Andreas Sicht:
Ich musste einfach nach oben gehen. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Wieso streiten wir im Moment so extrem? BUMM. Chris scheint los gegangen zu sein. Ich laufe zum Fenster und sehe auf die Auffahrt. Chris läuft langsam zu seinem Auto und steigt ein. Er fährt von der Auffahrt und dann die Straße runter. Aber in die falsche Richtung. Oder will er gar nicht nach Hause. Moment! Wenn er dort lang fährt, dann könnte er zu Alice fahren. Nein nein nein nein nein, dass kann nicht sein! Ich dachte er will Alice nicht begegnen. Deshalb habe ich ihm gesagt, dass er sie fragen soll. Ich will nicht, dass er weiß wie es mir geht! Er soll sich keine Sorgen machen! Er hat genug mit seinen Gefühlen für Alice zu tun. Scheiße! Ich stütze mich mit den Händen an der Fensterbank. Meine Hände krallen sich in das kalte Marmor und die Fingerknöchel treten langsam weiß vor. Hoffentlich irre ich mich und er geht einkaufen oder so. Quatsch, er geht immer montags einkaufen und heute ist Sonntag! Also doch Alice. Oder er besucht einen Freund? Nein morgens um 10:30 Uhr trifft er sich nie mit Freunden. Immer erst ab 14:30 Uhr. Mittag gibt es immer Zuhause. Ich muss lächeln. Chris der alte Fresssack. Mein lächeln erstirbt wieder. Er ist zu 100% bei Alice und inzwischen bestimmt auch schon angekommen. Ich stoße mich von der Fensterbank ab, denn langsam tun meine Finger weh. Ich laufe zum Bett und setze mich davor. Den Kopf lege ich so in den Nacken, dass er auf dem Bett liegt. Jetzt starre ich an die Decke und denke weiter über Chris, Alice und mein Leben nach.
Irgendwann höre ich die Tür unten aufgehen. Wer das wohl ist? Egal, ich bleibe einfach so sitzen. Die Position ist sogar relativ gemütlich. "Schatz? Ich bin zuhause", höre ich die Stimme meiner Frau. Aha, immerhin ist es nicht Chris. "Schatz, wieso sitzt du so vor dem Bett?" "Hm?" Ich hebe meinen Kopf und sehe meine Frau an. Diese zieht fragend eine Augenbraue hoch. "Achso, ich musste nur mal nachdenken." Sie kniet sich zu mir runter. "Hast du geweint", fragend sieht sie mich an. Ich nicke. "Chris und ich hatten einen Streit." "Das wird schon." Sie steht wieder auf und geht zu ihrem Kleiderschrank. Sie holte neue Sachen raus. Ich sehe sie fragend an. "Hast du das schon wieder vergessen", lacht sie. "Ich treffe mich heute mit Franziska." Achja. Ihre Freundin aus der Schule. Jeden Monat treffen sie sich ein bis zweimal . "Ich bin dann gleich weg. Ich bin sowieso schon spät dran." Sie dreht sich nochmal zu mir um. "Kann ich dich alleine lassen? Die Kinder bleiben heute noch bei Mama und werden dann morgen früh von ihr zur Schule gebracht." Ich stehe auf, gehe zu ihr und gebe ihr einen langen, innigen Kuss. "Natürlich. Ich wünsche dir viel Spaß mit Franzi." "Danke." Sie lächelt, dreht sich um und geht ins Bad um sich fertig zu machen. Ich setze mich nun auf das Bett. Sabine ruft noch ein tschüß rauf und ist dann weg. Wieder sitze ich hier alleine und denke nach. Warum passiert das alles? Wieso habe ich all das zugelassen? Ich fange wieder an zu weinen und stütze meinen Kopf in meinen Händen ab. Verdammt! Ich war nie eine Heulsuse, warum weine ich dann jetzt? Und dann auch noch so viel? Oh man ! Alles was in letzter Zeit passiert geht mir ziemlich an die Nieren. Langsam höre ich auf zu weinen und beruhige mich. Ich hoffe Alice hat ihm nichts erzählt. Ich sollte sie anrufen und fragen. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Irgendwo hier müsste mein Handy doch liegen. Ich blicke mich suchend um. Meine Aufmerksamkeit wird auf den Wohnzimmertisch gezogen. Da liegt ein Zettel. Schnell gehe ich darauf zu. Da liegt ein Zettel. Schnell gehe ich darauf zu. Vielleicht eine Nachricht von Chris. Au! Verdammt in meiner Eile bin ich gegen die Tischecke gelaufen. Ich setze mich auf das Sofa und reibe über mein Knie. Das wird einen blauen Fleck geben. Wieso muss ich auch immer so verpeilt sein? Mein Blick fällt auf den Wohnzimmertisch. Der Zettel! Ich beuge mich nach vorne und nehme ihn in meine leicht zitternden Hände. Ich bin nervös und gespannt darauf, was auf dem Zettel steht. Ich hoffe, dass er etwas mit Chris zutun hat. Doch ich werde enttäuscht.
Auf dem zettel steht:Schatz,
ich weiß nicht wann ich wieder komme.
Bitte vertrage dich mit Chris, sonst wirst du unausstehlich und ihr braucht euch gegenseitig.Kuss,
Sabine
Okay. Mit Chris vertragen. Da gehören immer zwei zu. Ich lege den Zettel auf den Tisch zurück. Oh. Da liegt ja auch mein Handy. Das habe ich noch gar nicht bemerkt. Schnell nehme ich es in die Hand und suche den Kontakt von Alice. Ich wähle ihre Nummer und halte das Handy an mein Ohr. Nervös wippe ich mit meinem Bein rauf und runter. Nach einigen tuten geht Alice ran. "Andreas. Was gibt's?" Ich schlucke. "Hast du Chris alles erzählt?" Nervös beiße ich auf meiner Unterlippe rum. "Ähm... Ja. Er meint du hättest ihm gesagt, dass du ihm gesagt hast, dass ich ihm alles erzählen soll, weil du das nicht noch mal kannst. War das falsch?" Ich seufze und reibe mir über die Stirn. "Nein, alles gut. Ich habe ihm das so gesagt. Ähm ist er noch da?" "Nein, er ist vor einer Weile gegangen. Er meinte, er wolle zurück zu dir. Er dürfte bald bei dir auftauchen. Was ist los bei euch?" "Nichts. Alles gut. Danke." Es klingelt. "Ich glaube er ist da. Wir sehen uns Alice." "Ja bis dann." Ich lege auf und gehe zur Tür. Ich öffne sie und sehe Chris. Er ist total verheult. Seine Augen sind knall rot und er schnieft durch die Nase. Ich werde von einer Umarmung von ihm überrumpelt. "Wieso sagst du nichts Andreas", schluchzt er.
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Ehrlich Brothers - Die überaschende Wendung
FanfictionIn dieser Geschichte geht es Anfangs um eine junge Frau. Alice ist mit Budda zusammen, welcher bei den Ehrlich Brothers arbeitet. Doch das Leben von Alice nimmt eine dramatische Wendung, weshalb sie sich eine Auszeit nimmt. Während dieser Zeit wird...