Dance With Me » Stray Kids

Kapitel 8

Nachdem ich notdürftig alles aus meiner großen Reisentasche gegriffen habe, um mich frisch zu machen und auch noch einmal zu duschen, tapse ich in einer schwarzen Leggings und einem ebenfalls schwarzen Shirt nach unten, wo die anderen versammelt am Esszimmertisch sitzen und irgendetwas diskutieren.

"Hey, Haruka", sagt Jeongin, als er mich sieht und lächelt. Seine Zahnspange scheint mich förmlich mit anzulächeln, was ihn einfach nur noch süßer und noch hübscher macht.

"Hey", begrüße ich ihn und die Runde.

"Hast du dich entschieden, wo du schlafen willst?", fragt Felix und aus den Augenwinkeln bemerke ich, wie Hyunjin sich über die Lippen leckt, was ihm allerdings sofort einen Tritt unter dem Tisch von Chan einfängt.

"Ich glaube schon...", murmle ich. Eigentlich hatte ich vor, zu Jeongin zu gehen, aber... Vielleicht ist er damit ein wenig überfordert. Er wirkt noch so jung und hat schon genügend Stress, genügend zutun. Da muss nicht auch noch ein wildfremdes Mädchen in seinem Zimmer schlafen.

Da waren es nur noch 8. Ich kenne Seungmin noch so gut wie gar nicht, ebenso wie Woojin, Minho und Changbin.

Bei Hyunjin hätte ich ehrlich gesagt bedenken, dass seine Hände nachts irgendwo bei mir landen. Nicht, dass ich ihn nicht mag, aber das will ich nicht riskieren. Also scheidet auch er aus.

Nun gibt es nur noch Felix, Jisung und Chan. Nach längerem Überlegen, wäre es vielleicht ratsam, bei Chan zu schlafen. Schließlich ist er der Leader und vermutlich auch der Vernünftigste. Ja, die Entscheidung wäre definitiv-

"Ich denke, ich schlafe bei Felix."

... Klug? Verdammt! Was habe ich gerade getan?? Ich verwette meine Haare darauf, dass das meine Hormone waren. Oder irgendein weiblicher Instinkt. Was versuche ich hier eigentlich, mich selbst zu analysieren. Wahrscheinlich habe ich das getan, weil er sexy ist, das ist nunmal die Wahrheit.

"Wirklich?" Der Blonde sieht auf und lächelt mich an, dabei funkeln freudig seine Augen, wie immer. Sein Lächeln erreicht jedes Mal auch seine Augen.

"J-Ja", sage ich und lächle verlegen. Ich weiß, dass ich jetzt keinen Rückzieher mehr machen kann. Und das will ich auch gar nicht, ehrlich gesagt. Jisung sieht ein wenig überrascht aus, Hyunjin stiert auf sein Glas Wasser.

"Na dann, lass uns mal hochgehen", sagt Felix und steht auf, dann nimmt er meine andere Tasche, die noch immer im Flur steht und wir gehen die Treppe hoch. Ich sehe, wie schwer ihm das schleppen fällt. Kein Wunder, schließlich sind in dieser Tasche all meine Bücher.

"Komm, ich helfe dir", sage ich und schlängle mich an ihm vorbei. Wir drehen die Tasche seitlich und jeder nimmt einen Henkel. Bei diesem Manöver berühren sich kurz unsere Hände, was fast wie ein Stromschlag ist. Ich zucke aber nicht zurück.

"Der Ring ist schön", sage ich und nicke in Richtung des silbernen Rings, den er um seinen Finger trägt, einfach, damit keine Stille zwischen uns entsteht.

"Ich erkläre dir irgendwann mal, welche Geschichte er hat."

Ich nicke und wir gehen die letzte Treppenstufe hoch, dann ächzen wir noch ein wenig über den Flur, bis wir die letzte Tür im Flur erreicht haben. Felix stößt diese auf und gemeinsam werfen wir meine Tasche mitten in den Raum. Felix schaltet das Licht an. Zum Vorschein kommt ein schlichter Raum, weiße Wände, hellbraunes Laminat. An der Wand hängen ein paar Fotos in weißen Bilderrahmen, im Zimmer steht eine ebenfalls weiße Kommode, auf der ein paar Bücher, Hefte und Ordner liegen. Ein großes Himmelbett steht in der Ecke, ebenfalls weiß, doch mit schwarzen, fast durchsichtigen Laken. Der Bettbezug ist ebenfalls schwarz. Neben uns an der Wand steht ein großer Schrank, mit Spiegel.

"Es sieht schön aus", sage ich zu Felix, der sich daraufhin auch sofort bedankt. Ich hole meine andere Tasche und werfe sie dann zu der anderen.

"Willst du so schlafen?", fragt Felix und beäugt skeptisch mein Outfit.

"Wieso? Nicht stylisch genug für ein Idol?", frage ich und setze einen gespielt beleidigten Ton auf.

"Nein, nein", lacht er. "Das ist es nicht. Chan macht nur nie die Heizung über Nacht aus, überwiegend mögen es die meisten, wenn es etwas wärmer hier ist. Deswegen... Wäre es in dieser langen Hose, glaube ich, sehr unangenehm." Er lächelt unbeholfen. Ich grummle etwas von Heizkosten vor mich hin und wühle dann in meiner Tasche nach einer kurzen Sporthose. Dann ziehe ich mich um und wir gehen direkt ins Bett.