Kapitel Eins

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Drei Jahre später...

Regina pfiff vor sich hin und ging zur Kasse. Dort bezahlte sie den Fertigsalat, den Wein und den Käse.

Heute würde ihr Freund kommen und sie wollten sich einen gemütlichen Abend machen.

An der Kasse machte sie den Salat sofort auf und fing an zu essen. Den ganzen Tag hatte sie schon nichts gegessen.

Und gleich müsste sie noch zum Psychologen. Die Erinnerung ließ sie erschauern.

Nein. Sie hatte sich geschworen, sich nie wieder davon einschüchtern zu lassen. Sie konnte nicht immer in ewiger Angst leben. Langsam schlenderte sie zu ihrem Auto.

Dort strich sie sich ihre kurzen Blonden Haare hinter ihr Ohr.

Sie hatte nachdem Vorfall unbedingt Veränderungen gebraucht und hatte sich ihr Haar gefärbt, sie immer wieder schneiden lassen und war sogar umgezogen.

Sie setzte sich in den Wagen und fuhr los. Ihr Handy klingelte.

,, Ja?", nahm sie ab.

,, Hey, Babe. Wann kommst du heute Abend?", fragte James, ihr Freund.

,, Ich habe gerade den Wein gekauft und fahre jetzt zu Mr. Smith. Dann fahr ich kurz noch bei meiner Mom vorbei."

James lachte. ,, Geht klar. Bis dann und grüß sie."

Manchmal tat James ihr leid. Sie wusste, dass er ihr bestimmt helfen würde ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Aber Regina wollte ihm nicht erzählen, was ihr alles passiert war. Vielleicht würde er sie einfach verlassen und dazu mochte sie ihn zu sehr.
,,Mach ich. Wir sehen uns später.", murmelte sie noch kurz.
Dann legte sie auf und bog ab. Vor der Praxis von Mr. Smith parkte sie ein.

Sie schaute das zwei Stockwerk hohe Gebäude an und ging rein. Sie lächelte die Empfangsdame an und ging in das Wartezimmer von Mr.  Smith.

,, Ah... Regina. Du bist schon da. Komm rein. Setz dich.", sagte ein älterer Herr, als sie sich gerade auf eines der Sofas setzen wollte.

Mr. Smith war ein älterer Mann. Er hatte graue Haare und grüne Augen. Fast so wie... Energisch schüttelte sie den Kopf, verbot sich auch nur an den Namen zu denken.

,, Hallo Mr. Smith."
Sie setzte sich auf das Sofa und faltete die Hände.

,, Wie geht es dir?", fragte er, wie immer.

,, Gut. Wie immer."

,,Wollen wir heute über deine Träume reden?"

Regina zuckte zusammen. Eigentlich wollte sie nicht darüber reden, aber vor drei Jahren... ganz am Anfang ihrer Therapie wollte sie auch nicht darüber reden und dann hatte sie einen Nervenzusammenbruch erlitten und war dann im Krankenhaus gelandet.
Sir wollte einfach nur alles so schnell wie möglich hinter sich bringen und dazu gehörte nun mal über alles zu reden.

,, Ich habe geträumt wie die armen Mädchen umgebracht wurden."

Das war wenigstens die halbe Wahrheit. Nervös schluckte sie. Würde er bemerken, dass sie so eben gelogen hatte? Obwohl es keine richtige Lüge war. Sie verschwieg ihm nur, dass sie manchmal geholfen hatte. Nein. Er hatte sie dazu gezwungen.  Sie wollte nur noch hier weg und zu James. Dort fühlte sie sich sicher.

Hier waren die Fenster groß und sie fühlte sich unwohl. Nicht wegen Mr. Smith, dafür fühlte sie sich zu wohl bei ihm. Nur war alles hier so offen und es kam einem schon fast so vor, als würde jeder hier reinschauen können. Und selbst das war nicht möglich. Zumindest nicht in dieser Etage. Trotzdem fühlte sie sich einfach beobachtet.

Nach zweieinhalb Stunden parkte sie endlich vor der eigenen Wohnung. Dort wollte sie sich erst mal beruhigen. Ihre Mutter war in einer Klinik und dort war es nicht gerade schön gewesen.
Sie konnte ihre Mutter verstehen, immerhin hatte sie wegen ihr vieles durchleben müssen. Aber das hatte Regina auch tun müssen und nach all dem wollte ihre Mutter einfach nicht mehr viel mit ihr zu tun haben wollen.

Sie packte ihre Tasche und ging zur Haustür. Bevor sie rein ging, schloss sie den Briefkasten auf und holte einen weißen Brief raus.

Mit zitternden Händen nahm sie in, in die Hände. Dann ging sie in das Haus rein und rannte schon fast die Treppen hoch in ihr eigenes Appartement.

Sie ging geradewegs ins Wohnzimmer. Dort öffnete sie den Brief. Eine CD kam raus. Sonst war nichts drinnen.

Sie machte ihren Laptop an und schob die CD rein. Als sie sah was dort drauf war, rannte sie in ihr Bad und übergab sich.
Noch nie in ihrem Leben war ihr so schlecht gewesen und sie wünschte sich, dass sie die Post niemals rausgeholt hätte.

Der Puppenmacher- Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt