufzend guckt mich Harry an. Dann gleiten seine Hände zu den Knöpfen seines pinken Hemdes und beginnen dieses aufzumachen. Wie gefesselt starre ich auf jeden Zentimeter seiner Haut. Seine Tattoos, die sich langsam offenbaren, sind wunderschön. Zwei Schwalben oberhalb seiner Brust, auf seinem oberen Bauch ein großer Schmetterling und an seinen Lenden zwei Lohrbeerblatter. Mein Blick gleitet von ihnen zu der kleinen Linie aus feinem Haar, die sich vom Bauchnabel nach unten schlängelt und in seiner Hose verschwindet. Ich finde das ganze anziehender, als ich sollte. Definitiv.
,,So Kleiner, jetzt bist du dran", sagt Harry, dessen Stimme mir viel tiefer vorkommt, als zuvor.
Ehe ich mich versehe, spüre ich zwei Hände an den Saum des T-Shirts. Langsam zieht Harry es nach oben. Ich stehe einfach nur da und lasse ihn machen. Als er mich ausgezogen hat, fühle ich mich unglaublich nackt und lächerlich. Schnell schnappe ich mir das Shirt wieder und verstecke meinen Bauch dahinter.
,,Louis, was soll das? Wenn du bei mir singen willst, dann sind Berührungsängste eher am falschen Platz. Wir sind unter uns. Niemand sieht dich. Außer ich." Langsam klingt er sauer. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Das, was ich hier abziehe ist lächerlich. Langsam nehme ich das Shirt weg und halte es ihm hin.
,,Es ist nur so, dass ich mich schäme. Ich bin nicht so trainiert wie du. Ich bin dick."
Empört schüttelt Harry den Kopf.
,,Oh nein, mein Freund. Du bist vieles aber nicht dick. Außerdem ist mir das egal. In diesem Haus brauchst du dich nicht zu schämen. Für garnichts. Verstanden?"
Ich nicke.
,,Gut. Dann lass uns weiter machen. Also; die Atmung. Ich zeige dir was ich meine, okay? Leg eine Hand auf meinen Bauch und die andere auf meinen Rücken."
Harry zuckt leicht zusammen, als er meine kalten Hände spürt. Eine leichte Gänsehaut bildet sich. Entschuldigend gucke ich ihn an.
,,Ich atme jetzt ein und du sagst mir, was du merkst."
Genau das tut er. Ich spüre wie sich sein kompletter Bauch aufbläht. Er sieht fast wie schwanger aus. Dann atmet er aus und das sehr lange. Bis absolut keine Luft mehr in seinem Lungen ist. Sein Bauch sieht nun auch nicht mehr schwanger aus, sondern ausgehungert. Ich kann seine Rippen deutlich sehen. Ohne drüber nachzudenken, nehme ich meine Hand von seinen Rücken und fahre über diese. Weiter runter zu seiner Tallie. Erst als ich zwei Finger unter meinem Kinn spüre und ich gleich dannach in grüne Augen schaue, merke ich, was ich tue. Erschrocken ziehe ich meine Hände weg.
,,Was wird das, mh? Willst du mich etwa Verführen? Dann musst du dir aber was besseres einfallen lassen."
Mein Kopf wird rot und ich wende mich schnell ab. Ich drehe mich zur Seite und lege eine von Harrys Hände an meinen Bauch. Seine Hände sich angenehm warm und dennoch bekomme ich Gänsehaut.
Die andere Hand legt er behutsam auf meinen Rücken und streichelt ein paar mal drüber. Ich entspanne mich immer mehr und mache das gleiche, wie er es gemacht hat.
,,Sehr gut, Louis. Jetzt muss ich mich einmal hinter dich stellen. Atme ganz einfach weiter."
Gesagt, getan. Jedoch spüre ich diesmal einen Druck, der von Harrys Händen aussgeht. Er macht mich so auf die Muskeln aufmerksam, die knapp hinter meinen Rippen liegen. Außerdem spüre ich, wie meine Rippenbögen auseinander gehen.
Ich atme wieder aus und dann passiert etwas unerwartetes. Harrys Hände schlingen sich um meinen Torso. Ich spüre seine nackte Haut auf meiner und wie er mich wärmt. Kurz verweilen wir in dieser Position. Ich lehne mich etwas zurück. Seine Locken kitzeln meine Schultern. Ich merke, wie er meinen Duft einzieht und ich bin froh, dass ich heute früh noch geduscht habe.
Harry fängt genüsslich an zu Summen und gibt mir einen schnellen Kuss auf die Schulter. Kurz spanne ich mich an, entspanne mich aber wieder, als er mit seinen Händen über meinen Bauch streicht.
,,Wie gesagt, Kleiner. Vor mir brauchst du keine Angst zu haben. Und solche Berührungen sind auch normal. Wenn dein kleiner Bauch dich so stört, dann kann ich dich beruhigen. Den bekommen wir weg. Obwohl ich ihn verdammt niedlich finde", höre ich Harrys Stimme nahe an meinen Ohr. Sie ist nicht mehr als ein Flüstern.
Dann löst er die Arme, die mich umschlingen und mir wird sofort kalt. Als ob er das gewusst hätte, reicht er mir das T-Shirt, das, wie ich jetzt bemerke, nicht nach Waschmittel riecht, sondern genauso wie Harry.

Raise up your voice - larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt