"Lucy, ich sage nur-", begann er. "Nein, Cameron!", unterbrach ich ihn, bevor er zu Ende sprechen konnte, "Wir werden etwas machen, damit du das nicht mehr machst. Damit du dich unter Kontrolle hast. Wie soll das denn auf andere wirken!?" Erwartungsvoll hob er eine Augenbraue.
"Und was hast du vor, um es zu unterdrücken oder was auch immer du erreichen willst?", hakte er nach. "Das wirst du schon alles sehen. Ich sage nur so viel: Ich organisiere alles und morgen nach der Schule komme ich zu dir.", entgegnete ich und zog meinen Teller zu mir heran. Ich nahm mir eine Gabel und meinen Tee. Als ich aufsah, blickte er mich aus misstrauischen Augen an, ließ mich allerdings nicht von ihm stören.Genüsslich nahm ich das erste Stück des Kuchens und hörte nur: "Oh Lucy. Liebe, liebe Lucy. Das kriegst du irgendwann alles zurück." Es war nicht mehr als ein bedrohliches Flüstern, aber während ich ihn kauend ansah, waren sie zu einem teuflischen Grinsen gekräuselt. Auch er nahm sich nun sein Stück vor und als er es in den Mund nahm, sah er mich mit schelmischem Blick an, weswegen ich unwillkürlich schlucken musste.
~
Am Abend bereitete ich mich noch einmal auf den Unterricht am kommenden Tag vor. Des Öfteren entfernten sich meine Gedanken jedoch von dem Stoff aus dem Hefter und beschäftigten sich mit seinen Worten: Das kriegst du irgendwann alles zurück. Es hallte in meinem Kopf. Wieder und wieder.
Außerdem hatte er die gesamte Rechnung übernehmen wollen, obwohl ich ihn darum gebeten hatte, sie zu splitten. Natürlich hatte ich ihn nicht überzeugen können und obwohl man es immer nur als nette Geste meinte, war es eines der Dinge, die ich am wenigsten mochte und abkonnte.Als ich aus dem Fenster blickte, bemerkte ich, dass bereits bald die Dämmerung einsetzen würde und ich versuchte mich ein letztes Mal auf die Aufgaben und den Inhalt, dessen was vor mir lag, zu konzentrieren.
Erschöpft von diesem verdammt langen Tag packte ich mein Zeug zusammen und schmiss mich zurück auf mein Bett. Ich schloss die Augen, dann hörte ich jedoch die Vibration meines Handys auf dem Beistelltisch neben meinem Bett.Vorbereitungen schon getroffen?,
stand in Camerons Nachricht und ich verzog das Gesicht zu einem kleinen Lächeln.
Wenn er nur wüsste., dachte sich mein Kopf siegessicher.Ja, mach dir keine Sorgen. Ich bin ein Organisationstalent.,
schrieb ich, aber wer mich kannte, wusste das genau das Gegenteil der Fall war. Meistens gab es sogar Probleme dabei einen einfach Geburtstag vorzubereiten, da er recht ungünstig lag. Hannas Oma hatte zum Beispiel qm gleichen Tag wie ich Geburtstag, aber ich verschob meine Feier gerne für ihre. Sie war eine so freundliche Person und ich kannte sie schon eine Ewigkeit.
Wenn du das sagst, bleibt mir wohl nichts anderes als dir zu glauben.,
kam von ihm zurück und ich entschied mich dagegen, noch etwas weiteres darauf zu erwidern. Stattdessen schloss ich mein Handy an und langsam aber sicher fielen mir die Augen zu, während ich mich in meinen Berg aus Kissen kuschelte.
Ich weiß nicht, ob man es so nennen konnte, aber scheinbar verfolgte Cameron mich bis in meinen Traum und mein Traum-Ich schien alles andere als abgeneigt von ihm zu sein.
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Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt)
Manusia Serigala"Lucy, ich muss mir hier nicht anhören, wie du und deine Freundin über deine Beziehung redet, die du wegen mir abgebrochen hast. Es ist nicht besonders geil zu hören, wie gut sie anscheinend lief, wenn man den Vergleich dazu hat, wie es gerade zwisc...