14.Chapter

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14.Chapter - Die Erste und die Letzte

Verdammt ich hätte es wissen müssen, normalerweise sperrte die Putzdame hier nie ab, seit letzter Woche hatte es jedoch einige Einbrüche gegeben, weshalb sie sich wohl dazu entschieden hatte es doch zu tun.
,,Das ist nicht dein Ernst?“, um mich selbst davon zu überzeugen rüttelte ich ebenfalls an der Türklinke, doch wie eigentlich zu erwarten war passierte nichts.
,,Nein bitte nicht...“, ich drückte meine Stirn frustriert gegen Tür und linste dabei vorsichtig zu den Jungen neben mir, welcher abgekämpft an der Mauer herab rutschte und ächzend den Kopf in den Nacken legte.
Wir hatten uns das anscheinend beide anders vorgestellt.
Nachdenklich entfernte ich mich von dem einzigen Ausgang und ließ meinen Blick hoffnungsvoll über den Rand des Plateaus huschen, keine Notfallleiter, kein zweiter Abstieg, kein Balkon mit einer Treppe, nur kahle graue Wände.
Das bedeute dann wohl, noch eine Nacht mit diesem Komiker zu verbringen, nur diesmal unter freien Himmel, was mir im Moment auch kein Hochgefühl vermitteln konnte.
Besonders weil ich mit großer Überzeugung vermutete, dass ich dieses Mal nicht mehr von diesem Menschen erfahren würde, als ich es bereits getan hatte.

~*~

,,Könntest du dich nicht wenigstens hinsetzen wenn wir schon hier eingebunkert wurden. Dein nervtötendes hin und her Gehen macht einen ja komplett fertig“, kurz sah ich den 18-Jährigen verdutzt an, sammelte mich aber relativ schnell wieder und erwiderte toxisch grinsend:
,,Du hast mir gerade einen Grund mehr geliefert, um es nicht sein zu lassen.“
Genervt stöhnte der Orangehaarige, während er seinen Kopf zur Seite drehte, um seine Wut zu unterdrücken.
Ich verstand diesen Kerl nicht, genau er hatte keinen Grund verärgert über mein Verhalten zu sein und doch verhielt er sich so, als wäre, was auch immer, alles meine Schuld gewesen.
,,Willst du jetzt ständig so giftig reagieren, sobald ich etwas sage.“
Meine Hände ballten sich zu Fäusten:
,,Wenn ich mich nicht irre, habe ich nicht damit angefangen.“
Gebannt starrte er mich an, musterte jeden Punkt meines Körpers, bevor er wieder an meinem Gesicht hängen blieb.
Es war ein komisches Gefühl, noch dazu, weil ich dabei Gänsehaut bekam, ich fühlte mich ausgeliefert, wenn er sich so verhielt.
,,Mit dem Wissen, dass du mich verlassen hast, habe ich niemanden mehr vertraut, niemanden mehr an mich rangelassen. Du warst die Erste und die Letzte.
Und nur, weil du angeblich zurückgekommen bist, soll ich tun, als wäre nie etwas geschehen, ich habe keine Ahnung wie du jetzt bist (Y/N), du könntest dich komplett verändert haben. Du könntest mir etwas vormachen, denkst du wirklich ich bin so naiv? Ich habe dich als das Mädchen in Erinnerung, das mich zerstört hat, der Grund, warum ich zu dem geworden bin, der ich nie sein wollte“, ich sah auf seine Hände, welche abrupt zu zittern begannen. Das Zittern wurde immer stärker, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Haut und sein Schädel wankte hin und her, weshalb er immer wieder an der Mauer striff.
,,Namjoon, was meinst du damit...hallo? Ist alles okay mit dir?“, die angeschwollenen blauen Adern stachen mir ins Auge, als ich mich vor ihm auf die Knie fallen ließ und vorsichtig meine Hand auf seine heiße Wange legte. Sie war heiß, brennheiß.
Sein Körper schepperte, ein geschafftes Keuchen verließ seine Kehle und meine Muskeln spannten sich an, als ich kleine punktförmige Einkerbungen auf seinen Armen spürte, nachdem ich über diese gestrichen hatte. Ich schluckte, Nadelstiche.
Der Schweiß, das Zittern, die Müdigkeit, die Wut, die Gereiztheit und die Nadelstiche...
Wissend schüttelte ich die Schultern des Koreaners, nein, es konnte nicht das sein, was ich vermutete.
Das durfte es nicht, er war nicht wegen mir hinein geraten, nein, das war alles ein dummer Zufall, das konnte nicht die Wahrheit sein:
,,Namjoon!? Bitte sag etwas!“, mein Herz raste vor Angst, während sich meine Nägel krampfhaft in den Leib des Jungen bohrten, warum genau er.
Tränen schossen aus mir heraus und ein Schniefen hämmerte über die Dachterasse, doch genau in diesem Moment sah er mich wieder an, fasste verzweifelt nach meiner Hand, ich hatte ihn noch nie dermaßen schwach erlebt.
,,Mach etwas, was mich ablenkt, etwas Überraschendes, was eine Art Push hervorruft“, er rang stöhnend nach Luft, ,,schnell...“
Hektisch nickte ich, auch, wenn mir nichts besseres einfiel, als diese eine Sache.
Ich streckte meinen Arm aus und wenige Sekunden später klatschte meine Handfläche seine Wange...ich hatte ihm gerade nicht wirklich eine geklatscht, ich war so einfallslos.
,,Zu vorhersehbar“, er verzog schmerzhaft das Gesicht, man konnte förmlich sehen, wie viel Überwindung es ihn kostete, nicht in die Aggressionsphase hinein zu kippen:
,,Es geh...t nicht... mehr lan...g.“

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