4.Chapter - Kim Namjoon
Doch wie eigentlich zu erwarten war, erblickte ich niemanden, als ich mich umdrehte.
Nur den ruhigen Wald, so still, zu still.
Skeptisch schaute ich zwischen den Felsen, Büschen und Baumkronen umher, nichts.
Obwohl meine Sorge, dass ich verfolgt wurde, bereits wieder abgeklungen war, steigerte ich mein Tempo deutlich, ich musste es ja nicht darauf ankommen lassen.~*~
Erleichterung machte sich in mir breit, als ich aus dem dämmrig dunklen Wald trat.
Jedoch verschwand diese sofort wieder, da sich mein Schulgebäude wenige Straßen weiter direkt in der Nähe befand.
Seufzend lief ich den Hügel hinunter, wohl bedacht darauf, jeweils einen Grasbüschel pro Meter, als Andenken mitzureißen.
Meine Mutter würde mir den Hals umdrehen.
Ich ließ mich, trotz der Erde unter meinen Schuhen, nicht beirren und stolperte auch schon gefühlte zwei Minuten später, durch den Eingang des Betonbunkers.
Wohlmöglich hatte es länger gedauert, vielleicht auch kürzer, ich hatte das Gefühl für Zeit schon vor Jahren verloren.
Was brachte sie mir auch, wenn ich mich immer gleich fühlte, verloren und allein.Abgelenkt von meinen Gedanken, achtete ich kein bisschen mehr auf meine Umgebung, weshalb ich plötzlich gegen jemanden prallte. Hätte ich gewusst, wer dieser jemand war, hätte ich nicht zu ihm hinaufgesehen.
Jedoch tat ich es und blickte genau, in seine tief dunkelbraunen Augen...in die des jungen Mannes von gestern Abend.Und erneut durchfuhr mich das selbe Gefühl wie im Armenviertel, es war keine Angst, zumindest fühlte es sich nicht so an, doch was war es dann?
Alles um uns herum war wie ausgelöscht, keine Stimmen, nur Stille. Meine Augen, die sich in seinen verloren, ob positiv oder negativ, ich wusste es nicht.Noch immer kämpften wir darum, wer als erstes wegsehen würde, als das schrille Leuten der Klingel uns beide aufschrecken ließ und ich somit die Chance ergriff, mich so schnell wie möglich von dem Blondhaarigen zu entfernen.
Selbst wenn er aus gutem Grund gestohlen hatte und mir keines Falls kriminell vorkam, irgendwas rief Skepsis in mir hervor.
Wenn schon allein sein Blick reichte, um mich völlig neben die Spur zu bringen, wollte ich gar nicht wissen, zu was dieser junge Mann noch so in der Lage war.~*~
Ich schüttelte nur den Kopf, nachdem ich in den Klassenraum getreten war, wo ich natürlich zur Begrüßung mit Papierkugeln beschossen wurde, hatte er mich auch erkannt?
Naja, logischerweise hatte er mich erkannt, sonst hätten wir uns nicht gegenseitig mit Blicken durchlöchert.
Aber warum reagierte ich so auf ihn, gut, ich meine er war recht attraktiv, aber normalerweise waren mir solche Belangen eher unwichtig.
Doch was war es dann?Ich unterbrach meine Gedankengänge nach Eintreten des Lehrers, da dieser dicht gefolgt von ihm, in den Raum stolperte.
Das konnte nur eines bedeuten, der Kerl würde von heute an in meine Klasse gehen.
,,Guten Morgen Schüler, wie ihr schon bemerkt haben dürftet, haben wir einen Neuzugang, bitte stell dich deinen neuen Klassenkameraden doch einmal vor“, wurde meine Vermutung von Mr.Soochan bestätigt, weshalb ich leise seufzend meinen Kopf auf die Tischplatte senkte.
Eine tiefe und raue Stimme räusperte sich:
,,Mein Name ist Kim Namjoon...“, er unterbrach bei dem Gekichere der weiblichen Mitschülerinnen ,“...ich bin 18 und komme aus Ulsan, nähe Busan. Freut mich euch kennenzulernen.“
Ich konnte den Lehrer zwar nicht sehen, da mein Kopf sich immer noch auf der Tischplatte befand, doch ich ging davon aus, dass er wie sonst auch lächelnd nickte:
,,Okay Namjoon, dann setzt dich doch bitte zu (Y/N), neben ihr ist noch frei.“
Mein Kopf schoss in die Höhe, das konnte doch nicht war sein.
Was hatte ich dieser verdammten Welt nur getan.
Ich richtete meine Augen auf den Boden, als er auf mich zukam und sich gleich danach auf den Sessel fallen ließ, er würde mich so oder so ignorieren wie jeder andere, also wozu die Mühe.Es war gerade erst eine halbe Minute vergangen, da lehnte sich bereits San Hee zu dem Neuankömmling hinüber.
Sie hauchte versucht sexy gegen dessen Ohr:
,,Hey Namjoon, nur damit du es gleich weißt, ich bin...“Sie hatte noch nicht einmal ihren Namen ausgesprochen, als er sie unterbrach und kalt von sich gab, ohne ihr jegliche Beachtung zu schenken.
,,Mich interessiert nicht wer du bist.“
Verdutzt starrte sie den Blondhaarigen an und ließ einen empörten Laut von sich, während sie sich beleidigt wegdrehte.
Ich konnte ihr es nachvollziehen, wenn man eines über dieses Mädchen wissen wusste, dann, dass sie in der Lage war, förmlich jede Art von Junge für sie zu begeistern.
Und wenn ich sage jede, dann meine ich auch wirkliche jede Art.
Aber er, er hatte sie nicht einmal aussprechen lassen...auch wenn ich es nicht gerne zugab, das erschien selbst mir ungewöhnlich.
Besonders weil ich, womöglich so gut wie er, wusste, dass die Orangehaarige diese Abfuhr keines Falls auf sich sitzen lassen würde.~*~
Die Klingel riss mich erneut aus meiner Trance, nun begann die letzte Stunde, dann hätte ich es satte acht Stunden neben diesem Kerl ausgehalten, ohne ein Wort mit ihm zu reden.
Mrs.Chwe erschien natürlich pünktlich wie sonst auch und ließ einen Stapel Zettel auf den Tisch fallen, weshalb sofort alle Augen auf sie gerichtet waren:
,,Mir ist klar, dass dies die letzte Stunde ist, trotzdem bitte ich euch um Aufmerksamkeit. Die heutige Stunde wird so ablaufen, ihr bekommt ein Thema, über welches ihr recherchieren müsst, ihr habt diese Stunde um anzufangen, der Rest wird zu Hause erledigt. Das ganze macht ihr mit eurem Sitznachbarn, mit dem ihr dann auch den Vortrag über das Thema haltet. Gut, ich denke ich habe alles erklärt, frohes Schaffen.“
Mein Mund klappte auf, möge mich dieser runde Erdball verschlingen und nie wieder zurück befördern.
DU LIEST GERADE
Trust
FanfictionIch kannte ihn nicht, er war ein Fremder. Ein vertrauter Unbekannter, an den ich mein Herz bereits verschenkt hatte, noch bevor ich wusste, wer er tatsächlich war. [Kim namjoon & reader/girl] ...