Epilog

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  Es wurde viel umstrukturiert. Da Jack nicht mehr da war, musste Sirius jemanden finden, der seine Aufgaben übernimmt und ihn ersetzt. Ich hatte meinen Aufpasser Max vorgeschlagen, den er tatsächlich auch als seinen Beta auserkoren hat! Ich dachte wirklich nicht, dass Sirius mal auf mich hören würde. Im ersten Moment hatte ich mich tierisch gefreut, da ich so meinen Aufpasser los hatte, nur hat mir Sirius gleich 3 weitere zugeteilt. Daraufhin hatte ich tagelang nicht mehr mit ihm geredet und Max hat mich ausgelacht. Hätte ich mich bewegen können, hätte er nichts mehr zum Lachen gehabt. Also ignorierte ich auch ihn.

  Es vergingen Monate die Sirius damit verbrachte weitere Betrüger in seinem Rudel ausfindig zu machen und ich hatte ihn daher oft wochenlang nicht mehr gesehen, was eine nette Abwechslung war. Klar, er hatte mich theoretisch gerettet, aber ich wurde trotzdem noch nicht ganz schlau aus ihm. Die Monate, in denen ich Sirius nur selten sah, verbrachte ich vor allem mit meinen Eltern, die mir auch nur selten von der Seite wichen. Sie kochten jeden Tag für mich und an den Tagen, an denen ich noch Bettpflicht hatte, um mich zu erholen, brachten sie es mir ans Bett und quetschten mich über mein Leben aus. Und ich erzählte es ihnen gerne.

  Nachdem ich wieder ganz gesund war, lief ich viel draußen in unserem Revier herum. Natürlich hatte ich meine Leibwächter auch dabei. Nicht das ich es wollte, aber sie verfolgten mich, als wäre ich ihre Beute oder so. In den ersten Wochen ging es mir wirklich auf den Geist, aber mittlerweile hatte ich mich mit ihnen angefreundet und auch ihre Familien kennengelernt.

  Dadurch, dass mich Sirius nun akzeptiert hatte, wurde es nun offiziell gemacht, dass das Rudel eine Luna hatte und jeden Tag lernte ich neue Leute kennen und spielte mit den Kindern, wenn ich Zeit hatte.

  Im Moment bin ich dabei einen Salatkopf zu waschen, um ihn mir zuzubereiten. Fertig gewaschen, warf ich den Salat in eine Schüssel und schnitt noch ein paar Paprika und Tomaten, die ich dazugab. Anschließend machte ich den Salat an und lief durchs Wohnzimmer auf die Terrasse.

  „Wynola!" Erschrocken machte ich eine 180° Grad Wendung und starrte in Richtung Haustüre, von wo Sirius gerade hineingestürmt kam und auf mich zu rannte. Bei mir angekommen, lief er einmal um mich herum und scannte mich ab. „Alles in Ordnung bei dir?", fragte er mich irgendwann und starrte in mein Gesicht.

  „Ja?", antwortete ich vorsichtig und wartete auf eine Erklärung. Das letzte Mal, als ich ihn so aufgeregt gesehen hatte, war, als Jack dabei war mich zu zerfleischen. Keine schöne Erinnerung.

  „Was ist denn los?", wollte ich nun endlich wissen, doch er antwortete nicht, sondern nahm mein Gesicht in die Hand und umarmte mich anschließend, was sich auf Grund der Salatschüssel in meiner Hand als etwas kompliziert herausstellte.

  „Alles in Ordnung, ich musste nur sicher gehen, dass es dir gut geht", lächelte er. Ich mochte die Momente, in denen er mich anlächelte. Es gab bis jetzt noch nicht so viele davon.

  „Sirius, erinnerst du dich an das letzte Mal, als du dachtest du musstest mich nicht informieren? Da wurde ich fast von Jack ermordet. Wenn du also so nett wärst mir zu erzählen was los ist, wäre ich dir sehr verbunden. Und meine Gesundheit übrigens auch", bohrte ich nach. Kurz blitzte Wut auf Jack in seinen Augen auf, die aber schnell wieder der Sorge wich. Ja, mittlerweile schaffte ich es etwas, seine Gesichtszüge zu lesen.

  „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Er hat keinen Namen, zumindest weiß niemand seinen Namen. Wir haben einen Mann, der über ein Jahrhundert alt ist, in unserem Gefängnis. Mein Vater hatte ihn vor mehreren Jahrhunderten gefasst. Ich weiß nicht, was ihn antreibt, aber er ermordet immer die Frau des Alphas. Die Luna.-" „Du meinst diesen Clown mit den langen Haaren?", wollte ich sichergehen. „Du kennst ihn?", musterte er mich überrascht und mit Sorge. „Ja, als ich meine Eltern gefunden habe, habe ich ihn getroffen." „Hast du mit ihm geredet?" „Ich würde sagen er hat mit mir geredet", nickte ich, um es zu bestätigen. Als ob ich freiwillig mit ihm reden würde.

  „Wynola, er ist entkommen", schaute er mich besorgt an und redete weiter: „Und seine nächste Beute-"

  „Bin dann wohl ich."



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