Kapitel 14 - Eledra

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Niemand, auch du nicht, wird meine Pläne durchkreuzen.

Es war eine helle, wütende Stimme, die eindeutig einer Frau gehörte. Die Stimme bereitete mir scheußliche Kopfschmerzen.

Wer seid Ihr? Diese eine Frage schien mich all meine Willenskraft zu kosten.

Das hat dich nicht zu interessieren, Sterblicher!, fuhr mich die Stimme aufgebracht an. Langsam setzten sich meine Gedanken in Bewegung, bis es in meinem Kopf förmlich brummte. Es war ihr Plan gewesen. Dies musste Eledra sein, die Göttin, die hinter der Ausrottung der Drachen stand!

Warum habt Ihr das getan? Heiße, unbändige Wut stieg in mir hoch und drohte mich zu verbrennen. Wenn ich sie nur irgendwie freilassen könnte...

Ich spürte eine unglaubliche Macht in der Nähe, die mich zu zerquetschen drohte. Die Präsenz dazu fühlte sich weiblich an. Doch ich blieb entschlossen. Gleich was sie tun würde, sie würde meinen Willen nicht brechen. Ich wusste, ich würde sterben, was aber nicht hieß, dass ich mein Ziel nicht erreichte.

Was kümmert das einen Sterblichen wie dich? Es wird dir ohnehin nichts nützen, du wirst diesen Ort nicht mehr verlassen.

Ich versuche zu verstehen, erwiderte ich, noch immer aufgebracht. Doch ich beherrschte mich nach meinem Besten.

Glockenhelles Gelächter hallte in meinen Ohren wider und machte meine Kopfschmerzen noch schlimmer, als sie ohnehin waren. Oder war all das nur in meinem Kopf und hatte das Gefühl, ich würde es hören? Schließlich war ihre Stimme in meinem Kopf. Ein Sterblicher kann die Beweggründe einer Gottheit nicht verstehen, lachte sie.

Eine Gottheit wie Ihr dachte auch, Ihre Diener seien unbezwingbar, erwiderte ich zuckersüß. Ungezügelter Hass schlug mir entgegen, doch auch das schüchterte mich in keinster Weise ein.

Ich hätte deine Eltern schon vor langer Zeit aus dem Weg räumen sollen. Sie waren treu und mächtig, doch diese hinterhältige Tat kann ich ihnen nicht verzeihen. Sobald ich mit dir fertig bin, werde ich mich um sie kümmern. Ihre Stimme hatte nun etwas Kaltes angenommen. Und auch um deine Freunde werde ich mich kümmern.

Sofort musste ich an Black denken. Nein, ihm würde nichts zustoßen, ebenso wenig wie den anderen.

Mein Zorn erwachte von neuem, heißer als zuvor. Und mit dem Zorn kam die Macht, in welcher eine vertraute Präsenz mitschwang. Es war aber nicht nur Razgar. Ich spürte auch andere, die ich aber nicht identifizieren konnte. Vermutlich waren es die verstorbenen Drachen, die mir ihre letzten Kräfte liehen.

Ein Wyvern lebt noch. Kämpf für ihn!, befahl mir Razgar, seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern in meinen Gedanken.

Wieder hörte ich dieses glockenhelle Lachen. Du willst kämpfen? Gegen mich?

Das will und werde ich. Ein lautes, entschlossenes Knurren entrang sich meiner Kehle, während ich die Zähne fletschte.

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Und hier kommt ihr ins Spiel, liebe Leser. Ihr dürft euch euer Ende selbst wählen. Möchtet ihr lieber ein gutes oder ein schlechtes Ende? Es gibt kein richtig oder falsch, nur das, was ihr euch wünscht.

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Der letzte DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt