Eine Predig und innere Zerrissenheit

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Als ich eintrat hörte ich sogleich die panische Stimme meiner Mom „Gwendolyn bist du es? Wo warst du denn so lange wir haben uns echt sorgen gemacht und warum gehst du nicht an dein Handy?“„Oh mist! Es tut mir Leid. Sarah hat uns heute Einladungen für ihre Party gegeben, die ist schon am Samstag, deswegen sind Les und ich erst mal Shoppen gegangen um uns neue Kleider zu holen. Sorry ich habe total vergessen einen Zettel zu schreiben und die Anrufe habe ich nicht mitbekommen.“Zwar sagte Mom „Ist schon ok, wir haben uns nur Sorgen gemacht, hauptsache es geht dir gut.“ jedoch glaubte ich, dass sie trotzdem sauer auf mich war.„Wirklich es tut mir Leid, aber im Moment bin ich einfach manchmal ein bisschen neben der Spur.“ sagte ich und lächelte entschuldigend.„Ist ok. Kommst du essen?“„Jep. Ich bring nur eben meine Sachen hoch.“Beim essen war es ungewohnt ruhig. Ich glaube meine Eltern, waren echt noch sauer, schließlich war es in letzter Zeit nicht das este mal, dass ich zu spät komme. Und Nick war enttäuscht und machte sich sorgen um mich, ich konnte es ihm nicht übel nehmen, da ich ihm ja versprochen hatte mich nicht mehr von Gideon einwickeln zu lassen und trotzdem hatte ich es gemacht. Naja er glaubte, dass ich Gideon wirklich liebte, eigentlich war ich ja hauptsächlich mit ihm zusammen, weil ich mir Raphael aus dem Kopf streichen wollte. Allerdings  gelang mir das nicht. Ich lag in meinem Bett und dachte schon wieder über Raphael nach, ich musste mit ihm reden, ich hielt es einfach nicht mehr aus, dass er mich fast ignorierte und nur noch ganz selten mit mir redete. Ich hatte die Wahl entweder ich würde alles so lassen wie es war oder aber ich würde es riskieren Rapha komplett zu verlieren, wenn es nicht funktionieren würde zwischen uns. Die meisten würden vielleicht das Risiko eingehen, doch ich wollte ihn nicht ganz verlieren, denn das würde ich unter keinen Umständen aushalten. Ich weiß das hört sich verrückt an, schließlich hatte ich es ja 16 Jahre ohne ihn ausgehalten, aber es fühlte sich so als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen. Ich hatte es sogar schon aufgegeben mir einzureden, dass ich ich ihn nicht liebe, denn es war so ich war in ihn verliebt. Obwohl das so war, hatte ich auch Gefühle für Gideon und es versetzte mir immer wieder einen kleinen Stich, wenn ich sah, wie er mit irgendwelchen Mädchen flirtete und das kam wahrhaftig nicht selten vor. Ich musste mir eingestehen, dass zwischen uns war seit langem nicht mehr das was es mal war. Ich musste mich entscheiden, doch für wen? Plötzlich war ich einfach nur noch total Traurig, Erschöpft und verzweifelt und ich musste weinen. Ich weinte und weinte und weinte. Ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war, aber irgendwann hatte ich keine Tränen mehr und nachdem ich gefühlte Stunden einfach nur an die Decke gestarrt hatte, schaffte ich es tatsächlich noch einzuschlafen. Am morgen wurde ich von einem „Was hat er dir jetzt schon wieder angetan.“geweckt und als ich meine Augen öffnete sah ich Nick vor mir. Ich war total verwirrt „Wer hat mir was angetan?“ fragte ich deswegen.„Wer wohl? Gideon natürlich oder warum hast du sonst total verquollene und verheulte Augen?!“ Da fiel es mir wieder ein, ich hatte mir ja Gestern die Augen ausgeheult.