Sein Wahres Leben

Hogwarts

Hogwarts

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Der Tod Harry Potters klappte nach Plan und die Zeitungen waren seitdem voll mit Schreckensmeldungen, doch die Leute gewöhnten sich langsam daran, dass ihr „Retter“ nicht mehr am Leben war.

Leon indes genoss diese Tage. Nachdem er sich noch einen Tag richtig ausgeruht hatte, ging es ihm prima und er verbrachte seine Zeit damit von Draco und Blaise das Fliegen und Quidditch beigebracht zu bekommen. Tom war zuerst gar nicht begeistert davon.

#Flashback#

„Leon, willst du fliegen lernen?“ fragte Draco eines Morgens beim Frühstück. „Au ja.“ Der Kleine war begeistert, hatte er doch schon zugesehen, wie seine beiden Freunde im Garten flogen. Tom fand das jedoch nicht so gut. „Leon, ich möchte nicht, dass du fliegst. Das ist viel zu gefährlich.“ „Daddy, bitte. Ich bin auch ganz vorsichtig. Und Draco und Blaise passen auch auf mich auf.“ „Nein, trotzdem nicht. Du bist noch zu klein dafür.“

Tom hatte nicht wirklich was gegen das Fliegen, aber seine Angst, dass Leon sich verletzte war zu groß. In Leons Augen glitzerte es verdächtig. „Ich bin nicht klein, Daddy.“ rief er und rannte aus dem Zimmer. Vor der Tür stieß er mit jemandem zusammen und fiel nach hinten auf den Po. Der Jemand stellte sich als Sal heraus. Besorgt registrierte er, dass sein Lieblingsenkel weinte.

„Leon, was ist denn?“ Sal bückte sich, hob Leon auf seinen Arm und ging in Richtung Salon. Der Kleine kuschelte sich an seinen Großvater und schluchzte leise. Im Salon war auch Ric anwesend, der aufsah, als sich die Tür öffnete. Sal setzte sich mit Leon zu Ric auf das Sofa. Beide ließen ihren Enkel erstmal ausweinen. Sal strich Leon sachte über den Rücken. Nach kurzer Zeit war das Schluchzen verebbt.

„Möchtest du uns sagen, warum du weinst?“ fragte Ric behutsam. „Daddy liebt mich nicht.“ nuschelte Leon. „Wie kommst du darauf?“ „Dray und Blaise wollten mir beibringen zu fliegen, aber Daddy verbietet es mir. Ich hab versprochen vorsichtig zu sein, aber er will es nicht. Dabei will ich es doch so gerne.“ Schon wieder liefen Tränen über seine Wangen. „Leon, Tom hat dich sehr lieb. Ich glaube, er macht sich nur Sorgen um dich. Ich verspreche dir, ich werde noch mal mit Tom reden.“ Ric versuchte Leon zu beruhigen.

In dem Moment kam Besagter in den Salon gelaufen. Völlig außer Atem sank er vor dem Sofa auf die Knie. „Leon, Engel, ich hab dich überall gesucht. Es tut mir so leid, mein Kleiner. Ich wollte dir nicht wehtun, aber ich hab solche Angst, dass dir was passiert.“ „Du kannst ihn doch nicht in Watte packen.“ meinte Sal an Tom gewandt. „Ich weiß, Vater. Ich werde mich auch nie wieder mit den drei Jungs anlegen. So böse habe ich Draco und Blaise noch nie erlebt.“

„Daddy?“ Leon sprach so leise, dass Tom ihn kaum verstand. „Ja?“ „Darf ich bitte, bitte fliegen lernen?“ „Natürlich darfst du. Ich hätte es dir nie verbieten dürfen.“ Im nächsten Moment hatte er einen weinenden Jungen am Hals. Tom nahm ihn fest in den Arm. Fünf Minuten später vernahm er die leisen, regelmäßigen Atemzüge seines Sohnes, der, erschöpft vom Weinen, eingeschlafen war. „Lass ihn hier schlafen. Ich passe auf ihn auf.“ meinte Ric. Leon wurde von Tom auf eines der Sofas gelegt und liebevoll zugedeckt.

Dann verließ Tom mit Sal den Salon. „Ich hab mir furchtbare Sorgen gemacht, als ich Leon nirgendwo fand.“ „Er ist mir direkt in die Arme gelaufen.“ Ein kurzes Auflachen seitens des älteren Slytherins ließ Tom aufmerksam werden. „Leon hat sich in seine Hysterie hineingesteigert. Er dachte, du liebst ihn nicht mehr.“ Erschrocken zog Tom die Luft ein. „Da bin ich froh, dass ich mich gleich entschuldigt habe und er mir auch verziehen hat.“

#Flashback Ende#

Seit diesem Tag verbrachten die Jungs die meiste Zeit im Garten. Tom hatte gleich beim ersten Flugversuch von Leon festgestellt, dass seine Angst unbegründet war. Leon war ein Naturtalent auf dem Besen und auch im Quidditch war er spitze. Am liebsten spielte er den Sucher. So vergingen die Tage und ehe sie sich versahen, war der letzte Abend abgekommen.