Ich schwebe

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Ich hatte das Gefühl das ich schwebe. Dieser Kuss war einfach unbeschreiblich schön und ich vergaß alles und jeden um mich herum. Ich weiß nicht wie lange wir so da standen, aber irgendwann löste Rapha sich von mir. Wir sahen uns in die Augen, ach ja diese blau: Atemberaubend und man konnte so gut darin versinken. Zuerst sagte niemand etwas doch schließlich sagte ich „Ich habe dich echt vermisst.“ okay ich sagte es nicht es war mehr ein flüstern und ich wunderte mich, dass er es überhaupt verstanden hatte. „Ich dich auch und ich hätte es nicht noch ein einen Tag ohne dich ausgehalten.“ antwortete er und fügte noch ein „Du siehst wunderschön aus.“ hinzu. Er war ja süß! So etwas hatte Gideon nie zu mir gesagt, zwar meinte er ständig, dass ich toll aussehen würde, aber so aufrichtig hatte er es nie gesagt. Genau deswegen wurde ich etwas rot. „Danke. Aber du siehst auch nicht schlecht aus. Okay du siehst immer umwerfend aus.“ Ich war so in Gedanken, dass ich zuerst nicht bemerkte,dass ich den letzten Satz laut gesagt hatte und dann wurde ich, wenn möglich noch ein wenig röter. Er lächelte mich an, nahm mein Gesicht erneut in seine Hände, flüsterte mir ein „Du bist echt süß.“ an meine Lippen und legte dann seine auf meine. Ich schlang meine Arme um ihn um ihn noch enger an mich zu pressen. Ich glaubte schon wieder zu Schweben, diese Lippen waren einfach himmlisch und das der schönste Kuss meines Lebens. Ich hätte noch Stunden, Tage und Jahre hier stehen können und selbst wenn ich zu einem Eisblock werden würde, im inneren wäre mir dennoch wohlig warm. Ich genoss diese nähe in vollen Zügen und das war auch gut so, denn irgendwer riss Raphael von mir. Zuerst war ich total verwirrt, doch dann drang Gideons  sehr wüten klingende Stimme in meine Ohren „Sag mal Raphael hast du sie noch alle? Warum willst du mir MEINE Freundin ausspannen und küsst sie? Kannst du mir nicht einmal in meinem beschissenen Leben etwas lassen, das ich liebe und nicht zerstören? Du bist für mich gestorben!“ Rapha sah verzweifelt und traurig aus, doch ich hatte keine Zeit um länger auf ihn zu achten, denn jetzt drehte Gideon sich zu mir um und schrie „Ich dachte wirklich, dass ich dir etwas bedeute, aber nein anscheinend ist dir ein Typ nicht gut genug und machst mit meinem Bruder rum. Gerade hast du noch gesagt, dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben möchtest!“ er sah mich enttäuscht an. Vielleicht hätte mir das ganze Leid tun sollen, aber stattdessen stieg in mir eine unglaubliche Wut auf, also schrie ich zurück: „Genau du dachtest du bedeutest mir noch etwas. Das dachte ich auch aber anscheinend ja nicht. Erst brichst du mir das Herz weil dir plötzlich einfällt, dass du mich nicht mehr liebst, dann kommst du zu mir zurück und ich bin auch noch so blöd und verzeihe dir. Aber anstatt deine Chance zu nutzen flirtest du mit jedem Mädchen, dass nicht bei drei auf den Bäumen ist! Und hör auf mir die Worte im Mund zu verdrehen! Ich habe gesagt das Raphael und ich kein Wort mehr gewechselt haben, nicht, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte! Ich habe angefangen zu weinen und weiß du warum? Nicht weil wir uns gestritten haben! Nein sondern weil mich das mit Raphael so fertig gemacht hat! Selbst das hast du nicht gemerkt. Ich bin echt fertig mit dir!“ nach diesen doch relativ harten Worten drehe ich mich um und renne weg. Ich wollte einfach nur weg. Weg von Gideon, der mich irgendwie schon wieder verletzt hat und weg von Raphael. Ich weiß dieser hat mir eigentlich nichts getan, aber er war einfach ein bisschen zu nett zu mir und ich nur unglaublich verwirrt. Ich rannte durch die Straßen von London und hatte keine Ahnung wo genau ich war, aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich setzte mich einfach auf den Bürgersteig und fing an zu weinen. Ich weinte und weinte und weinte. So viele Tränen wie in den letzten Wochen hatte ich in meinem ganzen leben noch nicht vergossen.

De Villers Brüder - Wer ist der Richtige?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt