Kapitel 22.05

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...der Raum in dem ich saß war kalt. Die gefliesten Wände strahlten mir in der Farbe weiß entgegen. Wer hätte es gedacht!? An einer Wand hing ein Waschbecken und daneben war eine Toilettenkabine. Über dem Waschbecken hing ein Spiegel. Ich ging langsam auf ihn zu, mit dem Gefühl, jeden Moment zusammenbrechen zu können. Als ich beim Spiegel ankam, stockte mir der Atem. Ich war extrem mager und wirkte total ungepflegt. Überall zierten alte, aber auch frische Wunden meinen knochigen Körper. So langsam erinnerte ich mich daran, warum das so war. Dieser scheiß idiotische  WirRettenDieWelt-Club, hatte es tatsächlich gewagt, mir Gally wegzunehmen! Gerade, als wir endlich glücklich zusammen waren! Ich hatte dagegen so heftig protestiert (oder sagen wir es so: ungefähr zwei Dutzend umstehender Soldaten vernichtet) das sie mir auch Newt und Sonya wegnahmen! Dann schlossen sie mich einfach weg, wie ein Tier. Oder wie eins von den unheilbaren Viechern und bestraften mich mit Schlägen. Alles Essen das sie mir in meine Zelle schoben, verrottete irgendwo in einem Mülleimer oder in dem Bauch von einem dieser Geisteskranken. Ich hatte es strickt verweigert. Alle Gespräche die sie mit mir führen wollten, bestanden entweder aus einem stillen ,,Frage und nächste Frage-Spiel" ihrerseits, oder einem weiteren Soldaten der dieser Frau Doktor Ava Paige fehlte. Ich hatte immer noch irgendwie mitbekommen, dass sie was von wegen ,,sie soll für uns arbeiten" sagten, doch dann schaltete ich meist ab. Eines Tages machten sie mich noch einmal richtig wütend. Sie hatten nun auch Melia und Lilly weggeschickt. Ich wusste nicht was für eine Zeitspanne dazwischen war, da alles was ich in letzter Zeit tat, an eine weiße Wand starren war. Irgendwann kamen abermals Soldaten in mein Zimmer. Ohne irgendwelche Fragen, Gefühle oder sonstigem Kruscht der meine Kräfte verbrauchte, ließ ich mich aus meinem Zimmer schleifen. Ich achtete auf nichts mehr, schloss die Augen und öffnete sie erst, als wir stoppten. Aber auch nur soweit, dass ich noch meine Wimpern am Rand des Sichtfeldes sehen konnte. Ich sah einen weißen Tisch oder eine andere Liegefläche und verschiedene weiße Blöcke die im Raum rumstanden. Die Soldaten schienen irgendwas zu sagen, doch ich hörte nur einen hohen Ton, gefolgt von einem Rauschen. Dann legten sie mich auf die Liege. Nun öffnete ich meine Augen komplett. Ich erkannte die unscharfen Umrisse von mehreren Menschen. Ich fokussierte eine Person besonders und erkannte: ,,Teresa?", ich krechzte ihren Namen mit einer komplett gebrochenen Stimme, doch sie hörte mich. ,,Alles wird sich ändern!" sagte sie mir, als ich ein piksen an meinem Arm spürte, und mir schwarz vor Augen wurde.

Ich schrak auf. Dieses Geräusch,das mich empfing, dieses Rütteln. Woher kam das?! Ich öffnete die Augen. ,, Nein! Nein nein nein nein NEIN!", es waren Gitterstäbe, die sich in meine Haut eindrückten. Dieses wohlwissende Gefühl, nach oben zu fahren. Mitten ins Unbekannte. Plötzlich stoppte es. Die Gitter öffneten sich über mir und ich sah Personen die auf mich nieder blickten. Ich blinzelte ein paar Mal wegen der ungewohnten Helligkeit und sah in das Gesicht von einem blonden Mädchen, mit geflochtenen Zöpfen und zwei dünnen Haarsträhnen, die sich vorne aus dem Rest der Frisur lösten. ,,Ey, Neuling, du bist ziemlich abgemagert. Denkst du, du packst es hier alleine raus?", fragte sie mich. Ich war total verwirrt. Sie war fremd. Ich war fremd. Warum war sie mir gegenüber nicht suspekter Einstellung? ,,Kennen wir uns?", fragte ich und ignorierte ihr Frage, während ich mich aufrappelte und irgendwie die Wand hochzog. Ich sah mich um. Überall standen Mädchen. Überall diese unendlich großen Mauern und plötzlich fiel mir etwas auf. Hier war genau ein Junge. Warum zum Teufel vertraute ich dem Ganzen?! Ich rannte los, wurde aber immer langsamer und irgendwer holte mich ein und warf sich mit mir zu Boden. Mein Kopf schlug auf dem Boden auf und es wurde alles schwarz.

Ich rannte um mein Leben. Neben mir rannten Mel und Lilly. ,,Scheiße! Sackgasse! Umdrehen!", wir drehten uns um, doch da standen sie. Ihre metallischen Greifarme schnappten nach uns. Wir schlugen mit unseren Macheten und Messern zwei ab, doch es waren immernoch die restlichen vier da. Ein Greifarm packte gerade Lilly. ,,Lass mich runter du wiederliches, beplonktes Schneckenvieh!" Ich rannte los und sprang, wollte ihr zur Hilfe kommen, doch ein anderer Griever packte mich im Sprung. Auch Melia hatten sie nun. Sie spritzten uns irgendwas, doch keine Bilder entstanden. Keine Erinnerungen, nur ein Betäubungsmittel oder war es Gift? Sie brachten uns irgendwohin, wo alles, echt alles in weiß war. Gerade, als wir einen möglichen Ausweg gefunden hatten sollten wir sterben?! Das könnte nicht wahr sein! Dann wurde abermals alles schwarz.

Und wieder wachte ich auf. Ein Rütteln hatte mich geweckt. Alles kam mir so bekannt vor, doch ich erinnerte mich an nichts, auch nicht an meinen Namen! Nur ein paar wenige Dinge waren klar. 1. Ich saß in einer Metallbox und 2. die Metallbox fährt nach oben. Und als die Metallbox stoppte, öffnete sie sich und ich sah Personen die auf mich nieder blickten. Ich blinzelte ein paar mal wegen der ungewohnten Helligkeit und sah in die Gesichter von mehreren Jungs. ,,Es....es ist ein Mädchen!"....

Me, The Maze And HeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt