Es dauert keine zehn Minuten, da steht Scott hinter mir. Die Haare verwuschelt, mit Jogginghose, zerrissenen Chucks und einem dunkelroten Hoodie.
„Chloe...", stottert er und sieht mich an, als würde er seinen Augen nicht trauen, was ich auch verstehen kann. Ich galt so lange als tot.
„Ich erkläre dir alles später, hilf mir erstmal!", kommandiere ich und mache eine Kopfbewegung in Theos Richtung. Ich weiß, dass Scott viel Mist durchgemacht hat und viele Schocks verkraften musste. Und wie erwartet, starrt er mich nicht weiter an, nein, er hilft sofort.
„Die anderen sind auf dem Weg, meine Mom ist informiert. Wir bringen ihn ins Krankenhaus."
„Ich hoffe, du bist mit dem Auto da."
„Mit dem von Lydia."
Zusammen heben wir Theo hoch und tragen ihn möglichst schnell zu Lydias dunkelblauem Wagen. So hatte ich mir das Wiedersehen mit den anderen nicht vorgestellt, ich hatte mir einen Plan zurecht gelegt, ihn immer wieder im Kopf durchgegangen. Ich hatte ihn bildlich vor mir und jetzt geht er in der Dunkelheit unter, die sich über Beacon Hills gelegt hat.
Auf der Fahrt schweigen wir, Theo bekommt nicht viel zustande, außer ein wenig husten und nuscheln. Ich sehe aus dem Fenster und spiele mit dem Gedanken, seine Hand zu nehmen. Aber das würde meinen Prinzipien widersprechen. Warum habe ich ihn überhaupt gerettet?
Damit ich ihn selbst töten kann.
Schwachsinn, du wolltest ihn retten! Du wolltest, dass er lebt!
Halt die Klappe!
Du liebst ihn doch, gib es zu!
Tue ich nicht!
Ich merke nicht, wie meine Klauen ausfahren und ich sie tief in das Fleisch meines Oberschenkels drücke. Den Schmerz spüre ich nicht mal.
Plötzlich greift etwas warmes nach meinem Handgelenk und nimmt sanft meine Hand. Es ist die von Theo. Er schüttelt leicht mit dem Kopf und ich kann nichts anderes tun, als ihn anzusehen, die Erinnerungen auf mich hereinbrechen zu lassen und ihn meine Hand halten zu lassen.
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The Truth 2 》Theo Raeken
Fanfiction[Fortsetzung zu "The Truth"] Ihre Beine waren rot, so sehr floss das Blut. Sie sah vom Waldboden auf die dreckigen Sohlen seiner Sneaker, darunter klebte sogar ein Kaugummi. Doch in diesem Moment konnte und wollte sie nicht aufgeben. Sie kämpfte.