Ich war so durch den Wind, dass ich beschloss ersteinmal nach Hause zu gehen. Ich entschied mich schließlich die Abkürzung durch den Wald zu nehmen, was mit meinen Absätzen zwar eine Herausforderung war, aber so würde ich schneller zu Hause sein. Als ich auf einen Ast trat und dieser dann unter meinem Absatz abrutschte konnte ich gar nicht so schnell schauen, da lag ich schon auf dem Boden und war voller Dreck. Ich seufzte genervt, da mir das jetzt ausgerechnet echt noch fehlen musste. Ich stand auf, klopfte den groben Dreck von mir ab und lief weiter. Gedanklich schickte ich immer wieder Stoßgebete, in der Hoffnung nicht ausgerechnet jetzt auf Embry treffen zu müssen.
Keine fünf Sekunden später stand auch schon ein riesieger grauer Wolf vor mir. Ohne hinzusehen war mir bereits klar, dass es nur Embry sein konnte, weshalb ich gezielt und ohne ihn zu beachten an ihm vorbei lief. Ich konnte noch wahrnehmen wie etwas hinter mir raschelte und kurz darauf stand er auch schon in Menschengestalt vor mir. „Warum bist du nicht mehr auf der Party", fragte er schließlich als er mich eingeholt hatte. „Mich hielt dort nichts mehr" antwortete ich wahrheitsgemäß. „Nicht einmal dein tolles Date mit Derek?". Das Abschätzige in seiner Stimme war nicht zu überhöhren. Ich blieb daraufhin vor ihm stehen und sah ihn an. „Dein von dir gedachtes ach so tolles Date, endete damit, dass wir uns von einander getrennt haben, da sogar er sehen konnte, dass der einzige Idiot mit dem ich wirklich zusammen sein wollte, nicht auftauchte! Dieser Idiot hat es ja nicht für nötig gehalten nach mir zu sehen und war lieber mit etwas anderem beschäftigt. Deshalb entschied ich nach Hause zu gehen!" In meiner Stimme war sowohl Wut als auch die pure Enttäuschung herauszuhören. Er sah mich aufeinmal völlig überrascht an und als es auch endlich bei ihm mal KLICK gemacht hatte, sagte er liebevoll „Vielleicht hat ja der Idiot sich nur mit etwas anderem beschäftigt, weil er es nicht ausgehalten hätte dich mit einem anderen Kerl zu sehen".
Er kam mir daraufhin gefährlich nah, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Es ähnelte der Situation als er mich vor meinem dämlichen Absturtz aufgefangen hatte. „Als du mit ihm auf dem Schulhof standest und ihn angelächelt hast und ihm für die Schulfeier zugesagt hattest, hat es mir fast das Herz zerrissen Freya." Jetzt sah ich ihn leicht irritiert an. 'Hatte er mir gerade wirklich endlich gestanden, dass er etwas für mich empfindet?' Mit leicht glasigen Augen sah ich ihn nun schließlich an. "Du weißt schon, dass ich das nur tat, da du nicht den Mut aufbringen konnest mich zu fragen? Ich habe so vielen Typen zuvor, in der Hoffnung, dass du endlich einen Schritt auf mich zu machen würdest, abgesagt. Ich meine immerhin, war ständig ich diejenige gewesen, die immer wieder kleine Annährungsversuche gestartet hat und du bist daraufhin jedes Mal ein paar Schritte zurück gegangen. Ich wusste nicht was ich davon halten soll. Du bist wahrscheinlich die Liebe meines Lebens Embry. Du bist es immer gewesen, aber du warst derjenige der mich abgewiesen hatte. Und du..." In diesem Moment unterbrach er meine Predigt indem er sich zu mir herunter beugte und mich küsste, was eine innere Gefühlexplosion in mir auslöste. Nach dem ersten Schockmoment erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Nacken. Der erste Kuss zwischen uns hätte schöner und leidenschaftlicher nicht sein können. Und da war sie endlich. Die Leidenschaft die zwischen mir und Derek nie aufkam. Als er mit seiner Zunge gegen meine Lippen stieß, öffnete ich meinen Mund leicht und umspielte seine Zunge mit meiner. Wir lösten uns irgendwann wieder voneinander, da ich langsam an starken Luftmangel leidete. Ich sah ihn daraufhin fragend an. „Was bedeutet das jetzt für uns? Was ist das zwischen uns?"
Auch er sah mich daraufhin leicht überfordert und überfragt an. Ich atmete tief durch, da er mir keine Antwort auf meine Frage gegeben hatte und ich ihm soeben mein Herz ausgeschüttet hatte.
Ich konnte schon wieder spüren wie sich meine Augen mit Tränen füllten, da er mich immer noch anschwieg. Ich drehte mich daraufhin aprupt von ihm weg. Embry bekam daraufhin endlich wieder ein Wort heraus „Freya... I-ch.. ich..." Immer noch von ihm abgewandt und mit brüchiger Stimme wisperte ich "Was? Entweder du empfindest was für mich oder nicht?" Nachdem er nach ein paar Sekunden immer noch nichts sagte rannte ich daraufhin weindend und aufgelöst von ihm weg und schrie noch in seine Richtung „Wenn dir was einfällt weißt du ja wo du mich findest.. aber vielleicht ist es dann endgültig zu spät" Meine Stimme klang mittlerweile zittrig und verunsichert.
Ich hörte noch wie er verzweifelt meinen Namen hinterher schrie bis ich so weit von ihm entfernt war, dass ich nur noch Stille wahrnehmen konnte. Kurz nachdem ich den Wald verlassen hatte, griff jemand nach meinem Handgelenk. Es war erneut Embry, welcher jetzt auch ziemlich niedergeschlagen und traurig aussah. „Freya warte bitte.. Ich weiß doch auch nicht was das zwischen uns ist. Ich meine.. ich habe zuvor noch nie so empfunden. Ich kann dir nicht sagen oder beschreiben wie ich mich fühle, aber ich weiß das ich keine Sekunde mehr ohne dich verbringen möchte. Wenn du nicht in meiner Nähe bist macht mich das wahnsinnig." Ich konnte nicht anders als ihn daraufhin leicht anzulächeln, was auch ihn zu einem leichten lächeln verleitete. Nun war ich diejenige die sich zu ihm nach oben streckte und ihn küsste. Der Kuss war um einiges kurzer als der Erste. Dafür aber intensiver und verlangender. Nachdem wir uns voneinander lösten, musste ich grinsen. „Du weißt schon das Paul uns beide umbringen wird wenn er das herausfindet, oder?" Auch er grinste mich daraufhin an und sagte in einem ironischen Ton „Mich wahrscheinlich schon. Dich wird er mit ziemlicher Sicherheit für immer irgendwo wegsperren." Wir verabschiedeten uns noch am Waldrand, da es für mich heute genug Drama gegeben hatte und ich keine Lust auf eine weitere Runde mit Paul hatte. Mir viel es schwer mich wieder von ihm zu trennen, jetzt wo alles erst zwischen uns beiden anfangen wird und ich hoffte so sehr das es ihm auch wirklich genau so ginge und er es wirklich ernst meinte. Alleine wenn ich schon an ihn denke kribbelte es in meinem gesamten Körper. Mein Herz macht jedes mal einen Satz wenn ich seinen Namen höre. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.
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Rivalisierende Rudel
FanficIch saß am Flughafen von Atlantis und wartete nur darauf bis ich endlich in den Flieger steigen konnte. Ich wollte weg von hier. Raus aus dieser Stadt, mit der ich mittlerweile nur noch traurige und schmerzhafte Erinnerungen verband. Ich kehrte endl...