Ich bin jemand, der sitzen bleibt, wenn der Film vorbei ist, der einfach weiter nach vorne zur Leinwand starrt und darauf wartet, dass etwas Großes passiert.
Etwas, was wir im Moment noch nicht beschreiben können, etwas, was jenseits unsere Vorstellungskraft liegt.
Das uns erlaubt, weiter in der Geschichte zu bleiben, inmitten der Bilder, die wir gesehen haben und bei denen es uns so vorkommt, als hätten wir das, was wir sehen, selbst erlebt.
Ich bin jemand, der sitzen bleibt, wenn der Saal schon leer ist und jedes Geräusch in der Stille wie ein Bombeneinschlag klingt.
Der regungslos da sitzt, wenn er die letzte Seite des Buches umgeblättert hat.
Der am Ende der Nacht liegen bleibt und versucht, die eigenen Träume festzuhalten.
Ich bin jemand, der da bleibt, bis zum Ende und darüber hinaus.
Der, der als letztes den Raum verlässt und als letzter noch klatscht.
Der, der aufhört zu reden, aber nicht auflegt.
Der, der als letztes wachliegt.
Ich warte, und zwar schon mein ganzes Leben lang. Darauf, das etwas geschieht.
Etwas Besonderes, Zerbrechliches. Etwas, das man mit vorsichtigen Fingern hochhebt, das man nicht wagt, zu lange anzusehen, um es mit den Blicken nicht zu zersplittern.
Etwas, das man nur mit dem Herzen fühlen kann, weil es zu klein ist für die Augen.
Und zu groß für ein einziges Leben.
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Splitterwelten
Poetry....... Meine Welt in Scherben. Meine Worte gespiegelt. Meine Gedanken zerschnitten. Meine Tinte ist rot. Das hier sind Wortfetzen, mitten aus der Luft gerissen Gedankengänge, die mich überholt haben Kurzgeschichten, die irgendwo anfangen und ni...