Ehrlich Brothers - Die überaschende Wendung

Teil 28

Alice Sicht:

Ich stehe vor meinem Kleiderschrank und denke darüber nach, ob ich alles mitnehmen soll oder doch nur zwei Koffer. Ich seufze und packe dann doch alle meine Schen in die Umzugskartons. Nach 20 Minuten habe ich alle meine Sachen eingepackt. Ich setze mich auf mein Bett und lege den Kopf in meine Hände. Irgendwie bin ich schon traurig, dass ich das jetzt machen muss, aber ich brauche jetzt erst einmal etwas Abstand. Ich denke, dass ich den in Harlesiel bekomme. Ich liebe es in Harlesiel zu sein. An der Nordsee. Im Sommer schön im Meer baden gehen. Die ganze Zeit die schöne Nordseeluft. Das wird bestimmt toll. Dann kann ich endlich mal abschalten. Jetzt muss ich das nur noch den beiden Brüdern erzählen. Hoffentlich nehmen sie mir das nicht allzu übel. Aber ich denke sie können das verstehen. Ich könnte natürlich auch einfach gehen, das fühlt sich allerdings falsch an. 

Ich bringe meine ganzen Sachen in das Auto und setze mich an das Lenkrad. Ich öffne WhatsApp und gehe in die Gruppe mit den beiden Brüdern. Ich schreibe folgendes: 'Hey ihr Beiden. Habt ihr kurz Zeit? Ich müsste mal dringend mit euch reden. Ich würde eben zur Werkstatt kommen. Geht das?' Ich drücke auf senden und warte auf eine Antwort. 'Ja klar komm vorbei. Ist was passiert?''Nein alles gut. Ich bin in ca. 15 Minuten da.' antworte ich. Ich mache das Auto an und fahre los. Während der Fahrt hänge ich meinen Gedanken nach. Wie die Beiden wohl reagieren werden? Ist es überhaupt die richtige Entscheidung? Wie soll ich das Chris und Andreas eigentlich beibringen? Einfach raushauen? Oder doch lieber sanft und so schonend wie möglich? Ach ich mache das einfach intuitiv. Ich bin an der Werkstatt angekommen, doch ich bleibe noch kurz im Auto sitzen. Über meine Wange läuft eine vereinzelte Träne. Verdammt! Ich kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Ich muss das jetzt durchziehen! Sonst kann ich meine Gedanken nie wieder sortieren! Energisch wische ich mir die Träne weg und sehe in den Rückspiegel. Sehr gut, meine Augen sind nur ganz leicht rot. Zögernd steige ich aus meinem Auto aus und laufe auf den Eingang zu. Auf halber Strecke sehe ich Andreas in der Tür stehen und nach jemanden rufen. Kurz darauf steht auch Chris dort. Die Beiden stehen in der Tür und warten auf mich. Ich werde immer langsamer. Wie soll ich es den Beiden bloß beibringen? Aber jetzt habe ich nicht mehr viel Zeit darüber nachzudenken, denn ich bin bei Andreas angekommen, welcher mir ein Stück entgegen gekommen ist. Ich umarme und begrüße ihn. Zusammen gehen wir auf Chris zu. Er steht immernoch angelehnt im Türrahmen. Ich atme tief durch und gehe die letzten paar Schritte auf ihn zu. "Hallo Chris", meine ich zögerlich und bleibe vor ihm stehen. "Hallo Alice." Er kommt einen Schritt zu mir und nimmt mich in den Arm. "Schön das du da bist", spricht er weiter. Der Grund ist zwar nicht schön, aber gut, er soll erstmal noch glücklich sein. Ich werde ihm gleich noch das Herz brechen. Ich lächle ihn einfach nur an. "Worüber wolltest du mit uns sprechen?" Andreas sieht mich fragend an. Na toll. Müssen wir so früh zu diesem Punkt kommen? Ich schlucke hart. Ich habe irgendwie Angst vor ihrer Reaktion. "Ähm... können wir das bitte drin klären wo wir ungestört sind?" Nun sehen mich Beide besorgt an. "Was ist denn los?" Ich atme tief durch um nicht anzufangen zu heulen. Ich schließe meine Augen. "Können wir bitte reingehen?" Bittend sehe ich sie an. "Ja natürlich. Wir gehen in unser Büro. Oder lieber in den Konferenzraum? Was meinst du Andy?" "Lass uns in das Büro gehen." Wir machen uns auf den weg nach oben. Ich merke die fragenden Blicke auf mir und muss wieder schlucken. Im Büro setzen wir uns in die kleine Sofalandschaft. Andreas holt noch etwas Wasser und dann setzt er sich neben Chris mir gegenüber. "Also was ist los?" Ich schlucke noch mal und blinzel die Tränen weg. "Erstmal möchte ich euch sagen, dass ihr zwei wunderbare Menschen seit und es mir leid tut, dass ich euch durch diesen Schritt das Herz breche."