Ein schöner Tag in London

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In der nächsten Woche passierte nichts Interessantes. Raphael lebte sich immer besser ein und ich könnte es mir schon nicht mehr ohne ihn vorstellen. Wir hatten uns richtig gut angefreundet und waren zu einer Dreiertruppe geworden: Rapha, Les und ich. Das hört sich vielleicht komisch an, wir kannten uns ja erst so kurz, aber es hatte einfach die Chemie gestimmt und der Unterricht war noch  vieel lustiger mit den ganzen Kommentaren geworden. Auch mit Gideon war alles klar, es fühlte sich zwar äußerst merkwürdig an ´nur´mit ihm befreundet zu sein, doch ich fand mich immer besser damit ab. In einer Stunde musste ich schon los zu Starbucks, dort würde ich mich mit Raphael treffen und ich musste mich noch schminken und meine Haare bändigen. Nicht falsch verstehen, wir haben kein Date oder so aber am Donnerstag waren wir auf die Idee gekommen, dass Les und ich ihm ja mal London zeigen könnten. Doch leider konnte Les ´leider´nicht, wie sie immer betonte. Das wunderte mich, denn eigentlich hatte sie fest zugesagt, doch als ich sie darauf ansprach meinte sie nur, dass ich so mal auf andere Gedanken kommen wurde. Sie hatte wohl die Hoffnung, dass ich Gideon durch Rapha ganz vergessen konnte. Irgendwann hatte ich es Geschafft meine Haare in einer Flechtfrisur zu bändigen, mich ein wenig zu schminken und mir ein Outfit auszusuchen. Da es heute nicht wirklich warm war, hatte ich mir eine dunkle Jeans, mit einem dunkel Gelben, einem roten Schal und braunen Schuhen angezogen. Ich schnappte mir noch schnell mein Handy, Portemonnaie und einen Regenschirm um alles in meine Tasche zu werfen. Ich eilte die Treppe runter rief noch „Tschüss bin dann mal weg. Wartet nicht auf mich mit dem essen es könnte länger dauern.“ und schon war ich auf der Straße. Ich musste mich wirklich beeilen wir wollten uns in zehn Minuten treffen und normalerweise brauchte ich eine viertel Stunde.Ich sah Rapha schon von weitem, er stach schon ein wenig hervor mit seiner Größe und der dunkleren Hautfarbe. „Hey, da bist du ja.“ begrüßte er mich und drückte mich kurz. „Haay, also so spät bin ich ja jetzt auch nicht.“ antwortete ich gespielt beleidigt uns grinste ihn an.„Okay zur Schule kommst du meistens mit noch mehr Verspätung.“„Und das wundert dich?“„Nein eigentlich, schließlich ist ein Tag mit mir alleine viel spannender, als wenn du mich mit den ganzen anderen Schülern teilen musst.“ sagt er darauf und wir müssen lachen. Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten gingen wir los und so viel Spaß wie heute, hatte ich lange nicht mehr gehabt. Wir liefen durch halb London, mittags aßen wir kurz etwas und dann ging es gleich weiter. Gegen 21 Uhr kamen wir zu London Eye, Raphael wollte eigentlich sofort dahin aber ich sagte ihm, dass das viel schöner wäre, wenn es schon ein wenig dunkel ist. Wir standen nur kurz an, bis wir in eine Gondel konnten, es war echt umwerfend schön London zu sehen, wenn es nicht mehr ganz hell war und hatte zudem wäre das ein perfekter Abschluss wenn man ein Date hat, denn es war unglaublich romantisch. Kurz erwischte ich mich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre jetzt Raphael zu küssen. Dieser sagte gerade „Wow das ist echt unglaublich schön und wahnsinnig romantisch.