Harry war, nachdem er sein Essen verspeist hatte, sofort wieder abgehauen. Natürlich war es unhöflich und das war ihm auch sichtlich bewusst, doch er hatte keine Lust weiter Löcher in die Luft zu starren.
Am Ende müsste er sich noch mit Louis beschäftigen oder mit ihm spielen und darauf wollte er verzichten.
So kam es, das die kleine Familie aufbrach und den kurzen Heimweg antrat. Louis gähnte ununterbrochen und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Generell war es schon ziemlich spät für den Kleinen, was man ihm deutlich anmerkte.
Die junge Mutter verabschiedete sich intensiv bei ihrer neuen Freundin und beide versprachen sich öfters zu treffen. Sie hofften, dass ihre Söhne sich eventuell dann auch besser verstehen und miteinander auskommen.
Während der kleine Wuschelkopf von seinem Vater ins Bett gebracht wurde, lag Harry gedankenverloren in seinem Bett und starrte aus dem Fenster direkt auf das Nachbarshaus.
Wie merkwürdig dieser kleine Junge doch war. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, mit diesem Syndrom.
Er hatte wirklich noch nie zuvor davon gehört und fand es äußert skurril.
Er wollte jedoch auch keinen Kontakt mit dem 16-Jährigen, denn er war mental einfach um einiges älter und konnte sich nicht vorstellen gut mit ihm klar zu kommen.
Außerdem, wenn das jemand sieht, wäre sein Ruf im Eimer.
Er fragte sich, ob der Kleine überhaupt richtig sprechen konnte. Das einzige was er von ihm hörte war sein Name und der seines Stofftieres.
Sonst hatte er ihn nicht sprechen hören. Er sass auf dem Boden, spielte mit seinen Tieren und starrte zu Harry hoch. Immer dann, wenn Harry seinen Blick erwidern wollte, sah er schnell weg und wurde rot.
Er musste gestehen, dass er Louis schon ein wenig knuffig fand. Aber natürlich würde er das nie zugeben.
"Harry!", hörte er dann die Stimme seiner Mutter. Sie klang ernst und laut, nicht wie sonst ruhig und sanft.
Schnell rappelte er sich auf und ging nach unten.
Anne war gerade dabei die Teller in die Spülmaschine zu räumen und blickte nun monoton zu ihrem Sohn.
"Was hat Louis dir getan?"
War ja klar, dass es um den Wuschelkopf ging. Was auch sonst.Seufzend lehnte Harry sich an den Schrank und zog skeptisch eine Augenbrauen nach oben.
"Nichts. Ich hab' einfach nur keine Lust mich mit ihm zu befassen", murmelte er dann und liess seinen Blick nach draussen auf den Hof gleiten. Dort sass eine kleine Katze und leckte fröhlich ihr Pfötchen.
"Harry Edward Styles!", zischte seine Mutter und bei dem Wort 'Edward' zuckte der Teenager zusammen.
Wenn seine Mutter ihn mit seinem zweiten Namen ansprach, konnte das oft nichts gutes bedeuten.
"Du wirst dich wohl oder übel mit ihm abgeben müssen, denn er ist jetzt unser Nachbar und der Sohn meiner Freundin! Außerdem haben Jay und ich schon einiges besprochen", grinste Anne bei dem letzten Satz schelmisch.
Oh nein, dachte Harry. Was hatte seine Mum jetzt schon wieder ausgeheckt?
"Mum, was hast du angestellt?"
Der Lockenkopf verschränkte seine Arme und kräuselte seine Stirn, so wie er es immer tat, wenn er sich konzentrierte."Also", lächelte Anne. "Du wirst, ab und zu auf Louis aufpassen. Wenn seine Eltern einmal einen schönen Abend alleine haben wollen, wirst du Babysitter spielen."
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show me your right side | larry ✔️
NouvellesDie, in der ich nie ich selbst sein konnte. Mich immer verstecken und zurückziehen musste. Dabei wusste ich selbst nicht einmal, wer ich war. •*• cover by @fluegellosee