7.Chapter

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7.Chapter - Angst sowie Neugierde

Chapter - Angst sowie Neugierde

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Namjoon POV

Ich folgte ihr gedankenverloren, als sie plötzlich vor einer weißen Villa halt machte und ich überrumpelt darauf starrte.

Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, etwas zu ihr zu sagen, doch es rutschte mir förmlich raus, nachdem mir ebenfalls ihre relativ teuer aussehenden Klamotten ins Auge gestochen waren:
,,Deine Eltern haben nicht wenig Geld nehme ich an.“
Sie nickte.
Normalerweise hätte ich nun erwartet, dass sie mir stolz erzählen würde, wer ihre Eltern waren und was sie taten, aber sie schwieg.
Etwas verwundert folgte ich dem Mädchen in das hell erleuchtete Vorzimmer, ich hatte eine recht gute Menschenkenntnis, doch sie war anders, ich hatte keine Ahnung wie sie dachte und ich würde es wohl so schnell auch nicht rausfinden.
Ob es mich störte? Auf einer Seite ja, auf der anderen war es eine Herausforderung. Sie, war eine Herausforderung.

~*~

(Y/N) POV

,,Also, ich war bei  Seite drei, das heißt wenn wir bis morgen fertig werden wollen sind das...“, ich stockte, ,,Sieben Seiten.“
Ich schluckte, das würde länger dauern.
Namjoon schien es jedoch ziemlich gelassen zu nehmen, da er ohne jegliches Seufzen den Block und den Stift in die Hand nahm und begann zu schreiben.
Bewundert schüttelte ich den Kopf, ich war weitaus keine schlechte Schülerin und hatte auch keine Probleme zu lernen, doch sieben Seiten Biologiestoff zusammenfassen - sieben doppelte Seiten - waren schon etwas anstrengender, als dumpfe Vokabelblätter.

Schlussendlich tat ich es ihm dann gleich und schlug das Biologiebuch, einigermaßen motiviert, auf, was blieb uns auch anderes übrig.

~*~

Zwei Stunden war nun schon vergangen ohne, dass wir eine Pause gemacht hatten und langsam wurde ich unkonzentriert.
Es hatte sich zwar ausgezahlt, da uns nur noch vier Seiten fehlten, aber ich konnte das Gefühl, dass mein Körper Nahrung verlangte, nicht abstellen.
Ich war eben auch nur ein Mensch.
,,Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich brauch eine Pause und etwas zu essen“, erwartungsvoll wartete ich auf eine Antwort, lernte ich eigentlich nie, er würde nicht mit mir sprechen.

,,Wäre vielleicht besser so“, verblüfft drehte ich mich, bereits auf den Weg in die Küche, zu ihm, er hatte mir tatsächlich geantwortet.
Ich wusste zwar nicht wirklich woher es kam, aber ich empfand eine Art Freude darüber.

~*~

,,Darf ich dich etwas fragen?“, er blickte von seinem Teller auf und nickte, zwar nicht gerade überzeugend, aber ich konnte nicht anders, ich musste es wissen.

Nur ein paar Informationen reichten mir.
Ich legte die Gabel zur Seite:
,,Warum hilfst du diesen Menschen, wenn du dafür ein Straftat begehen musst und eigentlich dein Leben mit sowas verhauen könntest?“
Seine Gesichtsmuskeln spannten sich an, ihm musste doch klar gewesen sein, dass ich das Thema irgendwann ansprechen würde.
,,Warum interessiert dich das?“, ein angespannte Atmosphäre breitete sich um uns herum aus.
Ich stocherte, auf der Lippe herumbeißend, in meinem Essen herum:
,,Naja ich würde dich gerne verstehen. Ich würde gerne wissen, wer du bist Kim Namjoon.

Schon wieder, dieser eine Gesichtsausdruck, der mir teilweise Angst sowie Neugierde bescherte.
Was dachte er bloß?
Natürlich bekam ich keine weitere Reaktion, man konnte ihn einfach nicht durchschauen, egal was man tat, er handelte jedes mal anders.

Ich beschloss die Fragerei zu lassen, nachdem wir uns nach ein paar Minuten weiterhin nur eindringlich gemustert hatten, was hatte ich mir auch erwartet, dass er mir sein ganzes Herz ausschütten würde?
Gerade er, war kein Typ für sowas, absolut gar nicht.
,,Ok, dann lass uns weiter machen“, ich nahm die Teller vom Tisch und brachte sie in die Küche, so konnte ich seinem undefinierbaren Blick wenigstens kurze Zeit entkommen.

~*~

Verwirrt las ich die Textzeile immer und immer wieder, doch verstehen tat ich sie kein bisschen:
,,Namjoon, hier der letzte Satz“, ich drehte das Buch zu ihm,
,,weißt du wie sie das mit der Vergrößerung der Pupille meinen?“

Er nickte:
,,Das ist bei jedem von uns, wenn ich hier im Hellen sitze, sind sie eher kleiner und jetzt...“, er hielt eine Hand dachförmig über seine Stirn, sodass seine Augen in leicht dunkles Licht getaucht wurden, ,,siehst du es?“

Ich schüttelte den Kopf, ich sah absolut gar nichts.
Ruhig erwiderte der Blondhaarige daraufhin:

,,Du musst mir von Nahem in die Augen schauen, dann siehst du es.“ Langsam beugte ich mich zu ihm hinüber, nur ein paar Millimeter trennten uns von einander, weshalb ich, nicht wissend warum, leicht nervös wurde.

Seine Hand verweilte an seiner Stirn, lange nachdem, ich die Vergrößerung gesehen hatte.

Keiner von uns wandte sich ab.

Und erneut rauschte dieses Gefühl durch meinen Körper, ich wollte wissen, warum er niemanden vertraute, warum er mit den meisten Leuten nur das Notwendigste sprach, warum er stahl, warum er diesen Mensch half, wenn er sich selbst in Gefahr brachte, warum?

,,Ähm, wir sind doch fertig ,richtig?“, gab ich dezent stotternd von mir und versuchte somit der Situation zu entfliehen, was, Gott sei Dank, auch wirklich funktionierte:
,,Also...ja ich denke schon.“

Ich konnte förmlich spüren, dass er sich gerade ebenfalls nicht ganz wohl fühlte, weshalb ich keine Zeit verschwendete und ihn so rasch wie möglich zur Tür begleitete.

Unruhig atmend sah ich den Jungen nach und rief, als er gerade den Vorgarten verlassen wollte:
,,Ach ja Namjoon.“

Der 18-Jährige drehte sich abwartend zu mir um.
,,Ich...der Nachmittag war erträglicher als erwartet“, ich lächelte etwas, doch erneut sah er mich nur an und blieb noch eine kurze Zeit stehen, bevor er seinen Weg fortsetze.

,,Bis morgen“, murmelte ich, als ich die Tür hinter mir schloss und mich an diese lehnte.

Warum war er bloß so und die aller wichtigste Frage, hatte er mir schon gestellt, warum interessierte mich das?

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