Flashback:
Kurz nachdem mein leiblicher Vater meine Mutter mit mir geschwängert hatte, verließ er sie.
Bis zu meinem dritten Lebensjahr gab es nur mich und meine Mutter, bis sie Bill Lahote kennen lernte. Zwischen ihnen entwickelte sich Anfangs eine Art Fernbeziehung da Bill und sein Sohn Paul in Tacoma lebten.
Bill zog an Pauls achten Geburtstag allerdings zurück nach La Push und so wohnten wir alle zusammen in einem Haus. Ich bin ein Jahr jünger als Paul, weshalb er oft den großen Bruder heraus hängen ließ. Mein Sandkasten- und absolut bester Freund bis heute ist Jacob Black. Auch wenn er in der Schule eine Jahrgangsstufe über mir war, verbrachten wir die Pausenzeit meistens zusammen. Aber auch Paul verbrachte oft die Pausenzeit mit mir zusammen.
Ich war nicht der Typ der sonderlich groß Freunde hatte, was sowohl Paul als auch Jacob nicht entging. Ich glaube sie hatten großteils mittleid mit mir, da ich oft alleine war. Mich störte das allerdings überhaupt nicht. Ich bin ziemlich verschlossen und in mich gekehrt und leider auch total tollpatschig.
Kurz nachdem ich 13 wurde und ich gerade den Schulflur entlang lief, fiel mir ein ganz besonderer Junge ins Auge. Er hatte braune leicht verstruppelte Haare und ziemlich dunkle Augen. Ich hingegen hatte gerade wohl meine schlechteste Aussehphase. Ich färbte mir die Haare ziemlich dunkel. Meine Figur war.. naja.. ich war jetzt nicht Fett, aber auch nicht wirklich schlank, weshalb sich kein Junge für mich interessierten würde. Ich machte mir zu dieser Zeit einfach nicht groß was aus mein Aussehen. Trotzdem fing ich immer wieder an Hals über Kopf zu strahlen sobald ich ihn sah. Das entging auch meinem besten Freund nicht, der eines Tages darüber witzelte, ob er mich Embry vorstellen soll. Ich lief sofort knallrot an und drehte mich in die andere Richtung. Er und Embry hatten sich, dadurch das sie alle in einer Klasse waren, angefreundet. Er wurde eigentlich mit Quil einer seiner besten Freunde. Das Anhimmeln und Anstarren ging auch noch weitere zwei Jahre so. Ich hätte nie den Mut aufgebracht ihn anzusprechen. Er wusste wahrscheinlich nicht einmal das ich existiere und das sollte auch so bleiben. Jake beobachtete das ganze ohne groß ein Wort darüber zu verlieren. Ab und an versuchte er mich zu ermutigen, aber ich hatte einfach viel zu große Angst verletzt oder ausgelacht zu werden. Auf einer Skala von eins bis zehn wäre ich wohl eine zwei und er eine neun oder zehn gewesen, dass wollte ich mir nicht antun.
Kurz vor dem Schulball hatte wohl jeder außer mir eine Verabredung, was auch Jacob nicht entging, weshalb er beschloss mit mir dort hin zu gehen. Ich sah an diesem Abend für meine Verhältnisse ganz gut aus. Auch an diesem Abend konnte ich kaum die Augen von Embry lassen, woraufhin auch Jacob mir immer wieder zusprach, dass ich endlich den Mut finden solle, um ihn anzusprechen. Als ich sah, dass er alleine in Richtung Schulhof lief, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und folgte ihm. Jacob wollte uns in der Zwischenzeit ein paar Getränke besorgen. Als ich ihn alleine draußen stehen sah, atmete ich einmal tief durch und ging direkt auf ihn zu. „H-Hey.. i-ch bin Freya Johnson" Er wand seinen Blick zu mir und sah mich an. Ich wurde immer nervöser und bekam kaum noch einen Satz zusammen. „Ich... also ähm.. ich wollte Fragen, ob wir mal etwas.. also ob du Lust hast mal mit mir auszugehen?" Den letzten Teil des Satzes rasselte ich ohne Luft zu holen herunter. Ich sah ihn mit leicht zusammen gekniffnen Augen und ängstlich auf seine Reaktion an. Ich konnte spüren wie er nach den richtigen Worten suchte. „Also es tut mir wirklich leid, aber das mit uns, dass wird es nie geben. Ich will dich wirklich nicht verletzten, aber abgesehen von deinem Aussehen.. das passt einfach nicht.. sorry." Ich merkte wie mir langsam die Tränen in die Augen schossen. Ich wollte nicht das er es sieht, weshalb ich mich schnurstracks umdrehte und weinend davon lief. Ich rannte ohne ein Wort zu sagen in Richtung zu Hause. Als ich mich noch einmal umdrehte und sah wie Embry ein braunhaariges Mädchen auf die Wange küsste, war es als ob mein Herz zerreißen würde. Ich rannte sofort wieder los bis ich nach 10 Minuten stehen blieb um kurz Luft zu holen. Den restlichen Weg bin ich in einem normalen Tempo weiter gelaufen. Kaum zu Hause angekommen, kam mir bereits meine Mutter entgegen, die mich erst einmal in ihre Arme schloss. Es war mir anzusehen, dass ich ziemlich verheult aussah. In ihren Armen flossen die Tränen nur so meine Wangen herunter.