“. Er hatte wohl an das selbe Gedacht wie ich, denn plötzlich stand er vor mir und unsere Gesichter waren sich sehr, sehr nahe, aber im letzten Moment drehte ich mich noch weg. Im Nachhinein bereut ich es, aber ich wollte mich nicht in ihn verlieben und das würde zu 100% passieren wenn wir und küssen. Oder war es vielleicht schon zu spät? Ich war mir nicht sicher, aber ein bisschen mehr fühlte ich schon für ihn. Den erst der fahrt schwiegen wir und es war ein wenig merkwürdig zwischen uns. Als wir wieder draußen waren, gingen wir Richtung Hyde Park. Irgendwann sagte Rapha „Das gerade war irgendwie ein bisschen komisch, Entschuldigung ich wollte das nicht, keine Ahnung was da mit mir los war.“ und lächelte mich vorsichtig an. Ich war echt erleichtert, dass er das Schweigen unterbrochen hatte.„Du brauchst dich doch nicht dafür entschuldigen, aber merkwürdig war es wirklich.“ antwortete ich und das typische offene Hallo-ich-bin-Raphael-und-habe-gute-Laune-Lächeln, das ich so liebte breitete sich auf seinem Gesicht aus.„Danke Gwen. Das war echt ein schöner Tag und ich wäre immer bereit das zu wiederholen!“„Ist doch klar. Ich fand es auch echt schön!“ sagte ich und dann gingen wir weiter und redeten über alles mögliche, über die Schule, Raphas Verhältnis zu Gideon und wie Les und ich uns kennengelernt hatten. Als ich einen Blick auf die Uhr warf stellte ich mit erschrecken fest, dass es schon halb eins war, wir waren tatsächlich fast zwei Stunden durch die Gegend gelaufen und hatten geredet. „Scheiße! Es ist schon halb eins meine Eltern machen mich einen Kopf kürzer, wenn ich nach Hause komme!“„Was? Schon so spät? Was ist denn näher Gideons Wohnung oder euer Haus, zur Not kannst du auch mit  zu mir kommen.“ schlug er vor. „Ich weiß nicht wo es kürzer ist, aber es ist mir lieber wenn ich zu dir komme dann überlebe ich den heutigen Tag noch. Ich rufe meinen Eltern eben an und denke mir irgendwas aus.“„Okay mach das.“ Ich holte mein Handy raus und rief zu Hause an, meine Mom hob nach dem zweiten Tuten ab„Oh Gott! Gwenny Schatz wo bist du wir machen uns solche sorgen.“ meldete sie sich.„Hallo Mom! Es tut mir echt Leid aber wir haben noch Sarah getroffen und die hat uns spontan zu sich eingeladen. Wir haben total die Zeit vergessen, ich weiß es ist echt spät, aber wir können nicht bei Sarah schlafen ihre Eltern haben ihr Besuch verboten und die kommen morgen früh. Raphael wohnt ganz in der Nähe von ihr, wäre es ok wenn ich bei ihm schlafe?“„Du weiß das ich eigentlich nicht möchte, dass du bei Jungen schläfst, aber ich habe auch keine Lust jetzt los zu fahren und dich zu holen und mit der U-Bahn solltest du jetzt auch nicht mehr fahren. Also meinte wegen Schaf bei ihm....“„Danke Mom, danke, danke. Es tut mir wirklich Leid, dass ich nicht früher angerufen habe.“ entschuldigte ich mich nochmal.„Ja ist ja schon ok, aber du schläfst bei ihm, nicht mit ihm oder im gleichen Bett wie er! Hast du mich verstanden?“„Was denkst du immer von mir? Wir sind Freunde!! Freunde!“„Ist ja gut. Aber Dad sagst du nicht, dass du bei Raphael schläfst ich sage ihm, dass du bei Sarah bist.“ sagte sie mir noch bevor sie auflegte. Als ich mein Handy wieder Weg gepackt hatte grinste Rapha mich an.„Was grinst du so?“ fragte ich ihn.„Du lügst ohne rot zu werden. Und wir sind Freunde!! Freunde.“ machte er mich leider sehr passend nach „Warum musst du erwähnen, dass wir freunde sind?“„Meine Mom denkt immer gleich, dass da mehr ist als Freundschaft und hat mir noch mal gesagt, dass ich  nicht mit dir oder im gleichen Bett wie du schlafen soll.“ antwortete ich und wurde ein wenig Rot.„Ohh wie süß du wirst rot. Komm lass uns gehen sonst kommen wir nie an.“Und so gingen wir los zu seiner und Gideons Wohnung.

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