Kapitel 5 (Band 6)

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Luna:

In meinem schönsten und auffälligsten Kleid wartete ich auf Harry, der mich für diesen Abend als seine Begleitung eingeladen hatte. Natürlich machte ich mir keine Hoffungen, da er ja ganz ohne Zweifel in Ginny verliebt war. Und so musste ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich in ihm falsche Hoffnungen erwecken könnte.

Schließlich hatte ich ja... Malfoy. Mehr oder weniger.
Ich wusste nicht, ob ich auf ihn stand. Aber er war faszinierend. Aber... war ich deshalb gleich in ihn verliebt?

"Bereit?", wollte Harry wissen. Komische Frage. Ich wartete hier schon seit fünf Minuten auf ihn und dann fragte er mich, ob ich fertig war. Jungs und Logik.

Dennoch nickte freundlich und wir gingen los zu Slughorns Party.

Die Party war lustig. Es wurde getanzt, Slughorn redete wie ein Wasserfall und jeder versuchte darum, vor ihm zu fliehen.

Ich erzählte gerade einem anderen Mädchen etwas über Schlickschlupfe und Nargel, da Harry mich längst allein gelassen hatte, als plötzlich Filch hereinstürmte. "Der hier lungerte im dritten Stock herum", schnarrte der Hausmeister. Ich runzelte die Stirn. Was hatte Malfoy dort schon wieder verloren? Wartete dort die nächste Falle auf Dumbledore?

Ja, ich wusste, dass Draco Malfoy versuchte, Dumbledore umzubringen. Ich hatte keine Ahnung, warum, ich wusste nur, dass er es nicht wollte und es ihn quälte, aber er es dennoch weiter versuchte. Mehr oder weniger versuchte. Bisher waren alle Anschläge halbherzig gewesen... Und schwach... So auch diese Kette, die stattdessen Katie Bell erwischt hatte...

"Ja, ist ja gut, ich wollte mich auf die Party schleichen!", fauchte der Slytherin den Hausmeister an und riss sich los. "Nehmen sie ihre dreckigen Hände von mir!"

Wieder legte sich meine Stirn in Falten. Als ob! Er wollte bestimmt nicht zu der Feier. Slughorn winkte ab und ließ Malfoy Malfoy sein. Die Party ging weiter. MIT dem blonden Slytherin. Ich drängelte mich durch die Tanzenden hindurch zu dem ihm durch.

"Was wolltest du wirklich dort?", sprach ich ihn von hinten an und er wirbelte erschrocken herum. "Ich wollte mich auf die Party schleichen, hab ich doch schon gesagt!", zischte er. "Und jetzt zieh Leine, Loony!" Ich musterte ihn genauer.

"Du lügst!", stellte ich nüchtern fest. Sein Blick verfinsterte sich. Also beschloss ich, das Thema zu wechseln.

"Willst du tanzen?"

"Tanzen?"

"Ja!"

"Mit dir?"

"Ja"

Er zog eine Augenbraue hoch.

"Eher nicht!", rümpfte er die Nase und schaute mich abfällig an. Ich zuckte mit den Schultern. Selbst schuld!

"Hey, Luna, ich hab dich schon gesucht! Wollen wir tanzen?" Lächelnd drehte ich mich zu Harry um. "Gerne!"

"Moment, ist ER dein Begleiter?!"Malfoy klang geschockt, geradezu entsetzt. Ich wirbelte wieder zu ihm herum. "Ja, Harry hat mich gefragt!", erklärte ich mit einer gewissen Genugtuung. Der Malfoy schluckte schwer, dann blitzten seine Augen zornig auf. "Von wegen, ihr seid nicht zusammen!", lachte er abfällig. "Na dann, viel Spaß noch mit Potti!"

Und mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ließ uns stehen. Harry und ich tanzten noch zu einem Lied, dann musste er ganz plötzlich weg. Also stand ich allein da. Ich tanzte noch ein wenig mit mir selbst, dann verließ ich die Feier auch schon.

Luna und Draco - Zufall... oder doch eher Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt