Dance With Me » Stray Kids

Kapitel 19

Am Abend gehe ich noch in Seoul shoppen. Die Jungs und ich waren uns einig, dass es besser ist, wenn wir getrennt das Haus verlassen, um mich nicht in das Blickfeld der Fans hineinzuziehen.

Nun laufe ich durch die grell erleuchteten Straßen der Megametropole und reiße den Kopf immer wieder nach links und rechts, so fasziniert bin ich. Einige Läden erkenne ich wieder, andere sind mir völlig neu.

In einem Laden, der von außen aussah wie der koreanische dm, kaufe ich mir Make-Up, das extra für prozellanfarbende Haut geeignet ist. So ein Make-Up scheint es hier im Überfluss zu geben, in Deutschland müsste ich ziemlich lange suchen, um so etwas zu finden.

Ich kaufe mir außerdem ein englischsprachiges Buch, Me Before You. Ich habe die deutsche Version davon, Ein ganzes halbes Jahr zuhause herumliegen und lese dann hier eben die englische Version.

Ich habe um diese Uhrzeit eigentlich keine Lust mehr, groß Klamotten kaufen zu gehen und vertage dieses Vorhaben auf das nächste mal, wenn die Jungs wieder den ganzen Tag nicht da sind und ich mich zu Tode langweile.

Mit meinen neuen Schätzen (ich habe gleich mehrere Packungen des Make-Ups gekauft) kehre ich ins Dorm der Jungs zurück und verstaue sie in meiner Tasche, die Tüten werfe ich weg. Auf dem Weg von oben zum Mülleimer werde ich von Maknae Jeongin begleitet, der mir Löcher zu meiner Meinung über Seoul in den Bauch fragt.

"Wo warst du denn alles?", fragt er neugierig. Dabei funkeln seine rehbraunen Augen auf. Ein Anblick zum Verlieben.

"Keine Ahnung. Ich habe einfach an jeder Kreuzung spontan entschieden, wohin ich gehe." Und habe nur dank Maps wieder zurückgefunden , füge ich in Gedanken hinzu.

"Klingt gut. Willst du vielleicht bald mit mir mal shoppen?", fragt Jeongin mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Er sieht einfach immer so verboten niedlich aus, man könnte ihn immerzu knuddeln.

"Davor gehe ich mit ihr shoppen", ruft Hyunjin aus dem Wohnzimmer. "Und zwar Dessous", flüstert er Woojin zu, der neben ihm sitzt. Dieser grinst nur und stiert in die Luft.

"Vergiss es", beende ich die Vorstellungen der beiden.

"Außerdem haben wir das doch besprochen", fährt ihnen nun auch Leader Chan in die Parade, der gerade die Treppe hinunterkommt.

"Spielverderber", murrt Hyunjin.

Jeongin unterbreitet einen Vorschlag. "Wir könnten sie als einen von uns verkleiden."

"Hast du Ohrlöcher?"

Ich nicke.

"Weiße Zähne auch."

Ich lache Woojin extra breit an.

"Könnte vielleicht klappen."

"Nein, nein, nein", unterbricht Chan. "Selbst wenn, das wird erst mit Herrn Park geklärt. Und wir haben ihn gerade noch so überreden können, dass Haruka hier bleibt. Wir können nicht noch mehr fordern."

Alle nicken zustimmend.

"Und jetzt ab ins Bett. Morgen wird ein harter Tag."

30 Minuten später ist es ruhig im ganzen Dorm. Der letzte hat das Badezimmer verlassen und das Licht dort wurde gelöscht. Auch ich tapse nun nach oben, hatte mir noch ein Wasser geholt.

Felix liegt bereits im Bett, ich kuschle mich zu ihm. Mittlerweile sind wir aneinander gewöhnt und halten keinen kilometerlangen Abstand mehr zueinander.

Wie die letzten Tage auch, legt der Australier einen Arm um mich. Sein Atem kitzelt im Nacken, seine Brust hebt und senkt sich beim Atmen, dabei berührt er meinen Rücken.

"Nacht", sage ich leise.

"Nacht, Süße."

Sein "Süße" und wie er es betont hat, hallt noch lange in meinem Kopf wieder, bevor ich mit einem Lächeln auf den Lippen einschlafe.