Herzschmerz

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Embrys Sicht:

Wie konnte ich das nur so vermasseln? Ich habe mir die letzten Tage immer wieder überlegt gehabt, wie ich ihr das alles am besten erklären soll und in meinen Gedanken, hatte sich das nicht annähernd so unverständlich und bescheuert angehört gehabt. Ich habe die unpassendsten Worte gewählt die man überhaupt nur sagen konnte... Das schlimmste für mich war aber, als sie so aufgelöst und mit Tränen in ihren Augen vor mir stand und ich ihre Hand nehmen wollte um sie zu trösten. Ich wollte ihr in diesem Moment nur noch nahe sein und als sie einfach einen Schritt zurück wich und ihre Hand nach hinten riss und mir dann noch sagte ich solle sie nicht anfassen hat jede Faser meines Körpers angefangen zu schmerzen. Dieser Schmerz breitete sich aus wie ein Lauffeuer. Ihre Augen als sie das sagte strahlten, soviel Enttäuschung, Hass und Verletzlichkeit aus, wie ich sie zuvor noch nie gesehen hatte. Ich hatte sie wirklich verloren... und diesmal wahrscheinlich für immer..

Während ich die Straße entlang rannte breitete sich in mir ein enormer Schmerz aus. Bei jedem Schritt den ich machte, fühlte es sich an, als ob mein Herz immer mehr auseinanderbrechen würde. Meine Lungen fingen an zu brennen, da ich ohne Pause einfach weiter lief. 'Wie konnte er mir das antun und mir die ganze Zeit etwas vormachen? Ich dachte wirklich er hätte sich in mich verliebt, sowie ich es bei ihm auch tat. Ich fühlte mich verraten, verlassen und allein...' Bei Pauls Haus angekommen schnappte ich mir schnell zwei Sporttaschen, welche ich mit den nötigsten Sachen von mir befüllte. Ich wollte einfach nur noch raus und weg von hier. Ich wollte keinen einzigen von ihnen vorerst wieder sehen. Ich war sauer auf sie alle.. Alle wussten darüber Bescheid, aber keiner hatte den Anstand mir zu sagen, dass das alles zwischen mir und Embry nicht echt, sondern nur fake war. Während ich vollgepackt die Treppe hinunter lief, überlegte ich eine Weile wohin ich überhaupt gehen könne. Mir fiel nur eine Person ein, bei der ich jetzt unterkommen konnte, ohne dass die anderen mich finden würden.

>Ring< >Ring< >Ring<

„Hallo?" murmelte Derek verschlafen ins Handy. „He-y Derek..." kam es von mir. „Freya? Ist was passiert?" fragte dieser jetzt aufgeschreckt nach. „Es... es war alles nur eine Lüge" fing ich an zu erzählen und weinte bitterlich ins Handy. „Ist es okay, wenn ich eine Zeit bei dir wohne?" schluchzte ich. „Natürlich. Soll ich dich irgendwo abholen?" fragte er besorgt. „Nein schon gut. Es reicht wenn du mir deine Adresse schickst." Keine Minute später hatte er mir sie auch schon geschickt und ich stellte fest, dass er zum Glück genau am anderen Ende vom Reservat wohnte. Der Weg war länger als ich dachte, aber der Fußmarsch tat auch gut. Ich wollte meinen Kopf wieder frei bekommen, was mir leider nicht wirklich gut gelang. Eine dreiviertel Stunde später, kam ich dann ziemlich erschöpft und zittrig bei ihm an. Er öffnete sofort die Türe, als er mich herlaufen sah. Ich ließ die zwei Sporttaschen auf den Boden fallen, kurz bevor er mich umarmte. Kaum lag ich in seinen Armen fing ich wieder an bitterlich zu weinen. Er sagte nichts und hielt mich einfach nur fest. Wir standen eine ganze Weile einfach nur so da. Bis ich mich irgendwann wieder einigermaßen beruhigt hatte. Als ich mich ein Stück von ihm löste, nahm er meinen Kopf zwischen seine Hände, blickte mir direkt in die Augen und wischte mit seinen Daumen die Tränen weg. „Gehen wir erst einmal rein, du solltest dich ein wenig hinlegen", sagte er beruhigend zu mir. Ich sagte kein Ton und nickte nur leicht.

Er nahm meine Taschen und lief mit mir in sein Zimmer. „Du kannst im Bett schlafen. Ich schlaf auf den Boden", sagte er bestimmend. „Danke Derek. Du weißt gar nicht wie dankbar ich dir bin." „Nicht dafür Freya", sagte er leicht lächelnd. Da er mich bereits ein wenig kannte, wusste er, dass es besser ist vorerst nicht nachzufragen, was vorgefallen war. Ich nahm mir schließlich ein paar Sachen aus der Tasche, ging ins Badezimmer, welches hinten links am Flur lag und schminkte meine bereits verlaufene Mascara ab. Als ich, nachdem ich mich umgezogen hatte und mir die Zähne geputzt hatte vor die Badezimmertüre trat, stand da plötzlich Dereks älterer Bruder vor mir und grinste mich an.

Peinlich berührt und ohne ein Wort zu sagen huschte ich an ihm vorbei zurück in Dereks Zimmer

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Peinlich berührt und ohne ein Wort zu sagen huschte ich an ihm vorbei zurück in Dereks Zimmer. 'Okay das war jetzt vielleicht ein bisschen unhöflich, aber so verheult wie ich aussah und müde wie ich war, hatte ich jetzt wirklich keine Lust auf Smalltalk.' Derek sah mich leicht verwundert an, da man mir ansehen konnte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Lass mich raten... Jason!" Jetzt blickte ich ihn überrascht an. „Woher weißt du..?" Er schüttelte mit seinem Kopf und sah zu Boden. „Er hat immer so eine Wirkung auf Mädchen." 'Okay zugegeben, er sah wirklich nicht schlecht aus, dass wars aber auch schon. Ich hatte im Augenblick mehr als genug Probleme mit Männern und brauche bestimmt nicht noch mehr. Zumal mein Herz eh nur für einen schlug.' Wir beließen es bei dem Thema und gingen beide zu Bett. Ich wälzte mich eine Ewigkeit hin und her, da mir einfach viel zu viel durch den Kopf ging. Derek schlief nach kürzester Zeit ein, weshalb er meine innerliche Unruhe nicht mitbekam.

Jake, Quil, Leah und Seth sahen sich alle ratlos an, wie Embry sich immer noch kein Stück rührte.. Auch nach knapp zwei Stunden starrte er immer noch fassungslos auf seine Hände. Sie waren bereits verzweifelt, da sie Embry zuvor noch nie so erlebt hatten. Ihnen war klar, wenn das so weiter geht, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit daran zerbrechen.

Paul bereute seine Worte zutiefst. Er wusste selber nicht was ihn geritten hatte Embry und vor allem Freya so etwas anzutun. Er wollte Freya eigentlich nur beschützen verletzt zu werden, und war Blind vor Wut. Er war zwar sauer auf Embry weil auch er Sams Rudel verlassen hatte, weshalb er die Beziehung zwischen den beiden auch nicht akzeptieren wollte, aber eigentlich kam er mit Embry immer ziemlich gut aus. Schließlich war er derjenige der alles kaputt gemacht hatte. Er hatte sie verletzt, nicht Embry.

Er wusste selbst, dass er oft schnell außer Kontrolle gerät und sein Temperament nicht zügeln kann, aber dass er zu etwas im Stande war, konnte er selbst kaum fassen. Stillschweigend saß er mit Sam, Emily, Jared und Kim da und dachte über den riesen Fehler nach, den er gerade begangen hatte, währenddessen Sam und auch Jared ihm irgendetwas predigten. Ihm war klar, dass er dies alles irgendwie wieder gerade biegen muss. Sich sowohl bei Freya, als auch bei Embry entschuldigten muss. Er kannte Freya aber und ihm wurde immer mehr und mehr bewusst, dass es schwieriger werden könnte als gedacht. Wenn man sie einmal richtig verletzte, war es schwer, dass sie dieser Person überhaupt jemals wieder verzeihen, geschweige denn vertrauen oder glauben würde. Paul sprang plötzlich auf und bewegte sich ein paar Schritte in Richtung Tür. „Wo willst du jetzt hin?" fragte Sam ernst nach. „Ich muss zu Freya und mich bei ihr entschuldigen.. und auch bei Embry sollte ich mich entschuldigen.. ich muss das alles wieder in Ordnung bringen... Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, okay.. Jetzt lasst es mich wenigstens versuchen alles wieder gerade biegen."

Paul machte sich schließlich auf den Weg nach Hause und stürmte ins Haus und schrie immer wieder meinen Namen. Er rannte nach oben und sah einen ausgeräumten Kleiderschrank und fand ein unbenutztes Bett vor. Jetzt machte er sich noch größere Vorwürfe und vor allem riesen Sorgen, da es mitten in der Nacht war und er nicht wusste, wo ich stecke. Er rief immer und immer wieder bei mir auf dem Handy an und schrieb mir unentwegt Nachrichten, währenddessen er das Gebiet nach mir absuchte. Als die Morgendämmerung anfing, lief er panisch zurück zu Sam und Emily und riss die Tür auf. Jared und Kim schreckten sofort nach oben, welche bis eben noch ruhig auf dem Sofa schliefen. „Alter was ist passiert? Du siehst aus, als hättest du kein Auge zugemacht?" Ohne auf seine Frage einzugehen fragte er hastig „Hat sich Freya bei einem von euch gemeldet?" Kim und Jared sahen sich besorgt an und schüttelten den Kopf. „Was ist das für ein Lärm?" kam es jetzt müde von Sam. „Freya ist weg...!" „Wie Freya ist weg?" „Na weg! Sie war nicht zu Hause und ich hab das ganze Gebiet vergeblich nach ihr abgesucht. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt."

Sam sah gefasst zu Jared, welcher ihm zunickte. Sofort sprang er auf, gab Kim einen Kuss auf die Stirn und zu dritt machen sie sich weiter auf die Suche nach mir.

Rivalisierende RudelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt