Kapitel 8.4 (Band 7.1)

1.4K 48 5
                                    

Luna:

"Dobby?!", stieß Harry überrascht aus, als ein kleiner Hauself plötzlich im Verließ erschien. "Harry Potter, Sir, ich..." "Was tust du hier?! Und wie kommst du hier rein!", unterbrach Ron ihn. "Dobby ist ein Hauself", erklärte der Kleine und er war mir jetzt schon sympathisch. Mit seinen Kulleraugen und den Fledermausohren war er richtig niedlich!

"Dobby ist hier, um Sie zu retten! Dobby will Harry Potters Leben retten!"

"Okay Dobby... Also kannst du Luna und Mister Ollivander hier wegbringen?" "Natürlich!", erklärte der Elf. Ich reichte ihm lächelnd meine Hand. "Wann immer Sie soweit sind" Der Elf schaute mich überrascht und glücklich an, dann nahm er auch die Hand des Zauberstabmachers, der sein Glück wohl noch nicht richtig fassen konnte.

Und schließlich verschwanden wir und ich ließ endlich, endlich... Dieses kalte, dunkle Loch hinter mir. Die Schmerzen und die Finsternis hatten ein Ende.

Harry:

Ron und ich schlichen nach oben, genau wie Malfoy es gesagt hatte. Auf dem Weg wirbelten die Gedanken durch meinen Kopf. Vor allem das Bild, wie Luna den Malfoy sanft küsste, drängte sich immer wieder in den Vordergrund. Ich konnte einfach nicht fassen, dass sie sich tatsächlich in diesen arroganten, fiesen Feigling verliebt hatte, der mir das Leben in Hogwarts so zur Hölle gemacht hatte. Oder es zumindest versucht hatte... Andererseits musste ich einräumen, dass er sich eben ganz anders offenbart hatte, als ICH ihn kannte. Und ich sollte wohl, wenn auch äußerst widerwillig, das "Feigling" in meiner ebigen Beschreibung streichen. Und auch, wenn ich es mir absolut nicht vorstellen konnte, und es völlig absurd war, völlig... irrational... So schien es doch so, als wären Lunas Gefühle nicht einseitig. Er liebte sie auch. Oder mochte sie zumindest sehr.

Die Veblüffung war mir vermutlich anzusehen gewesen, als ich gehört hatte, worum der Malfoy mich BAT. Ja genau, BAT.

Ich wusste... Ein Malfoy bittet niemals um etwas.

Und doch hatte er mich gebeten, fast schon angefleht:

"Potter. Das einzige, worum ich dich bitte, ist... Dass du auf Luna acht gibst. Bitte, pass auf sie auf. Beschütze sie. Mehr verlange ich nicht. Nur diese eine Sache... Ich... könnte es nicht ertragen, würde ihr etwas zustoßen."

Bei dieser Wortwahl und dann noch in einem flehenden, fast schon verzweifelten Tonfall... Konnte man doch gar nicht nein sagen, oder? Abgesehen davon, dass dies eh in meinem Interesse gewesen wäre, dass Luna nichts geschah...

Auch dass Malfoy nicht verraten hatte, dass ich ich war, als er mich identifizieren sollte, bewies seine guten Absichten. Er hatte gewusst, dass ich es war, der hinter diesem aufgedunsenen Ding von Gesicht steckte, doch er hatte nur gemeint, er wäre sich nicht sicher. Er stand vielleicht nicht komplett auf unserer Seite wegen seiner Familie, aber auch nicht auf der der Todesser...

Wir gingen in den riesigen Raum, in dem auf einem breiten, grünbezogenen Bett unsere Zauberstäbe lagen. War das Malfoys Zimmer? Wenn ja, war es tatsächlich um einiges größer als ich je gedacht hatte.

Andererseits hatte er sich ja auch immer über den Fuchsbau und Ron lustig gemacht. Da war es naheliegend, dass sein Zimmer so groß war, wie das gesamte Haus der Dursleys.

Wir schlichen wieder zurück und folgten nur den Anweisungen des blonden Todessers, da Hermines Schreie, an denen man sich auch hätte orientieren können, bereits verstummt waren. Und dann stürmten wir den Saal.

Ron schleuderte einen Stupor auf Bellatrix Lestrange, ich einen auf einen Greifer. Meiner traf, Rons ging daneben. Bellatrix stieß ein hohes, gackerndes Lachen aus. Im Würgegriff, ein Messer an der Kehle, hielt sie Hermine. Oje, so war das aber nicht geplant. "Gut gemacht, Draco!" Entsetzt drehte ich mich zu dem Slytherin, der mit seinem Vater und seiner Mutter in der Ecke des Saals stand und hämisch grinste. "Ich sagte ja, Bellatrix, dass diese beiden Gryffindor-Idioten sofort losstürmen, wenn ich ihnen den vermeintlich Guten vorspiele und ihnen einen nahezu wasserdichten Plan vorschlage."

Luna und Draco - Zufall... oder doch eher Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt