Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich gut gelaunt auf. Mir ging es durch das Antibiotika schon viel besser. Da ich nicht in die Schule musste, hatte ich Sturmfrei, weshalb ich ersteinmal nach unten ging und eine Kleinigkeit Frühstückte.
Embrys Sicht:
Die ganze Nacht ging Freya mir nicht aus dem Kopf, was mich noch total wahnsinnig macht. Ich habe kaum ein Auge zu bekommen, weshalb ich jetzt total übermüdet in der Schule sitze und mich kaum wach halten kann. Jake hatte nur gegrinst und seinen Kopf geschüttelt, als er mich sah. Freya war bereits nach einem Tag das Thema Nummer 1 auf dem Schulhof. Jeder erzählte etwas anderes, was gestern vorgefallen war, aber alle erzählten, dass sie ihrem Mitschüler eine blutige Nase verpasst hatte. Auch Jake konnte sich nicht vorstellen, dass sie einfach nur so auf andere los ging. Das war so gar nicht ihre Art. Oder doch? Wer weiß, wie stark sie sich wirklich in den letzten 2 Jahren verändert hat? Nein.. das kann nicht sein. In der Pause beschlossen Jake und ich Kim aufzusuchen, da jeder sagte, dass sie direkt neben ihr saß und alles mitbekam. Wir konnten sie zum Glück noch abfangen, bevor sie zu Jared und Paul lief. Kim hat lange nichts dazu sagen wollen und schon gar nicht uns. Sie hielt sich zwar aus allen Streitereien zwischen uns heraus, war aber dennoch auf Jareds und somit auch auf Sams und Pauls Seite. Nach langem aufeinander einreden erzählte sie uns schließlich doch, dass der Junge Namens Daniel erst Freya und danach sie nicht in Ruhe ließ, woraufhin sie sich umdrehte, er ihre Hand packte, sie wortwörtlich anbaggerte und sie einfach küsste. Nachdem sie das erzählte fing mein ganzer Körper an zu zittern. Ich hätte in diesem Moment jeden am liebsten gegen die Wand geklatscht. Ich war mehr als auf 180. Auch Jakes Worte überhörte ich einfach und suchte den Pausenraum nach diesem Typen ab. Ich sah ihn schließlich in einer Gruppe von anderen Mitschülern, wie er gröhlte und lachte. Als ich schnurstracks auf ihn zu lief, konnte ich hören, wie er damit prahlte, Freya geküsst zu haben, was mich noch wütender machte. Ohne Vorwarnung packte ich ihn, warf ihn auf den Boden, setzte mich auf ihn drauf und verpasste ihm einen Schlag nach dem anderen. Nun waren alle Blicke der Schüler auf mich gerichtet. Jake und Quil versuchten mich mehrmals von ihm herunter zu ziehen, was ihnen allerdings nicht gelang. Erst als sich Jared und Paul miteinmischten, schafften sie es schließlich mich von ihm herunter zu ziehen. Der Typ sah nun mehr als demoliert aus und rührte sich keinen Zentimeter. Jake schrie mich an „Sag mal spinnst du?" Paul und Jared sahen sich nur irritiert über meinen plötzlichen Wutausbruch an. Ich riss mich aus deren Händen los und rannte raus in Richtung Wälder. Noch immer hatte sich mein Zittern nicht gelegt, weshalb ich wusste, dass ich eine Verwandlung nicht aufhalten kann und diese zulassen muss.
Daniel wurde zur Schulkrankenschwester und danach ins Krankenhaus gebracht. Ich bekam daraufhin einen 1-wöchigen Schulverweis. Kim machte sich große Vorwürfe, dass sie uns alles erzählt hatte, aber sie wollte nicht, dass über Freya lügen erzählt werden, da sie sie schließlich verteigt hatte. Kim wusste ja nicht, dass ich mich auf Freya geprägt habe und mich seither wenn es um sie geht nicht mehr unter Kontrolle habe, obwohl ich sonst eigentlich der zurückhaltendste und schüchternste von allen war. Aber wenn es um sie geht war plötzlich alles irgendwie anders.