Als ich mich etwas beruhigte hatte, sagte sie mir, dass sie sich von Bill getrennt habe und das wir sofort die Stadt verlassen würden. Sie hatte bereits all meine Sachen in das Auto gepackt. Ich stand unter Schock. Ich konnte doch nicht einfach so gehen ohne mich von Paul oder Jake zu verabschieden. Andererseits war ich froh, nach allem was gerade passierte, raus zu kommen. Einfach weg von hier. Doch sie ließ keine Wiederreden zu, weshalb ich mich in das Auto setzte und die ganze Fahrt über aus dem Fenster starrte. Ich hinterließ Jake und Paul über mein Handy eine Nachricht in der das wichtigste kurz und knapp zusammen gefasst drin stand. Den Teil mit Embry ließ ich allerdings weg. Wir fuhren 52 Stunden bis nach Florida, Atlantis. Meine Mutter hatte dort bereits eine neue Arbeit gefunden und auch eine Wohnung gemietet, nachdem es wohl seit längerem zwischen ihr und Bill gekriselt hatte. Ich hatte mich schnell dort eingelebt und sogar auch ziemlch schnell Freundinnen gefunden. Durch sie habe ich mich stark verändert. Nicht nur äußerlich, sondern vor allem charakterlich. Ich wurde immer offener und direkter und konnte meine Schüchternheit komplett ablegen. Das einzige was noch war wie zuvor, ist meine Tollplatschigkeit.
Ich hielt weiterhin telefonisch Kontakt zu Paul und Jacob. Mit Paul telefonierte ich meistens nur alle paar Wochen. Mit Jacob jedoch regelmäßig, was sich allerdings plötzlich änderte. Irgendwann reagierte er nicht mehr auf meine Anrufe und so rief auch ich irgendwann nicht mehr bei ihm an. Auch der Telefonkontakt zu Paul wurde immer weniger. Ich fühlte mich nach langer Zeit endlich wieder wohl, auch wenn meine Mutter wieder einen Mann kennen gelernt hatte, bei welchem wir zwischenzeitlich wohnten. Ich verstand mich von Anfang an nicht gut mit ihm und auch zwischen seinen zwei Töchtern und mir krachte es immer wieder. Meiner Mutter zur Liebe verhielt ich mich aber ruhig, bis sich mein Leben schlagartig verändern sollte. Eines Nachts bekam ich einen Anruf, indem es hieße, dass meine Mutter nach einem Autounfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde und sie an den schlimmen Verletztung erlag. Für mich brach eine Welt zusammen. Meine Mutter bedeutete mir alles. Kurz nach der Beerdigung schmiss mich mein neuer Stiefvater aus dem Haus.
Eigentlich hätte ich mich an ein Heim oder an das Jugendamt wenden müssen, da ich noch nicht volljährig bin, aber ich wollte nicht alleine irgendwo versauern. Ich konnte einige Tage bei meinen Freundinnen unterkommen, aber irgendwann blieb mir nichts weiter übrig als auf der Straße zu leben. Das ging eine Zeitlang gut, bis ich dadurch in die falschen Kreise geriet, anfing zu trinken und Drogen zu nehmen. Eines Tages fiel ich dabei einer Polizeistreife auf. Sie konnten mehrere Drogen beschlagnahmen und als sie herausfanden, dass ich minderjährig bin, brachten sie mich umgehend in ein Heim.
Vor dem Jugendgericht wurde mir ein Ultimatum gestellt. Entweder ich fände eine Volljährige Person, die ich kenne und welche mich für ein Jahr aufnimmt und als Vollmund dient, oder ich müsse zurück in das Heim, in dem ich die letzten Tage verbrachte. Ich überlegte eine Weile an wen ich mich wenden könnte und rief ohne zu zögern Paul an. Von allen die ich kannte, hatte ich zu ihm das beste Verhältnis auch wenn wir seit einiger Zeit keinerlei Kontakt mehr hatten. Er ging allerdings nicht ans Telefon sondern seine Freundin Rachel. Ich wusste durch die früheren Telefonate mit Paul über sie Bescheid. Ich schilderte ihr meine Situation, worauf hin sie für Paul zusagte, dass ich kommen könne. Die Richterin stimmte zu und so teilte ich Rachel am nächsten Tag mit, dass ich mit dem nächsten Flieger kommen würde. Sie versprach mir, dass Paul mich am Flughafen von Seattle abholen würde und legte auf.
-Flashback-Ende-
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Rivalisierende Rudel
FanfictionIch saß am Flughafen von Atlantis und wartete nur darauf bis ich endlich in den Flieger steigen konnte. Ich wollte weg von hier. Raus aus dieser Stadt, mit der ich mittlerweile nur noch traurige und schmerzhafte Erinnerungen verband. Ich kehrte endl...