Wir ließen uns Zeit und aßen in aller Ruhe, allerdings entdeckten wir weder meine Handtasche, noch meine Jacke in Brandons Auto, als wir nachsahen.
"Okay...", entgegnete Brandon, "Wir fahren hin."
Entgeistert sah ich ihn an. "Schon vergessen, was gestern passiert ist?", fragte ich harsch, da ich mir wirklich Sorgen um ihn und seine Gesundheit machte, auch wenn seine Wunden vielleicht schnell verheilten.
Er seufzte. "Lu, wie könnte ich? Du musst aber daran denken, dass es so oder so dazu kommen wird, dass du ihn wiedersiehst. Ob du nun vorbereitet bist oder nicht, liegt ganz bei dir.", erwiderte er und zog eine seiner Augenbrauen hoch, um seine Aussage zu unterstreichen.
"Na gut", sagte ich und setzte mich ins Auto.Er öffnete die Fahrerseite und lugte mit dem Kopf herein. "Du willst so fahren?", hakte er nach. "Soll ich mich jetzt auch noch herausputzen?", schnaubte ich. "Du meintest, ihm ist egal, wie ich aussehe."
Überrascht, aber auch amüsiert stieg er ins Auto und drehte den Zündschlüssel im Schloss herum.
~
Das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit hielt Brandons Auto in der Einfahrt der Familie Raven. Ich musste unwillkürlich schlucken und atmete tief durch.
"So schlimm?", fragte er mit besorgtem Blick und ich nickte.
Es war nicht nur die Angst um Brandon, die mich lähmte, sondern auch die Angst um meine Zukunft.Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Auto. Amüsiert sah ich an mir herunter. Eventuell hätte ich mich doch umziehen sollen, denn nun stand ich in Leggings, übergroßem Pulli, weißen Socken und Badelatschen in der Auffahrt des Alphas.
Meines Alphas? Ach.. keine Ahnung., sagte mir mein Kopf und ich ging wieder auf die große Eingangstür zu.
Die Auffahrt war mittlerweile wieder leer, wenn man von unserem Auto absah."So", entgegnete Brandon, als wir vor der Tür zum Stehen kamen, "Jetzt bist du dran." Er deutete auf die Tür. Ich dachte kurz nach und entschied mich für den Türklopfer. Ich klopfte ihn zwei Mal gegen die Tür bevor ich ihn wieder vorsichtig in seine Ausgangsposition brachte.
Erneut öffnete Mrs. Raven die Tür. "Hallo, ihr zwei.", sagte sie und ich war der Meinung einen leichten Schatten von Augenringen in ihrem Gesicht zu erkennen. "Guten Tag, Mrs. Raven.", sagte ich mit gezwungenem Lächeln. "Ich glaube, ich habe gestern meine Sachen hier vergessen. Eine dunkle Clutch und eine Jeansjacke... Wäre das möglich?", hakte ich nach."Ja, aber kommt doch erstmal herein.", entgegnete sie und machte uns genug Platz, damit wir eintreten konnten. Vorsichtig stieß Brandon mir mit dem Ellbogen in meine Seite. "Achso, und ich würde gerne einmal mit Cameron reden, wenn er und Sie nichts dagegen haben.", ergänzte ich.
Sie nickte und ging vorerst in die Richtung einer Tür. Aus dem Raum kam sie nach kurzer Zeit mit meinen Sachen wieder und gab sie mir. "Dankeschön", sagte ich nickend. Sie wandte sich ab und sagte dann noch: "Ihr könnt hochgehen. Er müsste in seinem Zimmer sein, Brandon." "Okay, vielen Dank.", sagte ich an seiner Stelle und begann langsam die ersten Stufen hochzugehen.Am Ende der Treppe hielt ich inne und ließ Brandon vorbei, damit er mir die richtige Tür zeigen konnte. Er blieb vor einer hellen Tür stehen und verschränkte die Arme vor seinem Körper.
Zaghaft klopfte ich.

DU LIEST GERADE
Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt)
Lobisomem"Lucy, ich muss mir hier nicht anhören, wie du und deine Freundin über deine Beziehung redet, die du wegen mir abgebrochen hast. Es ist nicht besonders geil zu hören, wie gut sie anscheinend lief, wenn man den Vergleich dazu hat, wie es gerade zwisc...