Nachdem ich mit dem Frühstück fertig war, zog ich einen Pyjama an und hörte Musik. Am Mittag kam Paul nach Hause, welcher aber nach fünf Minuten schon wieder zu Sam verschwand. Eine halbe Stunde später klingelte es dann an der Türe. Ich rannte herunter und öffnete und sah Derek dort stehen. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich nur einen Pyjama trug und wurde sofort rot. Mir war es total peinlich, dass er mich in diesem Outfit sah. Er allerdings sah mich einmal von oben bis unten an und grinste. „Hey Freya, ich soll dir die Hausaufgaben vorbei bringen." „Ah okay, komm rein." Wir liefen schließlich in mein Zimmer und er zeigte mir was wir auf hatten. „Wenn du willst können wir die Hausarbeit auch zusammen erledigen?" 'Wenn er einen so mit seinen Hundeaugen ansieht, wie kann man da nur nein sagen?' Ich muss zugeben, dass er mir gefiel. Seine Art, sein Lächeln und seine Augen... Total in Gedanken versunken vergaß ich, dass er ja immer noch auf eine Antwort von mir wartete. „Ehm..., wenn du willst, klar wieso nicht." Er schmunzelte und holte seine Unterlagen aus seinem Rucksack. „Weißt du, dass mit Daniel tut mir echt leid. Er kann ein richtiges Arschloch sein. Ich will nur nicht, dass du deshalb auch so über mich denkst." „Keine sorge. Ich denke nicht schlecht von dir, aber wieso hängst du mit ihm ab?" „Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht so genau. Er ist eigentlich seit Kindheit mit bester Freund, aber in den letzten paar Jahren, hat er sich ziemlich stark verändert. Wie auch immer. Sollen wir mit Mathe anfangen?" Ich nickte ihm zu und so erledigten wir nach und nach alle Hausarbeiten. In der Zeit kamen wir uns immer näher, bis sein Arm meinen berührte. Bei jeder Berührung blieb mir kurze die Luft weg und immer wenn ich ihn ansah musste ich Lächeln. Ich weiß nicht was es ist, aber ich fühlte mich sehr wohl in Dereks Nähe und ich hoffte, dass es ihm genauso gehen würde. Als alles fertig war und er seine Sachen wieder einpackte und ich auf dem Boden nach seinen Stiften griff, bückte auch er sich und als ich mich wieder nach oben streckte, krachten unsere Köpfe ersteinmal zusammen. Wir brachen in schallendes gelächter aus. „Ist alles noch dran bei dir Derek? Es tut mir echt leid, ich bin einfach so tollpatschig. Also eigentlich sollte ich immer ein Schild tragen auf der 'Gefahrenzone'drauf steht." „Mach dir keinen Kopf, es ist nichts passiert. Aber das nächste mal nehm ich dann vielleicht meinen Motorradhelm mit zur Sicherheit." Seine Antwort zauberte mir ein Grinsen ins Gesicht. Als wir zur Haustüre liefen wand er sich nochmal zu mir und fragte „Also wenn du willst, können wir das morgen gerne wiederholen?" „Gerne", antwortete ich ihm mit einem Lächeln. „Gleiche Zeit, gleicher Ort?" zwinkerte er mir noch zu. Ich nickte zustimmend und als er davon fuhr, schloss ich die Türe und lehnte mich dagegen. Mein Herz raste ein wenig und ich hoffte wirklich das mehr daraus werden könnte. Gegen Abend öffnete ich mein Fenster um frische Luft vor dem Schlafen herein zu lassen. Ich machte mir eine Tüte Popcorn und legte einen Horrorfilm in den DVD-Player. Ich muss zugeben, dass ich desöfteren erschrak. Ich vertiefte mich immer in diese Filme und gerade als ich gespannt darauf wartete, dass die Frau, umgebracht wird, da sie alle immer neugierig den Geräuschen folgen müssen und dann auch noch immer dieses 'blöde' >Hallo ist da jemand< plappern müssen, war es klar, dass sie bald das zeitliche segnen würde. Gerade als der Killer hinter der Frau auftachte, nahm ich einen Schatten hinter mir durchs Fenster huschen wahr und erschrak fast zu Tode. Ich zuckte zusammen, raßte zum Tisch und Griff nach dem erstbesten Gegenstand, den ich finden konnte. „Ernsthaft Freya, du willst mich mit einer Flasche Klebstoff erschlagen?" sagte er belustigt. „Jake du Arsch, ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen... Mach das ja nie wieder! Und überhaupt was tust du hier?" „Ich wollte nur sehen wie es dir geht" Ich rollte mit meinen Augen und einem Grinsen und umarmte ihn. „Du solltest nicht hier sein. Wenn Paul das herausfindet ist der Teufel los." „Ach der ist doch eh noch bei Sam und wen interessierts.. Ich lass doch mein Lieblingsmädchen nicht alleine hier versauern. Also was hast du heut so getrieben?" „Ähm.. nicht viel ehrlich gesagt und wie war dein Tag so?" 'Sollte ich ihm das von mir und Derek erzählen? Ich war mir so unschlüssig. Und ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf eine Standpauke. Und eigentlich gibt es ja nicht groß was zu erzählen. Er kam vorbei und wir haben zusammen die Hausaufgaben gemacht...' „Moment, hat dir Paul nichts gesagt?" „Was gesagt Jake? Mein Tonfall wurde um einiges ernster. „Das Embry heute auf Daniel los gegangen ist..." „WAS? Wieso?" „Kim hat uns von eurem Vorfall erzählt und dann ist er total ausgerastet..." „Aber wieso sollte er deshalb auf ihn los gehen? Im Prinzip ist es nicht seine Sache und geht ihm nichts an... Geht es ihm gut?" Jacob schüttelte den Kopf und sah mich schief von der Seite an. „Er mag dich Freya, das sieht sogar ein Blinder." „Ach bitte, mach dich nicht lächerlich Jacob. Er hat mir vor zwei Jahren genau gesagt, was er von mir oder uns hält. Und selbst wenn er mich urplötzlich mag ist das seine Sache. Ich habe mir geschworen neu anzufangen, als ich wieder zurück kam" „Und deshalb erkundigst du dich auch ob es ihm gut geht, weil er dir völlig egal ist?" fiel er mir ins Wort. „Ähm.. also ich.. wenn ich noch so an ihm hängen würde, hätte ich bestimmt niemand neuen kennen gelernt." 'Ich wusste das die Hälfte gelogen war. Natürlich ging mir Embry nicht völlig aus dem Kopf. Er hat einfach eine Art an sich die.... Er schafft es einfach immer wieder mir unter die Haut zu fahren. Aber Derek ist toll. Er ist von Anfang an nett zu mir gewesen. Ich war es mir schuldig herauszufinden ob es zwischen uns etwas werden könnte und ich sollte ihm auf jeden Fall die Chance dazu geben.'Jetzt sah er mich ziemlich erstaunt und geschockt an. „Wie? Wer?.." „Ich bin erstaunt. Jacob Black fehlen tatsächlich mal die Worte." „Also raus mit der Sprache Freya. Wer hat es denn geschafft und abgesehen von Embry verdient dein Herz zu erobern?" Sein Sarkasmus war kaum zu überhören. Ich rollte meine Augen und antwortete „Wenn etwas ernstes daraus wird erfährst du es schon noch." Die Antwort schien ihm zwar nicht zu gefallen, aber er belies es dabei. Als wir unten die Türe zufallen hörten, verabschiedeten wir uns schnell voneinander und er huschte so schnell wie er gekommen war aus meinem Fenster. Ich fiel ins Bett und dachte die ganze Nacht an Derek, aber auch an das was Jake über Embry gesagt hatte. Selbst in meinen Gedanken war ich hin- und hergerissen.
Embrys Sicht:
Als ich verwandelt durch die Wälder rannte spürte ich, wie meine Wut langsam immer weniger wurde.
Zu Hause angekommen, teilte mir meine Mutter mit, dass ich eine Woche von Unterricht ausgeschlossen bin, worauf sie alles andere als erfreut war. Ich beschloss bis Jake und die anderen Schulschluss hatten auf sie in Jakes Garage zu warten. Ich dachte in der Zwischenzeit an den Vorfall mit Daniel und auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte hatte ich wegen niemand sonst zuvor so meine Kontrolle verloren. Als ich wieder daran dachte und mir vorstellte, wie er sie ohne Einverständnis einfach küsste fing mein Körper an zu zittern und die Wut stieg erneut in mir hoch. Wenn eins sicher war, dann das ich Freya Johnson komplett verfallen war und ich mich wirklich in sie verliebt hatte. Als die Türe von Jake und Quil aufgerissen wurde, wurde ich aus meine Gedanken gerissen. Sie sahen mich beide mit einem strafenden Blick an. Quil sagte als erster etwas. „Du weißt schon, dass das heute in der Schule totaler Bockmist war, oder?" Nun fiel Jake ihm ins Wort. „Bockmist ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Du weißt schon, dass du ihn hättest lebensgefährlich verletzen können mit deiner Aktion?" Ich sah zu Boden, da ich wusste das sie recht hatten. „Ich weiß.. aber ich war einfach so rasend, ich meine wie hättet ihr wohl reagiert?" Jetzt sahen sie mich verständnisvoll an sagten synchron „Wahrscheinlich genauso..." Jake sprach trotzdem noch eine zeitlang mit mir, dass ich mich besser unter Kontrolle haben müsse, auch wenn es um sie geht. Er wusste, dass ich niemals ihr gegenüber die Beherrschung verlieren würde, aber wenn es um sie geht durchaus.
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Rivalisierende Rudel
FanfictionIch saß am Flughafen von Atlantis und wartete nur darauf bis ich endlich in den Flieger steigen konnte. Ich wollte weg von hier. Raus aus dieser Stadt, mit der ich mittlerweile nur noch traurige und schmerzhafte Erinnerungen verband. Ich kehrte endl...