„Gideon hat mir nichts getan. Wirklich du musst mir glauben, ich bin im Moment einfach total verwirrt und muss mir über meine Gefühle klar werden. Bitte renne nicht gleich zu ihm und verpass ihm eine, Gideon hat mir gar nichts getan.“ versicherte ich meinem Bruder.„Dann glaub ich dir mal. Aber du musst aufstehen du bist schon wieder zu spät dran.“Ich schaute auf meinen Wecker. Mist war es wirklich schon so spät? Ich sprang aus meinem Bett und stellte im Bad einen neuen Rekord auf. Ich brauchte für alles nur 20 Minute. Ich holte mir noch schnell einen Apfel und schon spurtete ich zur Haltestelle und bekam so  eben noch den Bus. Ich ließ mich neben Les plumsen und begrüßte sie mit einem Guten Morgen. 7„Guten Morgen Gwen. Ich will ja jetzt echt nicht beleidigend rüber kommen, aber du siehst echt scheiße aus.“„Danke ich hab dich auch lieb. Aber du hast recht und mir geht’s auch nicht sonderlich gut.“ gestand ich ihr.„Schon wieder eine Streit mit Gideon?“„Nein. Aber, Ach das ist alles so Kompliziert ich bin echt verzweifelt.“„Okay. Ich kann mir denken worum es geht, aber trotzdem wäre es gut wenn du sagst was los ist.“Also erzählte ich ihr alles, worüber ich gestern Abend so nachgedacht hatte, als ich endete schaute sie erst kurz verwirrt, doch dann sagte sie „Ich verstehe dich ehrlich gesagt nicht so ganz. Ich meine du sagst selber, dass du dich in Raphael verliebt hast. Warum machst du nicht einfach mit Gideon Schluss und versuchst dein Glück mit Rapha?“„Wenn es denn so einfach wäre. Erstens weiß ich nicht ob Raphael überhaupt mit mir zusammen sein möchte und wenn nicht wäre ich am Boden zerstört. Zweitens wäre es äußerst scheiße von mir mit Gid Schluss zu machen und mir dann direkt Raphael zu schnappen. Und drittens habe ich ja irgendwie auch Gefühle für Gideon.“„Also was den ersten Punkt angeht, ich würde 100.000.000.000 Euro verwetten dass Rapha dich liebt, oder wenigstens deutlich mehr mag als nur als Freundin. Was den zweiten Punkt angeht muss ich dir leider Recht geben und was den dritten Punkt angeht, da muss du entscheiden wer dir mehr bedeutet. Und so wie du drauf bist und was du sagst ist Raphael dir deutlich wichtiger, außerdem sagst du selber, dass Gideon ständig mit anderen Mädchen flirtet und es nicht mehr so ist wie es mal war.“„Ja irgendwie hast du recht. Aber ich muss da nochmal in ruhe drüber nachdenken. Danke.“  Ich wusste zwar, dass Les es nicht mochte wenn ich mich bei ihr für so etwas bedankte und trotzdem tat ich es immer. Sie schaute mich gespielt sauer an und scherzte dann „Kein Ding für den King.“ Inzwischen waren wir auf dem Schulhof, Gideon hatte schon an der Haltestelle auf mich gewartet und wir waren zu Sarah und Charlotte gegangen. Dort hatte ich mit bedauern festgestellt, dass Raphael sich jetzt noch nicht einmal zu uns stellte sondern bei Gordon und seinen Leuten. Das machte mich echt fertig, dabei hatte er noch vor ein paar Tagen gesagt wie dumm er die fand. Ich musste in wohl sehr lange angesehen haben, denn Les stupste mich an und sagte „Gwen das reicht mir so langsam. Ich sehe dir an, wie gerne du zu ihm gehen würdest und seine Stimme hören möchtest, du muss mit ihm reden!“„Ich weiß, aber ich habe Angst vor seiner Reaktion. Was ist wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte, das würde ich nicht aushalten.“ Da Gideon noch bei uns stand sagte Les nur noch „Pause. Besprechung!“ „Was hat du jetzt?“ fragte Gid mich.„Physik.“„Okay. Da kann ich dich noch eben hinbringen.“ und so gingen wir los. Vor dem Raum Küsste mich Gideon stürmisch, doch ich löste mich nach kurzer Zeit von ihm, da ich nicht wollte, dass Raphael uns so sieht. Noch mehr Schmerz, als den den ich jetzt schon in seinen Augen sah konnte ich nicht ertragen. Doch es war zu spät er sah mich enttäuscht, traurig und einfach nur Niedergeschlagen an. Ich ignorierte Gideons Tschüss und ging in den Raum. Dem Unterricht konnte ich wie so oft in letzter Zeit nicht Folgen, doch wenigstens nahm unserer Lehrer mich heute nicht dran.Als es zur Pause klingelte zog Les mich direkt zum Klo. Kaum waren wir da fing sie auch schon gleich mit ihrer Predigt an „Gwen so geht das nicht weiter! Ich sehe wie du innerlich zerbrichst und dass du nicht mehr kannst. Entweder du redest bis Samstag mit Raphael und Gideon und triffst eine vernünftige Entscheidung, dass heißt in meinen Augen du machst Mit Gideon Schluss und gestehst Rapha deine Gefühle,  oder aber ich rede für dich mit den beiden! Hast du das verstanden? Ich kann das nämlich nicht mehr mit ansehen!“„Okay. Ich rede mit den beiden, aber nicht mehr heute!“ somit war das Thema für mich beendet und ich ging in die Cafeteria. Anscheinend wollte Les mich nicht nochmal so anschreien, denn sie folgte mir.

Raphaels Sicht

Ich hielt das nicht mehr aus. Warum tat Gideon mir das an? Er wusste genau, dass ich Gwen liebte und trotzdem, rieb er es mir Tag für Tag unter dich Nase. Ich beschloss mich ab jetzt an die Jungs meiner Klasse zu hängen, zwar mochte ich sie nicht wirklich, aber es war doch besser als Gwen so nah zu sein sie schien immer so weit weg, wahrscheinlich dachte sie immer an Gideon. Als ich ein Blick zu ihr Riskierte, merkte ich, dass sie mich ansah. Ich konnte mich täuschen, aber lag da so etwas wie Sehnsucht und Zerrissenheit in ihren Augen? Vielleicht mochte sie mich ja doch mehr als ich dachte und sie wollte es sich einfach nicht eingestehen. Nein Raphael! Nein! Rede dir so etwas nicht ein es stimmt so wie so nicht. Gordon holte mich mit einem „Raphael kommst du es hat geschellt.“ zurück in die Gegenwart. Ich lief der Truppe hinterher, sie unterhielten sich über irgendwas, aber ich konnte ihnen nicht zuhören meine Gedanken schweiften schon wieder zu Gwenny. Sie war einfach zu perfekt um wahr zu sein. Als ich vor dem Physikraum stand, dachte ich nur dieses miese Schwein! Da standen Gideon mit meiner Gwenny... Nein stimmt sie war nicht meine Gwenny, sonder Gideons. Als ich wieder zu den beiden sah, breitete sich in mir ein bisschen Freude aus, denn sie schob Gideon regelrecht von sich. Aber trotzdem konnte ich sie nur voller Schmerz ansehen und sie sah nicht viel besser aus. Vielleicht hatte ich mit meiner Theorie ja doch recht? Darüber dachte ich die gesamte Doppelstunde nach und zwischendurch beobachtete ich Gwenny. Sie sah echt schlecht aus, ihre Augen waren ein wenig angeschwollen, hatte sie etwa geweint? Wenn ja was hatte Gideon getan? Ich nahm mir fest vor ihn zu Rede zu stellen und irgendwann sollte ich auch mal mit Gwenny reden. Das ging nicht so weiter und ich hielt es auch nicht mehr aus, wir hatten seit über einem Monat nicht mehr vernünftig miteinander geredet und ich vermisste ihre Stimme und vor allem ihr Lachen.

De Villers Brüder - Wer ist der Richtige?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt