27

401 35 2
                                    

P.o.v Louis

,,Louis William Tomlinson! Was fällt dir ein mitten in der Nacht zu verschwinden und jetzt, um 17.30 Uhr aufzukreuzen? Du hast die Schule geschwänzt! -" schreit meine Mutter mich an. Ich schalte ihre Stimme rechtzeitig aus, um nicht allzu genervt zu werden.
Ja, vielleicht war es nicht die beste Entscheidung mitten in der Nacht überstürzt das Haus zu verlassen, die Schule zu schwänzen und meinen Eltern nich vernünfigt Bescheid zu geben. Aber es ging um Harry, meinen Harry.
Ein leichter Stoß gegen meine Schulter lässt mich nach oben schauen.
,,Wie du das erklären kannst, habe ich gefragt?!"
Mein Vater klingt sehr geladen und verärgert.
,,Ich sagte doch schon, dass Harry meine Hilfe gebraucht hat.
Was hättet ihr gemacht, wenn ein Freund von euch, euch mitten in der Nacht weinend angerufen hätte?" sage ich schnippisch.
Meine Eltern gucken sich an und zucken beinahe synchron mit den Schultern. Dann schicken sie mich ohne weiteres auf mein Zimmer.
Ich mache mir Musik über meine Kopfhörer an schaue auf mein Handy und sehe zwei neue Nachrichten von Harry.

"Hey, Lou. Danke für heute, ach Quatsch. Danke für alles."

"Ich hab dich lieb x."

Allein das treibt mir Tränen in die Augen. Der Fakt, dass mir Sam Smiths Stimme mit dem Song "Not in that way" in die Ohren schallt ist nicht hilfreich, um meine Gefühle zu verbergen.

"Ich bin immer für dich da. Alles wird gut, Harry"

Schreibe ich sehr simpel zurück. Ich will mein Handy schon wieder weglegen, als ich sehe, dass Harry wieder schreibt.

"Hast du den Stick mit meinen Songs noch?"

Oops, da war ja was.
Die vielen Liebeslieder, die ich in einem Ordner gefunden hatte, der 'Lou♡' hieß.

"Ja, habe mir ein paar Songs angehört. Du bist so unglaublich talentiert..."

"Welche hast du dir genau angehört, Lou?"

Sollte ich ihn sagen, dass ich den Lou - Ordner gefunden hatte?
Naja, er hat ihn sicher nicht ohne Grund erstellt.

,,Alle die, die in dem 'Lou♡' Ordner drin sind..."

Harry geht offline, was habe ich mir auch erhofft, dass er nun mit Steinen gegen mein Fenster wirft und mit seiner Gitarre vor diesem steht und für mich singt? Eine sternenklare Nacht und wir küssen uns leidenschaftlich, wenn er fertig ist?  So wie in den Filmen, in denen alles so perfekt ist?
Bei meinem Glück würde Harry von einem Auto angefahren werden, weil mein Fenster zur Straße raus zeigt...

Sekunden später klingelt mein Handy. Harrys Name steht auf dem Display.
Ich nehme ab.

,,Hey, Kleiner", höre ich seine ruhige Stimme.
,,Hi, Harry. Wie geht es dir?" frage ich ihn. 
,,Ich würde sagen den Umständen entsprechend ganz gut", antwortet er und ich höre ihn die Nase hochziehen, als ob er gerade einen Heulkrampf hinter sich hat.
,,Ich will dich einfach nur in den Arm nehmen und für dich da sein. Dich beruhigen und mit dir kuscheln, bis es dir besser geht", sage ich halb abwesend. Richtig klar was ich da sage, wird mir erst, als alles ausgesprochen ist.
Verdammte melancholische Phase!
,,Oh, Lou. Warum bist du nur so sehr du, und das so toll?"
Mit dieser Frage überfordert mich Harry. Ich werde leicht verlegen und räuspere mich. Wir schweigen fast eine halbe Minuten, bis Harry wieder das Wort erhebt.
,,Welches der Lieder hat dir am besten gefallen?"
,,Definitiv 'Sweet Creature'. Ich wusste gar nicht, dass du so gut Gitarre spielst", sage ich wahrheitsgemäß.
,,Ja, den Song habe ich auch am liebsten. Und 'If I could fly'. Und leider spiele nicht ich Gitarre sondern ein Freund von mir, Mitch."

Schweigen. Nicht unangenehm aber in der Leitung und in meinem Kopf hängt eine unausgesprochene Frage. 'Lou', warum zur Hölle heißt der Ordner Lou?
Ich muss ihn fragen.

,,Du, Harry. Also uhm, naja ich weiß nicht ganz wie, oder was, oder-" stottere ich und bin insgeheim unglaublich glücklich, dass Harry mich unterbricht.
,,Ganz ruhig, Lou. Du kannst mich alles fragen, egal wie peinlich es dir ist. Ich nehme es ernst."

Okay, tief durchatmen.

,,Warum heißt der Ordner 'Lou'?" frage ich ihn relativ leise.
Ich höre Harry leise lachen und muss automatisch auch Schmunzeln.
,,Ich wusste, dass es diese Frage wird", sagt er ganz normal und selbstsicher. Wie bekommt er das nur hin?
,,Soll ich sie dir wirklich beantworten?" flüstert er sanft.
,,Ja, bitte", hauche ich zurück.
Mein Herz klopf wie verrückt.
,,Jeder Song in deinem Ordner ist ganz allein für dich, Kleiner."
,,Mich?" frage ich nochmal um sicher zu gehen.
,,Wie, ich meine was? Also warum?" stottere ich als nächstes.
,,Was hälst du davon, wenn du zu mir kommst und ich dir das ganze erkläre, ganz offen. Ein für allemal ?"

Will ich das? Ja, sonst kann ich damit nicht abschließen.

,,Okay. Aber wann? Ich kann dir sagen, dass meine Eltern nicht ganz so froh darüber waren, dass ich mitten in der Nacht zu dir bin."

,,Sie wissen es?"
Harrys Stimme zittert leicht, er klingt verletzt und enttäuscht.

,,Nein, nein mein Vater hat mich heute Nacht an der Tür angefangen und ich hab gesagt, dass ich zu dir muss und bin trotz seines Verbotes zu dir gerannt.
Heute habe ich dafür Ärger bekommen. Habe meine Eltern aber dann nach der Standpauke gefragt, was sie machen würden, wenn ein Freund von ihnen sie weinend anruft. Damit war das ganze Geschichte, weil sie genau das selbe gemacht hätten. Sie wissen nicht, warum ich bei dir war", erkläre ich schnell. 
,,Okay, danke", kommt es leise von Harry.
,,Selbstverständlich. Also, wann treffen wir uns?"
,,Ich könnte dich morgen nach der Schule abholen. Du sagst deinen Eltern einfach, dass du zu Niall oder Liam gehst. Wenn du bei mir bist, erkläre ich dir alles. Versprochen, Kleiner"
,,Gut, dann machen wir das so. Ich freue mich auf dich, Harry."
,,Ich mich auch. Hab dich lieb, Kleiner."

Harrys Wortwahl schmerzt mal wieder tief in meinem Herzen und es zieht sich zusammen. Einer der wohl unangenehmsten Schmerze. Jeder kennt ihn irgendwie, keiner kann ihn beschreiben.

Die Story geht bald zu Ende. Ich glaube, dass das hier das vorletzte Kapitel ist...

Raise up your voice - larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt