Kapitel 9

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Felix hatte Recht. Es ist wirklich warm hier. Seit gefühlt einer Stunde wälze ich mich schon hin und her, während der Blonde schon seelenruhig schläft.

Da fällt mir ein, dass Jinyoung mich eigentlich auch noch anrufen wollte. Er sagte, wir wollen heute Abend telefonieren. Hat Hyuk ihm meine Nummer nicht gegeben? Doch, sicher hat er das. Man sagt, gutes Personal ist schwer zu finden, aber bei der Zuverlässigkeit, die Hyuk ausstrahlt, muss Jinyoung ihn vermutlich aus einer Höhle im Himalaya gefischt haben. Ich denke viel eher, dass Jinyoung es vergessen hat. Oder zu beschäftigt ist.

Also beschäftige ich mich weiter damit, mich umher zu wälzen. Irgendwann höre ich auf, das Gesicht Felix zugewandt. Sein Mund ist leicht geöffnet, sogar im Dunkeln funkeln seine pinken Lippen. Seine blonden Haare fallen ihm wirr ins Gesicht und er sieht so einfach nur niedlich aus. Plötzlich schlägt er die Augen auf.

„Yah, erschreck' mich doch nicht so!", fluche ich leise. Daraufhin kichert Felix nur.

„Ich habe dich erschreckt?" Er grinst mich an, aber ich merke, dass er sich das Lachen verkneifen muss. „Ich kann dich auch... nervös machen", haucht er.

Zu meinem großen Glück klingelt in dem Moment mein Telefon. Ich schnelle zum Nachtschrank und drücke auf den grünen Hörer.

„Ja?~"

„Eh, Hey, Haruka, hier ist Onkel Jinyoung", höre ich eine leise Stimme am Ende der Leitung. Sofort fange ich mich.

„Oh, hallo, Jinyoung... Ich habe gar nicht mehr mit deinem Anruf gerechnet." Ich setze mich auf und sehe hinaus auf Seoul. Es muss ungefähr drei Uhr nachts sein, doch die Stadt lebt. Wie ein Raubtier, das nachtaktiv ist.

„Ich weiß, ist ein wenig später geworden, tut mir leid. Wie ist es bei den Jungs? Sind sie alle nett zu dir?"

„Ja, sind sie. Hier ist alles gut soweit. Was ist mit morgen? Steht da was an?"

„Die Jungs sollen zu einer Fernsehsendung, also bist du den Vormittag über allein im Dorm. Gegen Nachmittag kommen sie dann wieder."

„Okay. Und was ist mit dir? Wie läuft es in China?"

„Annehmbar. Die Sponsoren drohen, die Gelder für einen meiner Artists zu streichen, weil sie letztens eine Leggings von einer anderen Firma getragen hat, obwohl sie eigentlich...-"

„...eine der Sponsoren tragen sollte. Oh man."

„Ja, ,Oh man' trifft es ganz gut. Wie gesagt, ich bin in ungefähr vier Tagen zurück, wenn sich das hier nicht noch in die Länge zieht. Dann gehen wir beiden mal einen Kaffee trinken und reden mal ganz normal, ja?"

„In Ordnung."

„Gute Nacht, Kleines."

„Gute Nacht."

Dance With Me » Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt