Kapitel 6

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  Ich konnte nicht viel schlafen. Meine Gedanken waren ständig bei Sirius. Gegen 5 Uhr hörte ich jemanden das Haus verlassen und ich war mir 100% sicher, dass das Sirius war.

  Mein Leben hier wird die reinste Hölle.

  Dabei wünsche ich mir so sehr die Frau an seiner Seite zu sein. Und zwar die Einzige. Er muss doch die Verbindung zwischen uns auch spüren?!

  Nach 5 Uhr konnte ich endlich schlafen und jetzt ist es 14 Uhr.

  Mit meinen Kräften am Ende lief ich runter in die Küche, wo ich auf Mareike traf, die gerade den anderen Beiden erzählte, wie toll Sirius doch ist. Ich könnte ihr immer noch den Hals umdrehen.

  „Oh, gute Morgen, Wynola! Oder warte, eher guten Mittag, nicht? Man hast du lange geschlafen!", begrüßte mich Anna fröhlich und winkte mir zu. Ich weiß wirklich nicht, was ich von den Dreien halten soll. Warum sage ich ihnen nicht einfach was Sache ist? Andererseits: Ich will Sirius echt nicht als Feind haben. Doch was könnte er schon tun?

  Ich lächelte sie also einfach nur an und nahm mir einen Apfel und hörte ihnen bei ihren Gesprächen zu.

  „Also du bist dann heute Abend nicht dabei, Anna?" „Ne, wer weiß ob Sirius kommt", zwinkerte Anna Mareike als Antwort zu. Ich reis dir gleich die Zunge raus.

  „Willst du mit Wy?", sprach mich Melanie plötzlich an, doch ich hörte ihr kaum zu, viel zu beschäftigt damit mir einen Mordplan auszuhecken, der am Besten alle drei gleich ins Grab bringt.

  „Hallo Wynola", unterbrach der Junge von gestern Abend das Gespräch und riss mich aus den Gedanken. „Oh, hallo Sam. Hast du gut geschlafen?", begrüßte ich ihn. „Ja, habe ich", freute er sich und wollte gerade einen Teller auf den Tisch stellen, der ihn aber aus seiner kleinen Hand rutschte und auf dem Boden viel. Wir alle beobachteten den Teller, wie er landete und in ganz viele Teile zerbrach, ohne, dass wir etwas dagegen getan haben.

  „Nicht schon wieder, Sam! Das ist der vierte Teller diese Woche. Mach uns nicht immer so einen Ärger", beschwerte sich Anna und holte Schaufel und Besen.

  „Ich mache doch keinen Ärger, der Ärger kommt nur immer zu mir!", schmollte Sam und lief schnell weg. Irgendwie ist der Kleine echt süß.

  „Hey, du kannst nicht immer gleich weglaufen!", rief Anna ihn hinterher und machte sich daran den die Scherben aufzukehren.

  „Okaayy, also bist du dabei, Wy? Wir wollen heute in der Stadt feiern gehen. Die Menschen schmeißen eine Party", fragte mich Mareike. „Ähm, ich weiß nicht... Was wird Sirius denn dazu sagen?", überlegte ich.

  „Was hat Sirius denn damit zu tun? Wir können doch Spaß haben wann wir wollen. Vielleicht treffen wir ja ein paar süße Jungs", wurde ich von Melanie und Mareike angegrinst.

  Ein paar süße Jungs? Warum eigentlich auch nicht? Ich meine, Sirius hat nicht auf mich gewartet...

  Oh, Rache ist süß.

  Jetzt grinste ich zurück. „Ich bin sowas von dabei", freute ich mich schon darauf. „Nur habe ich nichts zu anziehen." „Keine Sorge, wir finden was für dich. Ich habe genug Sachen! Ich muss jetzt kurz gehen, treffen wir uns um 18 Uhr in meinem Zimmer? Dann können wir uns für die Party fertigmachen." Mareike war schon Feuer und Flamme und verabschiedete sich von uns.

  „Also gut, ich geh dann auch mal, kommst du mit Anna?", fragte Melanie sie. „Jap, bin dabei. Wir sehen uns später, ja, Wy? Müssen noch ein paar Besorgungen machen." „Okay, dann bis später."

Atem des HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt