Kapitel; Braune Augen sind Gefährlich

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Ich stand wie angewurzelt da, ihre Blicke wurden ernst, irgendetwas schien sie zu haben, was sie störte.
„Du musst mir das jetzt bitte erklären? Erst sagst Du mir nichts, dann gehst Du mir aus dem Weg und nun erfahre ich, das du hier weg willst?" sagte sie mit einer ernsten doch zittrigen Stimme.
Wir standen uns gegenüber, eine Schülerbank dazwischen, am liebsten wäre ich weg gelaufen aber irgendwas hielt mich davon ab!
„Was soll ich ihnen erklären? Wir kennen uns doch überhaupt nicht! Ich meine, das sind doch meine Probleme oder ?" erwiderte ich , sie sah mich eindringlich an,
„ Du glaubst doch nicht, das mir deine Probleme egal sind? Immerhin bin ich deine Lehrerin und mich geht das sehr wohl was an!"
Ihre Hände legte sie auf meine, in mir machte sich ein Gefühl breit, mein Herz zog sich zusammen, mir wurde kalt, eine leichte Wärme schoss in mein Gesicht. Langsam tropften kleine Tropfen an meiner Wange herunter.
Sie sah mir in die Augen aber ich entzog meinen Blick und sah zum Boden.
„Ich will dir nichts Böses, du bist etwas besonderes" fuhr sie fort.
„Was ist dein Problem? wir setzen uns jetzt einfach hin und reden darüber ok ?"
Nun lief ein Fluss über mein Gesicht, weine ich wirklich? Seit Jahren tat ich dies nicht mehr, warum macht sie das? Mich so in eine Ecke zu drücken um meine Mauer zu brechen!
Wir kennen uns nicht, nur ihre Blicke aber mehr ist dass nicht.
>>Jean ein Jahr und du bist von der Schule erzähl ihr dein Problem ! Dann hast du Ruhe <<
Sagte ich zu mir selbst.
Wir setzten uns an einen Tisch, sie saß sich direkt neben mich, ich spürte wie sie mich ansah und hoffte, von mir zu erfahren, was mit mir los ist.
Aber kennt ihr das ? Ihr könnt nicht über euer Problem reden? Weil einfach noch nie jemand sich überhaupt für euch interessiert habt?
„Wir haben Zeit, also ich nehme sie mir für dich „ sah sie mich wieder liebevoll an
„Das ist alles nicht so leicht, wissen Sie ? Ich lebe in einem Heim, werde sowieso nur immer wieder auf das Reduziert. Dort fühle ich mich nicht wohl, alles ist so abgegrenzt und so wirklich raus kann ich nicht. Meine Mutter trinkt, liebt mich nicht, mein Vater er ist mein Held aber auch er ist selten für mich da! Seit er schwer Krank war und die Medikamente seine Erinnerung etwas beeinträchtigt, fühle ich mich nur noch alleine."
sah ich sie weinend an und seufzte
„Süße, bitte weine nicht, schau doch Mal wie stark du bist! Als einzige aus deiner Klasse bist du immer sehr Konzentriert dabei, viele Lehrer reden über deine liebe Art."
Ich sah sie fragend an
„Du willst bestimmt wissen, wie ich das meine oder ?" fragte sie mich.
Ich nickte und sie machte weiter
„Du bist soweit für dein Alter und ich finde das auch!"
Ich sah sie an und sagte
„Finden sie das wirklich ? Ich meine immer sagt man mir.... ach ist egal , ich fühle mich hier nicht wohl!"
Sie atmete tief ein und erwiderte
„Hör mal, jetzt fallen die Blätter von den Bäumen aber dann, dauert alles gar nicht solange und der Frühling kommt, wir werden dann einfach einmal zusammen einen Kaffee trinken gehen und uns auch gut gehen lassen oder ?"
Ich sah sie erschrocken an, mit allem habe ich gerechnet aber wohl nicht mit so einem Satz.
„Das sagen sie bestimmt weil sie Mitleid mit mir haben!" seufzte ich
„Mitleid ? Du bist mir eine, nein das habe ich nicht... Du bist mir sehr wichtig und ich mag dich..." sagte sie und sah mich wieder sanft an
Für einen Moment wurde sie sehr zart Rot im Gesicht.
„Darf ich ?" fragte sie mich, ich sah sie etwas verwirrt an.
„Ich umarme dich einfach jetzt" sie sprach den Satz nicht ganz aus, da wollte sie mich umarmen als plötzlich die Türe aufging und Herr Dirk herein platzte, sie nahm den Schwung nicht um mich zu umarmen sondern mir über meine Wange zu streichen und am Arm entlang.
„Ach Gott ich wollte euch nicht stören aber stören kann ich ja nicht, ich glaube Jean du solltest eher nachhause oder?
Oder hat sie etwas Angestellt Frau Groß? Dass sie zum Nachsitzen bleiben muss" kam Herr Dirk ganz bestimmend rein.
Ich sah wie Frau Groß leicht zitterte, sie war eine gute Schauspielerin, was dem anging aus einer komischen Situation eine völlige normale und plausible werden zu lassen!
„Jean muss noch 10 Minuten bleiben, zudem glaube ich, dass sie meine Schülerin ist und wenn wir noch etwas bezüglich des Unterrichtes zu klären haben, wie den Stundenplan oder gar Projekte, dann glaube ich musst Du mir nicht sagen, ob sie bleiben kann oder nicht!" sagte sie erregt und sah Herr Dirk sehr erbost an.
„Wie du meinst, wir reden später Mia, Jean du kommst nächste Woche zu mir, ich möchte dir gerne etwas sagen!" sagte er noch und verließ den Raum.
Frau Groß sackte mit einem zusammen auf den Stuhl, sie war Blass und schaute in die Leere.
Ich sah sie mir an, erst jetzt fiel mir auf, das ihre Figur so schön war, auch ihren kleinen Bauch fand ich nett.
Doch irgendwas war zwischen ihnen , dass  musste etwas schlimmes sein, was zwischen ihnen Stand!
„Ach Jean, wann musst du los?" seufzte sie
„Ich? Eigentlich bald , muss ja mit dem Zug fahren, fahr heute zu meinem Papa!" erzählte ich ihr.
Sie sah mich an, ihre Blässe war kaum auszuhalten, leichte Schweißperlen zeichneten sich auf ihrer Stirn ab.
„Ist ihnen nicht gut? Soll ich einen Krankenwagen anrufen?" fragte ich sie ängstlich
„Uff, sehe ich so schlimm aus ? Nein es geht schon, du ich muss jetzt auch los, danke dass wir uns gesprochen haben, du musst heute Abend ein Stück Schokolade essen und dir ein Bad einlassen, weißt du, dann kannst du dich entspannen und auch fallen lassen!" zwinkerte sie mir zu, hob sich vom Stuhl und ging auf mich zu.
Ihre Hände legte sie sanft an meine Oberarme sah mir direkt in die Augen.
In mir schoss das Blut nach oben, ihre Augen waren voller Leidenschaft, ihr Geruch , er war besser wie jedes Parfum...
Mein Herz klopfte und ich hatte das Gefühl mich in ihren Augen zu verlieren!
„Du hast eine tolle Art, bleib so wie du bist wer weiß was noch passiert mit"
Sie sah nun eindringlicher in meine Augen, für mich fühlte sich das an, oh man!!!
„Ich muss jetzt Frau Groß sonst verpasse ich den Zug" sagte ich leise...
„Ja ich wünsche dir ein schönes Wochenende und vielleicht denkst du an mich, wir können uns gerne nochmal unterhalten" sagte sie zu mir.
Ich nickte und sie ließ los von mir, das Gefühl war komisch, noch immer wusste ich nicht ganz was da war!
Warum sie das tat, doch ich glaubte meine Erklärung....
wenn ich aber mit dieser nicht falsch lag!
Schnell nahm ich meine Sachen sie gab mir den Stundenplan den ich noch herum Mailen musste später und dann ging ich zum Bahnhof
Im Zug fand ich Ruhe und konnte mich etwas entspannen....
Aber jeder Gedanke von mir versuchte die Situation zwischen Frau Groß und mir zu erklären!

„Eines Tages wirst Du mich hassen&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt